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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verfinsterte sich. »Unser Hohepriester? Der Hohepriester der Raug’Moss bin ich, und das schon seit der Zeit vor Drefans Geburt.«
    Richard runzelte die Stirn. »Drefan erzählte uns, er sei der Hohepriester.«
    Marsden Taboor fuhr sich nach Worten suchend mit der Hand über die Schläfe.
    »Lord Rahl, ich fürchte, Euer Bruder ist … einer Selbsttäuschung erlegen. Wenn er Euch tatsächlich erzählt hat, er sei der Hohepriester der Raug’Moss, dann hat er Euch aus Gründen getäuscht, die vorzustellen mir angst macht.
    Seine Mutter ließ ihn bei uns zurück, als er noch ein kleiner Junge war. Wir zogen ihn auf, denn wir wußten, was sein Vater mit ihm machen würde, sollte er dahinterkommen, daß er einen Sohn ohne die Gabe hat. Drefan konnte recht gefährlich werden. Nachdem wir das erkannt hatten, hielten wir ihn innerhalb unserer Gemeinschaft unter Verschluß, um zu verhindern, daß er jemanden verletzte.
    Er hatte eine Begabung für das Heilen, und wir hofften, er würde noch Frieden mit sich finden. Über das Heilen, so hofften wir weiter, würde er seinen Wert aus eigenem Recht beweisen.
    Vor einer Weile verschwand er dann. Mehrere unserer Heiler wurden tot aufgefunden. Sie waren auf eine höchst unangenehme Art ums Leben gekommen: Jemand hatte sie zu Tode gefoltert. Seitdem sind wir auf der Suche nach Drefan. Wir waren an verschiedenen Orten, wo er in Erscheinung getreten war, und entdeckten dort Frauen, die auf ähnliche Weise massakriert worden waren.
    Drefan hatte Frauen gegenüber eine recht abstoßende Einstellung. Schon sein Vater neigte Frauen gegenüber nicht gerade zur Freundlichkeit. Es ist ihm zwar gelungen, seinem Vater körperlich zu entkommen, geistig jedoch nicht.
    Ich hoffe, er hat hier niemandem Schaden zugefügt.«
    Richard schwieg eine Weile, bevor er sich dazu äußerte.
    »Wir hatten eine Pestepidemie. Eine fürchterliche Epidemie. Tausende von Menschen haben den Tod erlitten. Drefan hat, die noblen Ideale der Raug’Moss ehrend, selbstlos alles getan, um den Erkrankten zu helfen. Er hat sein Wissen weitergegeben und auf diese Weise möglicherweise verhindert, daß noch mehr Menschen starben.
    Mein Bruder hat auf seine Art zur Eindämmung der Seuche beigetragen und ist dabei ums Leben gekommen.«
    Marsden Taboor faltete die Hände wieder vor dem Körper und musterte Richard eingehend. »So jedenfalls möchtet Ihr ihn in Erinnerung behalten?«
    »Er war mein Bruder. Ich habe es teilweise ihm zu verdanken, daß ich die Kraft der Vergebung kennengelernt habe.«
    Unter dem Tisch drückte Kahlan Richards Hand.
    »Danke, daß Ihr mich empfangen habt, Lord Rahl.« Marsden Taboor verbeugte sich. »In Eurem Licht gedeihen wir.«
    »Danke«, antwortete Richard leise.
    Die drei Heiler wollten schon gehen, als Marsden Taboor sich noch einmal umdrehte. »Ich kannte Euren Vater. Ihr kommt nicht nach ihm. Drefan schon. Nicht viele Menschen werden das Dahinscheiden Eures Vaters oder Bruders betrauern.
    Ich sehe es Euch an den Augen an, Lord Rahl. Ihr seid ein Heiler, ein wahrer Heiler, nicht bloß ein Krieger. Ein Zauberer muß als Heiler im Gleichgewicht sein, sonst ist er verloren. D’Hara ist damit gut gedient, endlich, nach so langer Zeit. Ruft uns, wann immer Ihr uns braucht.«
    Als die Türen sich schlossen, seufzte Ulic: »Lord Rahl, da sind noch weitere Abgesandte, die Euch zu sprechen wünschen.«
    »Vorausgesetzt, Ihr fühlt Euch kräftig genug«, fügte Cara hinzu.
    »Irgend jemand will uns immer sprechen.« Richard erhob sich und reichte Kahlan die Hand. »Diese Leute kann General Kerson empfangen. Haben wir nicht etwas viel Wichtigeres zu tun?«
    »Bist du sicher, daß du dich kräftig genug fühlst?« schmunzelte Kahlan.
    »Ich habe mich nie besser gefühlt. Du hast es dir doch nicht etwa anders überlegt, oder?«
    Lächelnd ergriff Kahlan seine Hand und erhob sich. »Auf gar keinen Fall. Worauf warten wir noch, wenn Lord Rahl sich gänzlich erholt hat? Ich bin bereit.«
    »Wird auch langsam Zeit«, murmelte Berdine.
    Während sie auf Richards Rückkehr warteten, legte Kahlan beruhigend eine Hand auf Caras Rücken. »Sie würde uns niemals anlügen. Wenn die Sliph sagt, Ihr könnt reisen, dann könnt Ihr reisen.«
    Die Sliph hatte Cara, Berdine, Ulic und Egan einer Prüfung unterzogen, denn alle waren der Ansicht, sie sollten Richard und Kahlan zum Schutz begleiten.
    Lediglich Cara hatte die Prüfung der Sliph bestanden. Richard vermutete, daß es an der Verbindung lag, die Cara mit

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