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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hatte weiterhin erklärt, man müsse seine Hand auf das kalte Metall neben der Tür legen, wozu kein ihr bekannter Zauberer je imstande gewesen sei. Richard war im Palast der Propheten auf ähnliche Schilde gestoßen, die man durch Berühren einer Metallplatte passieren konnte; soweit er wußte, war keines davon in der Lage gewesen, jemanden zu töten. Er hatte diese Schilde und auch andere in der Burg der Zauberer passieren können, für die eine Magie erforderlich war, die nur er besaß, also schloß er daraus, er sollte ebenfalls in der Lage sein, diesen zu passieren. Er mußte dort hinein.
    Berdine rieb sich, durch das Kribbeln der Magie beunruhigt, die Arme. »Seid Ihr auch ganz bestimmt nicht müde? Ihr seid den ganzen langen Weg geritten.«
    »So hart war der Ritt auch wieder nicht«, erwiderte Richard. »Ich bin nicht müde.«
    Er war zu besorgt, um Rast zu machen. Denn er hatte geglaubt, Kahlan sei längst zurück. Ja, er war sicher gewesen, sie bei seiner Rückkehr von Berg Kymermosst zu Hause anzutreffen. Sie hätte längst zurück sein sollen.
    Doch das war sie nicht.
    Er würde nur bis zum Morgen warten.
    »Ich bin immer noch der Meinung, wir sollten es nicht wagen«, maulte Berdine. »Wie geht es Eurem Fuß? Ihr solltet gar nicht auf den Beinen sein.«
    Endlich sah Richard sie an. Sie drängte sich an seine linke Seite. Raina drängte sich an seine rechte. Beide hatten ihren Strafer in der Hand.
    »Meinem Fuß geht es sehr gut, danke.« Er bewegte seinen Körper hin und her, um sie zu zwingen, ein wenig von ihm abzurücken, damit er ein wenig Platz zum Atmen bekam. »Ich brauche nur eine von Euch. Es bedeutet keinen Gesichtsverlust, wenn Ihr hierbleiben wollt. Raina kann mich begleiten, wenn Ihr nicht wollt.«
    Berdine blickte ihn finster an. »Ich habe nicht gesagt, ich komme nicht mit. Ich sagte, Ihr solltet das nicht tun.«
    »Ich muß. Es war nirgendwo anders. Also kann es nur hier sein. Wie ich hörte, wurden wichtige Dinge, Dinge, die nicht für jeden bestimmt waren, in der Enklave des Obersten Zauberers aufbewahrt.«
    Berdine rollte mit den Schultern, um die Verspannung in ihren Muskeln zu lockern. »Wenn Ihr unbedingt hineinwollt, begleite ich Euch. Ich lasse Euch nicht alleine dort hineingehen.«
    »Raina?« fragte er. »Ich brauche Euch nicht beide. Wollt Ihr hier warten?«
    Als Antwort warf ihm Raina einen düsteren Mord-Sith-Blick zu.
    »Also schön. Und jetzt hört zu. Ich weiß, alle Schilde hier sind gefährlich, aber mehr auch nicht. Möglicherweise unterscheiden sie sich von denen, durch die ich Euch bereits geführt habe.
    Ich muß die Metallplatte dort drüben an der Wand berühren. Ihr wartet hier, während ich nachsehe, ob ich die richtige Magie besitze, um die Tür zu öffnen. Wenn sie aufgeht, kommt Ihr beide nach.«
    »Das ist doch kein Trick, oder?« fragte Raina. »Ihr habt uns schon einmal reingelegt, damit wir draußen bleiben, weil Ihr verhindern wolltet, daß wir irgendwo hingehen, wo es Gefahren gibt. Mord-Sith fürchten sich vor nichts.«
    Der Wind fuhr unter sein goldenes Cape. »Nein, das ist kein Trick, Raina. Die Angelegenheit ist wichtig, aber ich möchte nicht, daß ihr beide Euer Leben unnötig aufs Spiel setzt. Wenn ich die Tür öffnen kann, dann verspreche ich, nehme ich Euch beide mit. Zufrieden?«
    Die beiden Frauen nickten. Richard drückte jeder von ihnen anerkennend die Schulter. Gedankenversunken zog er die Metallreifen an seinem Handgelenk zurecht, während er zu dem hochaufragenden Bollwerk hinüberstarrte, das sie am Ende der Mauer erwartete.
    Ein kalter Wind schlug ihm entgegen, als er sich auf den Weg machte. Er spürte den Druck des Schildes wie das Gewicht von Wasser, wenn man auf den Grund eines Teiches taucht. Während er weiterging, stellten sich die feinen Härchen in seinem Nacken auf. Der Druck machte es schwierig, aber nicht unmöglich, Luft zu holen, genau wie Kahlan es beschrieben hatte.
    Sechs gewaltige Säulen aus buntgemasertem Gestein standen zu beiden Seiten der mit Gold verkleideten Tür und stützten ein vorspringendes Gebälk aus dunklem Stein. Der Hauptbalken war mit Schmuckplatten aus Messing verziert. Im Näherkommen erkannte Richard einige derselben Symbole wieder, die er auf seinen Armbändern, am Gürtel und auf den Nieten seiner Stiefel trug. Das Fries enthielt runde Scheiben aus Metall mit anderen, eher kreisförmigen Symbolen. Die gradlinigeren Zeichen, die er am Körper trug, waren ebenfalls in den Stein des Gesimses

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