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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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es ihm gelang. Er klappte es zu und stieß seinen Stuhl zurück.
    »Es hat sowieso keinen Zweck. Befolgen wir deinen Vorschlag, und gehen wir spazieren.« Er reckte sich und gähnte. »Und womit hast du dir die Zeit vertrieben, während ich in diesem muffigen Zimmer eingeschlossen war?« fragte er Kahlan.
    Sie sah heimlich zu Drefan hinüber. »Ich … ich habe Drefan und Nadine geholfen.«
    »Ihnen geholfen? Wobei?«
    Drefan strich die Rüschen auf seiner Hemdbrust glatt. »Kahlan hat sich um die Dienstboten gekümmert. Einige von ihnen sind … erkrankt.«
    Richard blickte erst Kahlan, dann Drefan an. »Die Pest hat bereits den Palast erreicht?«
    »Ich fürchte, ja. Sechzehn Dienstboten sind erkrankt. Ein paar haben ganz gewöhnliche Krankheiten, die übrigen –«
    Richard seufzte schwer. »Verstehe.«
    Draußen vor seinem Zimmer hielt Raina Wache. Sie drückte den Rücken durch, als Richard aus der Tür trat.
    »Wir gehen ein wenig spazieren, Raina. Am besten begleitet Ihr uns, sonst liegt mir Cara ewig damit in den Ohren.«
    Lächelnd strich Raina eine dunkle Locke zurück. Sie wußte, er hatte recht, und war sichtlich froh, daß er sich fügte.
    »Lord Rahl«, sagte Raina, »ich wollte Euch nicht bei der Arbeit stören, aber der Kommandant der Stadtwache hat seinen Bericht gebracht.«
    »Ich weiß. Ich habe es bereits gehört. Letzte Nacht sind dreihundert Menschen gestorben.«
    Rainas Lederanzug knarzte, als sie ihr Gewicht von einem Bein aufs andere verlagerte. »Das auch. Aber ich soll Euch ausrichten, daß man gestern abend eine weitere Frau gefunden hat. Sie wurde aufgeschlitzt, wie schon die anderen vier.«
    Richard schloß die Augen, fuhr sich mit der Hand über den Mund und mußte feststellen, daß er an diesem Tag nicht daran gedacht hatte, sich zu rasieren. »Bei den Gütigen Seelen. Sterben nicht so schon genug Menschen, auch ohne daß so ein Irrer noch mehr umbringt?« »War sie auch eine Hure wie die anderen?« erkundigte sich Drefan.
    »Der Kommandant sagte, das könne er nicht mit absoluter Gewißheit sagen, aber er sei sich ziemlich sicher.«
    Drefan schüttelte angewidert den Kopf. »Man sollte meinen, er hätte Angst vor der Pest oder davor, gefaßt zu werden. Die Pest läuft unter den Huren Amok, mehr noch als unter der übrigen Bevölkerung.«
    Richards Blick fiel auf Berdine, die den Flur entlangkam. »So gerne ich etwas dagegen unternehmen würde, zur Zeit haben wir größere Sorgen.« Er wandte sich an Raina. »Sobald wir zurück sind, teilt Ihr dem Kommandanten mit, seine Soldaten sollen unter diesen Frauen die Nachricht verbreiten, daß ein Mörder umgeht und wir um ihrer eigenen Sicherheit willen hoffen, daß sie ihren Beruf aufgeben, wenigstens bis auf weiteres.
    Ich bin sicher, die Soldaten wissen, wo sie die Huren finden«, fügte er kaum hörbar hinzu. »Sie sollen die Nachricht sofort verbreiten. Wenn diese Frauen nicht damit aufhören, ihren Körper zu verkaufen, werden sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach in Gesellschaft eines falschen Freiers wiederfinden. Und das wird dann ihr letzter sein.«
    Richard wartete, bis Berdine sie erreicht hatte. »Solltet Ihr nicht in der Burg sein und Eure Schicht bei der Bewachung der Sliph übernehmen?« fragte Richard.
    Berdine zuckte die Achseln. »Ich war oben, um Cara abzulösen, aber sie sagte, sie wolle noch eine weitere Wache bleiben.«
    Richard harkte sich sein Haar zurück. »Warum sollte sie das tun?«
    Berdine zuckte erneut die Achseln. »Das hat sie mir nicht verraten.«
    Kahlan nahm ihn beim Arm. »Ich glaube, es sind die Ratten.«
    »Was?«
    »Ich kann es ihr nicht verdenken«, murmelte Berdine.
    »Widerliche Biester«, warf Drefan ein. »Ich kann es ihr auch nicht verdenken.«
    »Wenn einer von euch sie deswegen aufzieht«, warnte Kahlan, »bekommt er es mit mir zu tun – sobald Cara mit ihm fertig ist. Das ist nicht komisch.«
    Offenbar war niemand in der Stimmung, Kahlan zu widersprechen, noch war jemand in der rechten Laune, daran etwas komisch zu finden.
    »Wohin geht Ihr?« fragte Berdine.
    »Spazieren«, antwortete Richard. »Wahrscheinlich habt Ihr ebenso viel herumgesessen wie ich. Begleitet uns doch, wenn Ihr wollt.«
    Nadine bog um die Ecke und erblickte sie just in dem Moment, als sie nach draußen gehen wollten. »Was ist denn hier los?«
    »Nichts«, erwiderte Richard. »Wie geht es dir, Nadine?« Sie lächelte. »Gut, danke. Ich habe die Krankenzimmer ausgeräuchert, wie Drefan mich gebeten hat.«
    »Wir wollen

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