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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verhindern.«
    »Ich weiß, aber –«
    »Wir werden heiraten, sobald ich zurück bin, und damit Schluß.« Verglichen mit seinem Lächeln mußte ein Sonnenaufgang trostlos wirken. »Ich will dich endlich in dem großen, roten Bett, das du mir ständig versprichst.«
    »Aber wie können wir jetzt sofort heiraten, wenn nicht hier? Bis zu den Schlammenschen ist es ein weiter Weg. Wir haben dem Vogelmann, Weselan und Savidlin und all den anderen versprochen, daß wir als Schlammenschen getraut werden wollen. Chandalen hat mich auf meiner Reise hierher beschützt, und ich verdanke ihm mein Leben. Weselan hat mir mit ihren eigenen Händen ein prachtvolles, blaues Hochzeitskleid genäht, aus einem Stoff, für den sie wahrscheinlich viele Jahre hart gearbeitet hat. Sie haben uns aufgenommen. Sie haben uns zu Schlammenschen erklärt und große Opfer auf sich genommen. Viele haben für unsere Sache ihr Leben gelassen.
    Ich weiß, es ist nicht gerade die Art Hochzeit, die sich eine Frau erträumt – ein ganzes Dorf halbnackter, mit Schlamm beschmierter Menschen, die um Freudenfeuer herumtanzen und die Seelen bitten, zwei Menschen aus ihrem Volk heimzusuchen, dazu ein Fest feiern, das sich tagelang hinzieht, mit eigenartigen Trommeln und rituellen Tänzern, die irgendwelche Geschichten szenisch darstellen, und was sonst noch alles … aber es wird wenigstens eine Zeremonie sein, die von Herzen kommt.
    Im Augenblick können wir Aydindril unmöglich verlassen und uns auf den langen Weg zu den Schlammenschen machen, nur weil uns danach zumute ist. Hier sind alle auf uns angewiesen. Wir befinden uns im Krieg.«
    Richard drückte ihr zärtlich einen Kuß auf die Stirn. »Ich weiß. Ich will genau wie du, daß die Schlammenschen unsere Hochzeit ausrichten. Und das werden sie auch. Vertrau mir. Ich bin der Sucher. Ich denke viel darüber nach. Ich habe bereits ein paar Ideen.« Er seufzte. »Doch jetzt muß ich los. Kümmere dich um alles, Mutter Konfessor. Morgen bin ich zurück. Versprochen.«
    Sie umarmte ihn so fest, daß ihr die Arme schmerzten.
    Schließlich löste er sich von ihr und sah ihr in die Augen. »Ich muß aufbrechen, bevor es noch später wird, sonst kommt es auf den Bergpässen in der Dunkelheit noch zu Unfällen.« Er hielt inne. »Falls … sollte Nadine etwas brauchen, würdest du dich darum kümmern? Ein Pferd, Lebensmittel, Vorräte, was auch immer. Sie ist kein schlechter Mensch. Ich wünsche ihr nichts Böses. Sie hat nicht verdient, was Shota ihr angetan hat.«
    Kahlan nickte und legte ihren Kopf an seine Brust. Sie konnte sein Herz klopfen hören. »Danke, daß du dir diese Kleider für die Hochzeit besorgt hast. Du siehst besser aus als je zuvor.«
    Sie schloß die Augen, so sehr hatten sie die Worte geschmerzt, die sie vorhin im roten Zimmer gehört hatte. »Wieso bist du eigentlich nicht zornig geworden, als Cara diese grausamen Dinge sagte?«
    »Weil ich genau weiß, was man ihnen angetan hat. Ich habe mich selbst in dieser Welt des Irrsinns aufgehalten. Haß hätte mich vernichtet, gerettet hat mich nur die Versöhnlichkeit des Herzens. Jetzt will ich nicht, daß der Haß sie zerstört. Ich will nicht, daß ein paar Worte zunichte machen, was ich ihnen zu geben versuche. Sie sollen Vertrauen lernen. Und manchmal geht das nur, indem man es jemandem schenkt.«
    »Vielleicht hat es ja schon etwas genützt. Trotz allem, was Cara eben sagte, heute morgen gab sie ein paar Dinge von sich, die mich glauben machen, daß die Mord-Sith begriffen haben.« Kahlan lächelte und versuchte, dem Thema eine etwas freundlichere Seite abzugewinnen. »Wie ich hörte, warst du heute mit Berdine und Raina draußen und hast Backenhörnchen abgerichtet.«
    »Backenhörnchen zähmen ist nicht schwer. Ich habe etwas erheblich Schwierigeres versucht, ich habe versucht, Mord-Sith zu zähmen.« Er klang ernst, was den Eindruck nahelegte, daß er mit den Gedanken ganz woanders war. »Du hättest Berdine und Raina sehen sollen. Sie haben herumgealbert wie junge Mädchen. Ich hätte bei dem Anblick fast angefangen zu weinen.«
    Kahlan staunte und lächelte. »Und ich dachte, du würdest da draußen einfach nur deine Zeit verschwenden. Wie viele Mord-Sith befinden sich außer ihnen noch im Palast des Volkes in D’Hara?«
    »Dutzende.«
    »Dutzende.« Eine erschreckende Vorstellung. »Wenigstens gibt es Backenhörnchen in Hülle und Fülle.«
    Er strich ihr übers Haar und drückte ihre Hand an seine Brust. »Ich liebe dich, Kahlan

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