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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zukommen lassen. Wie lautet Eure Antwort?«
    Kahlan fand, daß ihr noch einiges an Arbeit bevorstand, wenn sie Richard die angemessene diplomatische Etikette beibringen wollte.
    Der König lachte schallend. »Es ist mir eine Freude, Teil eines Reiches zu werden, das von einem Mann geführt wird, der mich nicht mit seinen geschwollenen Reden zu Tode langweilt.« Er deutete mit dem Daumen auf den Sternendeuter hinter sich. »Wie so mancher andere.«
    »Soll das heißen, Ihr kapituliert?« hakte Richard nach.
    »Das soll es allerdings, Lord Rahl. Mutter Konfessor.«
    »Eine große Delegation der Imperialen Ordnung kam nach Sandilar und forderte uns auf, uns ihnen anzuschließen. Wir hatten auf ein Zeichen gewartet, wie es uns Javas Kedar geraten hatte. Tristan wollte die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen und hat versucht, einen günstigen Handel mit der Imperialen Ordnung abzuschließen.
    Als die Pest kam, glaubten wir, sie sei ein Beweis für die Macht der Imperialen Ordnung, und ich muß gestehen, wir bekamen es mit der Angst. Doch als Ihr dann die Pest aus dem Land vertrieben hattet, war das für mich Zeichen genug. Javas hier wird zweifellos in Kürze das entsprechende Himmelszeichen entdecken, das mich in meinem Entschluß bestärkt. Wenn nicht, gibt es auch noch andere Sterndeuter.«
    Javas Kedar errötete und verneigte sich. »Wie ich bereits erwähnte, Eure Hoheit, ist es für mich als Sterndeuter ein leichtes, Eure Entscheidung zu bestätigen.«
    Der König warf einen finsteren Blick über die Schulter. »Gut!«
    »Und die Schädel?« wollte Richard wissen.
    »Die Delegation der Imperialen Ordnung. Ich habe ihre Köpfe mitgebracht, um Euch davon zu überzeugen, daß ich es ehrlich meine. Ihr solltet sehen, daß ich diesen Entschluß aus tiefster Überzeugung fälle. Ich fand, es sei eine passende Antwort für einen Herrscher, der ein Land mit einer Pestepidemie überzieht, die unterschiedslos alle tötet. Dadurch gibt er sein wahres Wesen zu erkennen und straft alles Lügen, was er sonst noch über sich verbreiten läßt.«
    Richard verneigte sich vor dem König. »Ich danke Euch, König Jorin.«
    »Wer hat die Enthauptung meines Neffen Tristan angeordnet?«
    »Das war ich«, sagte Richard. »Ich stand zusammen mit der Mutter Konfessor auf dem Balkon, als er vor meinen Augen auf ein mit Werg ausgestopftes Nachthemd einstach, das wir als Lockvogel dort hingelegt hatten. Er befand sich in dem Glauben, die Mutter Konfessor zu töten.«
    Der König zuckte die Achseln. »Gerechtigkeit gilt für alle gleich, unabhängig von ihrem Stand. Ich bin Euch deswegen nicht gram. Tristan hat unserem Volk ohnehin keine guten Dienste erwiesen. Ich sehe dem Tag bereits mit Freuden entgegen, an dem wir uns von der Bedrohung durch die Imperiale Ordnung befreit haben.«
    »Wie wir auch«, gab Richard zurück. »Dank Eurer Hilfe sind wir diesem Tag ein gutes Stück näher gekommen.«
    Als der König ging, um die Unterzeichnung der Dokumente zu beaufsichtigen und logistische Dinge mit den d’Haranischen Befehlshabern abzusprechen, erhoben sich Richard und Kahlan und wollten gehen. Doch einer der Posten hielt sie zurück.
    »Was gibt’s?« fragte Kahlan.
    »Drei Männer bitten darum, Lord Rahl sprechen zu dürfen.«
    »Drei Männer? Wer sind sie?«
    »Sie haben ihre Namen nicht genannt, Mutter Konfessor, aber sie sagen, sie seien Raug’Moss.«
    Richard setzte sich wieder. »Schicke sie herein.«
    Kahlan suchte unter dem Tisch seine Hand und drückte sie beruhigend, als die drei Gestalten in flachsenen Gewändern mit weiten, über die Köpfe gezogenen Kapuzen und vor dem Körper gefalteten Händen vor das Podest schritten und dort stehenblieben.
    »Ich bin Lord Rahl«, erklärte Richard.
    »Ja«, meinte der vorderste, »wir spüren die Bande.« Er deutete neben sich. »Dies ist Bruder Kerloff, und das Bruder Houck.« Er schob seine Kapuze zurück, und man sah ein von tiefen Falten zerfurchtes Gesicht sowie einen sich lichtenden grauen Haarschopf. »Ich bin Marsden Taboor.«
    Richard musterte die drei Männer aufmerksam. »Willkommen in Aydindril. Wie ich höre, wollt Ihr mich sprechen. Was kann ich für Euch tun?«
    »Wir sind auf der Suche nach Drefan Rahl«, erwiderte Marsden Taboor.
    Richard fuhr mit dem Daumen an der Tischkante entlang, wobei er die drei Männer nicht aus den Augen ließ. »Tut mir leid, aber Euer Hohepriester ist tot.«
    Die beiden Männer im Hintergrund wechselten einen Blick.
    Marsden Taboors Miene

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