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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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eben jenem Konfessor gegenüber, der denjenigen mit seiner Kraft berührt hatte. Ein Konfessor mußte seine Kraft stets im Zaum halten, damit sie nicht versehentlich freigesetzt wurde. Im allgemeinen war das nicht schwer – die Kraft eines Konfessors wuchs mit seinem Älterwerden, und da diese Frauen mit ihrer Magie geboren wurden, war ihnen die Fähigkeit, sie zu beherrschen, so selbstverständlich wie das Atmen.
    In den Fängen der Leidenschaft jedoch, einer Erfahrung, mit der sie eben nicht aufgewachsen waren, konnte ein Konfessor diese Zurückhaltung nicht aufrechterhalten. Auf dem wilden, zügellosen Höhepunkt der Leidenschaft würde ein Konfessor den Verstand ihres Geliebten, ohne es zu wollen, zerstören.
    Selbst wenn sie es wollten, hatten Konfessoren keine anderen Freunde als Konfessoren. Die Menschen fürchteten sich vor ihnen, fürchteten sich vor ihrer Kraft, und zwar vor allem Männer. Kein Mann wagte, sich einer von ihnen bis auf Reichweite zu nähern.
    Konfessoren hatten keine Liebhaber.
    Ein Konfessor wählte ihren Gefährten nach den Eigenschaften aus, die sie sich für ihre Tochter wünschte, danach, was für ein Vater dieser Mann sein würde. Liebe spielte bei dieser Entscheidung niemals eine Rolle, denn in der Vereinigung würde der Betreffende vernichtet werden. Niemand heiratete freiwillig einen Konfessor, ein Konfessor wählte den Gefährten aus und überwältigte ihn vor der Heirat mit Magie. Männer fürchteten Konfessoren, die noch keinen Gefährten erwählt hatten. Sie gingen unter ihnen um wie ein Zerstörer, wie ein Raubtier, das es auf Männer abgesehen hatte.
    Allein Richard war es gelungen, diese Magie zu besiegen. Seine unvergleichliche Liebe für Kahlan hatte ihre Kraft noch übertroffen. Kahlan war der einzige Konfessor, der je von einem Mann geliebt wurde und dessen Liebe auch erwidern konnte. Ihr Leben lang hatte sie sich nicht vorstellen können, die erhabenste menschliche Sehnsucht zu erfüllen: die Liebe.
    Sie hatte gehört, daß es im Leben eines Menschen nur eine wahre Liebe gebe. Bei Richard war dies mehr als ein Sprichwort: es war die nackte, kalte Wahrheit.
    Mehr als alles andere jedoch liebte sie ihn ganz einfach nur, hilflos, voll und ganz. Daß er sie liebte und sie Zusammensein konnten, machte sie gelegentlich ganz benommen vor Ungläubigkeit.
    Sie fuhr mit ihrem Finger über seinen ledernen Waffengurt. »Du denkst also nie an sie? Du fragst dich nicht …?«
    »Nein. Hör zu. Ich kenne Nadine, seit sie klein war. Ihr Vater, Cecil Brighton, verkauft Kräuter und Arzneien. Ich brachte ihm hin und wieder seltene Pflanzen. Er gab mir Bescheid, wenn er etwas brauchte, es aber nicht finden konnte. Während ich als Waldführer unterwegs war, hielt ich dann ein Auge nach diesen Dingen offen.
    Nadine wollte immer wie ihr Vater sein, sie wollte lernen, welche Kräuter den Menschen helfen, und sie wollte in seinem Laden arbeiten. Manchmal begleitete sie mich, um zu lernen, wie man bestimmte Pflanzen findet.«
    »Sie hat dich nur begleitet, um Pflanzen zu suchen?«
    »Das nicht gerade. Ein wenig mehr war schon dabei. Ich – na ja – dann und wann besuchte ich sie und ihre Eltern. Ich ging mit ihr spazieren, auch wenn ihr Vater mich nicht gebeten hatte, ein bestimmtes Kraut zu suchen. Vergangenen Sommer, bevor du nach Kernland kamst, tanzte ich auf dem Mittsommernachtsfest mit ihr. Ich mochte sie. Trotzdem habe ich ihr nie Grund zur Annahme gegeben, ich wolle sie heiraten.«
    Kahlan lächelte und beschloß, daß er sich nicht länger umständlich winden solle. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und küßte ihn. Kurz mußte sie daran denken, was er zu Nadine gesagt hatte, an das, was da vielleicht noch gewesen war, dann drehte sich ihr der Kopf vom Gefühl der kräftigen Arme, die sie hielten, und von seinen zarten Lippen auf den ihren. Seine Zunge spielte zärtlich über ihre Zähne, und sie erwiderte seinen Kuß. Seine große Hand glitt an ihrem Rücken hinab und zog sie fest an seinen Körper.
    Plötzlich stieß sie ihn zurück. »Richard«, fuhr sie atemlos auf, »was ist mit Shota? Was ist, wenn sie Ärger macht?«
    Richard kniff die Augen zusammen und versuchte, die Lüsternheit aus ihnen zu verbannen. »Zur Unterwelt mit Shota!«
    »Aber so viel Ärger sie auch gemacht hat, in der Vergangenheit schien sich immer ein Körnchen Wahrheit hinter ihren Worten zu verbergen. Sie hat auf ihre Weise versucht zu tun, was getan werden mußte.«
    »Sie kann unsere Heirat nicht

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