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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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ZEITRAUM EINGEBEN.
    Weber tippte: 00:30:00.
    Sogleich veränderte sich der Bildschirm.

    Weber hielt inne, blickte auf den Bildschirm und holte langsam und tief Luft.
    Dann drückte er die »Enter«-Taste.
    00:29:59
    00:29:58
    00:29:57

    ***

    » Wo ist Unterscharführer Kahr?« Hei nr ich Anistases Frage war an niemanden konkret gerichtet. Er sah vom Büro im Bootsschuppen zu dem gewaltigen Erdkrater hinüber. »Er müsste längst wieder hier sein.«
    Anistase drehte sich um. »Du« , sagte er und warf einem der beiden Techniker im Laborkittel, die an einem Computerterminal in der Nähe standen, ein Funkgerät zu. »Geh zur Abfallgrube und sieh nach, weswegen der Unterscharführer so lange braucht!«
    »Jawohl.«

    Renée und Race fielen gleichzeitig gegen die Wand des Bootsschuppens.
    Nur Augenblicke zuvor hatte Uli sie verlassen. Er war zum Krater und zur nördlichen Hängebrücke aufgebrochen.
    Renée spähte um das breite Garagentor neben ihr.
    Der gewaltige Bootsschuppen war leer – insbesondere der weite Abschnitt zwischen den gläsernen Büros rechts und den Liegeplätzen links.
    Nichts rührte sich. Keine Seele in Sicht.
    Sie nickte Race zu.
    Fertig?
    Race bestätigte, indem er seine Glock ein wenig fester packte.
    Fertig.
    Wortlos schob sich Renée um den Türrahmen, das G-11 fest an die Schulter gepresst.
    Race wollte ihr gerade folgen, da knallte hinter ihm plötzlich eine andere Tür auf. Sogleich ließ er sich zu Boden fallen und ging hinter einem alten Ölfass in Deckung.
    Ein junger Nazitechniker in einem weißen Laborkittel, der ungeschickt ein Funkgerät in der Hand hielt, trat heraus und eilte den Pfad zur Abfallgrube hinab.
    Race bekam große Augen.
    Der Techniker war auf dem Weg zur Abfallgrube – wo er lediglich einen toten Nazi und ansonsten gar nichts finden würde.
    »Scheiße«, sagte Race. »Uli …«
    Wie sollte er sich entscheiden? Er könnte den Techniker verfolgen – und dann was tun? Ihn kaltblütig umbringen? Trotz allem, was er bislang getan hatte, war Race nicht sicher, ob er wirklich einen Mann umbringen könnte. Oder aber er warnte Uli. Ja, das war besser – viel besser.
    Statt Renée in den Bootsschuppen zu folgen, eilte Race also an der Seite des großen, lagerhallenähnlichen Gebäudes entlang zum Krater und zu Uli.

    Uli erreichte die nördliche Hängebrücke.
    Sie erstreckte sich weit in die Ferne, schwang sich furchtlos über den lotrechten, über zweihundert Meter tiefen Abgrund hinweg. Ihre beiden Stahldrahtgeländer liefen wie zwei Eisenbahnschienen in der Ferne zusammen und endeten als winzige Flecken an der Schwelle zur Kontrollkabine in vierhundert Metern Entfernung.
    » Unterscharführer«, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm.
    Uli fuhr herum.
    Und fand sich plötzlich vor Hei nr ich Anistase wieder.
    »Was tust du da?«, wollte Anistase wissen.
    »Ich wollte nachsehen, ob der Oberstgruppenführer und Dr. Weber in der Kontrollkabine Hilfe benötigen«, gab Uli vielleicht ein wenig zu rasch zur Antwort.
    »Hast du die beiden Gefangenen eliminiert?«
    »Jawohl. Das habe ich.«
    »Wo ist Dieter?«, fragte Anistase.
    »Er … äh … musste zur Toilette«, log Uli.

    In diesem Augenblick traf der Labortechniker, den Anistase zur Abfallgrube geschickt hatte, dort ein.
    Sogleich erblickte er Dieters Leichnam, der mit dem Gesicht nach unten im Schlamm lag und aus dessen Hinterkopf Blut und Gehirnmasse in die Grube tröpfelten.
    Keine Amerikaner. Auch kein Uli.
    Der Labortechniker hob sein Sprechfunkgerät an die Lippen. »Obergruppenführer« , kam die Stimme des Technikers über Anistases Ohrhörer.
    »Ja.«
    Anistase stand noch immer mit Uli zusammen am Rand der nördlichen Hängebrücke. Die vier Finger an der linken Hand des Nazikommandeurs spielten lautlos auf seinen Hosenbeinen, während er der Stimme in seinem Ohrhörer lauschte. »Dieter ist tot. Ich wiederhole, Dieter ist tot. Die Gefangenen und Unterscharführer Kahr kann ich nirgendwo entdecken.«
    » Vielen Dank«, sagte Anistase. »Vielen, vielen Dank.«
    Sein kalter schwarzer Blick bohrte sich in Ulis Augen. » Wo sind die Gefangenen, Unterscharführer?«
    » Entschuldigen Sie bitte, Obergruppenführer?«
    » Ich habe gefragt, wo sind die Gefangenen ?«
    Da sah Uli die Glock in Anistases rechter Hand auftauchen.

    Lautlos, das Gewehr gehoben, bewegte sich Renée durch den Bootsschuppen.
    Race war ihr nicht gefolgt und sie überlegte, was ihm zugestoßen sein mochte. Aber sie konnte nicht warten, sie

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