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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Haar. Wir hatten Angst, Nadine könnte diese Schwester sein, hier mitten unter uns, deshalb ließen wir Marlin dort unten zurück und eilten sofort hierher, um uns um Nadine zu kümmern. Das hatte oberste Priorität: der Schwester der Finsternis das Handwerk zu legen, falls sie sich im Palast befindet. Wir werden Marlin diese Fragen später stellen. Er wird noch eine Weile bei uns bleiben.«
    Richards Raubvogelblick wurde versöhnlicher, und er atmete nachdenklich durch. Schließlich nickte er. »Du hast richtig gehandelt. Du hast recht, diese Fragen sind nicht so wichtig. Tut mir leid, mir hätte klar sein müssen, daß du das Beste tun wirst.« Er hob warnend den Zeigefinger. »Aber diesen Marlin überläßt du mir.«
    Nun richtete Richard seinen Raubvogelblick auf Cara. »Ich möchte nicht, daß Ihr oder Kahlan zu ihm hinuntergeht. Verstanden? Es könnte etwas passieren.«
    Cara hätte, ohne zu fragen, ihr Leben hergegeben, um seines zu schützen, ihrem wütenden Blick nach zu urteilen war sie es allerdings allmählich leid, daß man ihre Fähigkeiten anzweifelte. »Und wie gefährlich war der große, starke Mann am Ende von Dennas Leine, als sie ihn ungestraft in aller Öffentlichkeit durch den Palast des Volkes in D’Hara führte? Brauchte sie nicht einfach nur ein wenig am Ende der Kette ihres kleinen Spielgefährten unter ihrem Gürtel zu ziehen, um zu beweisen, daß sie ihn völlig in ihrer Gewalt hatte? Hat er auch nur ein einziges Mal gewagt, diese Hundeleine ein wenig unter Spannung zu setzen?«
    Der Mann am Ende dieser Leine war Richard gewesen.
    In Caras blauen Augen blitzte Empörung auf – ein Blitz aus heiterem Himmel. Kahlan erwartete fast, daß Richard vor Zorn sein Schwert zöge. Statt dessen sah er sie an, als höre er unbeteiligt zu, wie sie ihre Meinung äußerte, und als warte er lediglich darauf, ob sie noch etwas hinzuzufügen hätte. Hatten Mord-Sith Angst davor, erschlagen zu werden, oder gefiel ihnen so etwas, fragte sich Kahlan.
    »Lord Rahl, ich bin im Besitz seiner Kraft. Es kann nichts passieren.«
    »Davon bin ich überzeugt. Ich zweifele nicht an Euren Fähigkeiten, Cara, trotzdem darf sich Kahlan nicht unnötig einer Gefahr aussetzen, wie unwahrscheinlich diese Gefahr auch sein mag. Ihr und ich, wir werden diesen Marlin verhören, sobald wir zurück sind. Ich vertraue Euch mein Leben an, doch Kahlans Leben möchte ich nicht einfach einer häßlichen Laune des Schicksals anvertrauen.
    Jagang hat die Möglichkeit übersehen, daß es hier Mord-Sith gibt. Wahrscheinlich weiß er nicht genug über die Neue Welt und schon gar nicht, was eine Mord-Sith überhaupt ist. Er hat einen Fehler gemacht. Ich will einfach sichergehen, daß wir nicht auch einen machen. Einverstanden? Wenn ich zurückkomme, werden wir Marlin verhören und herausfinden, was wirklich gespielt wird.«
    So schnell es entstanden war, so schnell verschwand das Gewitter in Caras Augen auch wieder. Richard hatte es mit seiner ruhigen Art im Keim erstickt, und Sekunden später schien es, als wäre nichts geschehen. Kahlan war nicht einmal mehr sicher, ob Cara die wüsten Dinge tatsächlich gesagt hatte, die sie gehört hatte. Fast jedenfalls.
    Sie wünschte sich, die Angelegenheit mit Marlin besser überdacht zu haben, als sie noch Gelegenheit dazu hatte. Bei Richard sah das alles so einfach aus. Wahrscheinlich war sie deswegen so besorgt um ihn, weil sie einfach nicht klar dachte. Das war verkehrt. Sie durfte nicht zulassen, daß die Sorge ihren Verstand beeinträchtigte, denn damit beschwor sie eben jenes Unheil herauf, das sie so fürchtete.
    Richard legte Kahlan die Hand in den Nacken und gab ihr einen Kuß auf die Stirn. »Glücklicherweise ist dir nichts zugestoßen. Du machst mir angst, wenn du dir in den Kopf setzt, mein Leben mit deinem zu beschützen. Tu das nie wieder.«
    Kahlan lächelte. Sie versprach es nicht, sondern wechselte statt dessen das Thema. »Ich mache mir Sorgen, weil du den sicheren Palast verlassen willst. Es gefällt mir nicht, daß du da draußen bist, während sich eine Schwester der Finsternis hier herumtreibt.«
    »Ich komme schon zurecht.«
    »Aber der jarianische Botschafter ist hier, zusammen mit den Abgesandten aus Grennidon. Sie verfügen über riesige Armeen. Es sind auch noch ein paar andere hier, aus kleineren Ländern – Mardovia, Pendisan und Togressa. Sie alle erwarten, dich heute abend zu sehen.«
    Richard hakte einen Daumen hinter seinen breiten Ledergürtel. »Hör zu, sie

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