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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Gewehr an die Schulter gedrückt hatte.

    Von seiner Position auf dem Dach der großen steinernen Festung aus hatte Doogie einen prächtigen Blick auf das Dorf.
    Durch die Thermosichtgeräte seines M-82A1A-Sturmgewehrs erkannte er jeden, als ob es Tageslicht wäre. Jeder Körper erschien im Sichtgerät als vielfarbiger Klecks – angefangen bei den vage menschlich geformten Klecksen Race, Van Lewen und den beiden verbliebenen Mitgliedern des deutschen Sprengkommandos bis hin zu dem trapezförmigen, jedoch hitzelosen Geländefahrzeug und den bedrohlichen vierbeinigen Klecksen, den Katzen.
    Die Katzen.
    Mit dem Verschwinden der Nazisoldaten und ihrer Waffen stand es den Tieren jetzt frei, erneut im Dorf umherzustreifen.
    Sie waren zurückgekehrt. Und gierten nach Blut.

    Race fuhr herum und sah Van Lewen bei dem umgekippten Geländefahrzeug stehen.
    »Professor, verschwinden Sie!«, schrie der Sergeant. »Doogie wird Ihnen Deckung geben! Ich muss das Ding hier wieder aufstellen!«
    Das hätte man Race nicht zweimal sagen müssen. Sogleich eilte er davon, umgeben von Nebel. Allerdings vernahm er sogleich rasche, klatschende Schritte im Matsch und Grau hinter sich.
    Sie kamen näher, holten auf.
    Dann, plötzlich – Bumm – Patsch – Klatsch.
    Es war ein weiterer Gewehrschuss, den Doogie abgefeuert hatte – Bumm –, gefolgt vom Geräusch der Kugel, die in einen der Nazis klatschte – Patsch –, wiederum gefolgt vom Geräusch, mit dem der Nazi zu Boden stürzte – Klatsch.
    Ein weiterer Rapa glitt jetzt vor ihm aus dem Dunst, bereitete sich zum Sprung vor – Bumm! –, sein Kopf war gerade zerplatzt, getroffen von Doogie. Der Körper des Rapas zuckte. Bumm! Bumm! Bumm! Bumm! Bumm! Der Körper regte sich nicht mehr.
    Race vermochte es nicht zu fassen.
    Es war, als suchte man sich seinen Weg durch ein in Nebel gehülltes Labyrinth, während man von einem Schutzengel bewacht wurde. Er konnte lediglich weiterlaufen, während Doogie sich um alle Gefahren kümmerte, Gefahren, die er selbst nicht erkannte.
    Erneut vernahm er schmatzende Schritte – diesmal schwerer: die vierbeinige Variante.
    Bumm.
    Patsch.
    Klatsch.

    Doogie oben auf der Zitadelle fluchte.
    Nach dem letzten Treffer war ihm die Munition ausgegangen. Er duckte sich hinter den Brustwall und machte sich verzweifelt ans Nachladen.

    Drüben am Fluss hing Van Lewen an der Unterseite des umgekippten Geländefahrzeugs und zerrte mit seinem ganzen Gewicht daran, sich der Tatsache sehr wohl bewusst, dass dort draußen im Dunst die Rapas waren.
    »Schiebt euch höher!«, rief er Nash und den anderen im Fahrzeug zu. »Wir müssen es umkippen!«
    Sogleich befolgten sie seinen Befehl und fast sofort kippte das Geländefahrzeug – das sowieso schon in einem ziemlich wackeligen Zustand auf der Seite lag – langsam um.
    Van Lewen huschte beiseite, als – Wumm! – das große achträdrige Fahrzeug auf den Reifen landete, und eilte dann zu der Seitentür.

    Race rannte noch immer wie der Teufel durch den Dunst, da teilte sich plötzlich – wie ein Vorhang, der beiseite gezogen wurde und eine Bühne zeigte – der Nebelschleier vor ihm und er erblickte die Zitadelle.
    In diesem Moment vernahm er das Klack-Klack eines Sicherheitsbügels, der irgendwo in der Nähe an einem G-11 gelöst wurde, und erstarrte. Langsam wandte er sich um – und sah den letzten Nazisoldaten im Nebel vor sich stehen, das G-11 direkt auf seinen Kopf gerichtet.
    Race wartete auf den inzwischen vertrauten Knall von Doogies Gewehr. Der jedoch kam nicht.
    Warum schoss er nicht mehr?
    Da ertönte urplötzlich ein mächtiges Getöse, das Race zunächst für das Gebrüll einer der Großkatzen hielt.
    Aber das war es nicht.
    Es war ein Motor.
    Im nächsten Moment explodierte das Geländefahrzeug förmlich aus dem Dunst und fuhr dem Nazisoldaten in den Rücken.
    Der Nazi stürzte und wurde unter dem großen Fahrzeug zerquetscht. Auch Race musste aus dem Weg springen. Das Fahrzeug rumpelte an ihm vorüber und kam rutschend vor der Zitadelle zum Stehen – direkt vor dem Eingang zur Festung. Es stellte sich so, dass die linke Schiebetür sich auf das Tor zur Zitadelle öffnete.
    Eine Sekunde später sah Race die rückwärtige Luke des Geländefahrzeugs aufspringen und Van Lewens Kopf tauchte auf.
    »He, Professor, kommen Sie nun rein oder was?«
    Race sprang auf das Heck des Fahrzeugs und tauchte mit dem Kopf voran durch die Luke. Er war kaum drinnen, da fiel die stählerne Tür mit einem lauten,

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