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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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hatte noch eine Aufgabe zu erledigen.
    Im Bootsschuppen herrschte Stille. Das Förderband, das aus dem Tunnel rechts kam, bewegte sich nicht. Sie sah niemanden im Büro …
    Da sprang ein Motor an.
    Renée fuhr herum.
    Die Rotorblätter des geparkten Bell-Jet-Ranger-Helikopters kamen langsam und stotternd in Schwung.
    Jetzt sah sie den Piloten. Er lag auf seiner Seite des Cockpits auf dem Boden, erledigte irgendwelche Reparaturen am Hubschrauber und bemerkte sie nicht.
    Plötzlich gingen die Rotorblätter des Helikopters mit einem schrillen Srrr! in den Overdrive. Das ohrenbetäubende Knattern erfüllte den gewaltigen Bootsschuppen und Renée hätte fast einen Herzschlag bekommen.
    Wenn die Rotorblätter nicht so geknattert hätten, dann hätte sie vielleicht gehört, wie er sich hinter sie schlich.
    Aber so hörte sie es nicht.
    In dem Augenblick, da Renée mit gehobenem G-11 auf den Piloten und den Hubschrauber zugehen wollte, traf sie etwas sehr Schweres am Hinterkopf und schleuderte sie nach vorn. Sie sackte zu Boden.

    » Obergruppenführer«, sagte Uli, während sie am Rand des gewaltigen Kraters standen, und hob die Hände. »Was wollen Sie …«
    Bumm!
    Anistases Glock ging los – ein einzelner, dröhnender Schuss, der Uli in den Bauch traf. Uli kippte vornüber und stürzte zu Boden.
    Die Pistole in der Hand, stellte sich Anistase neben ihn. » So, Unterscharführer. Ich muss wohl annehmen, dass du auch zu dem BKA-Gesindel gehörst?«
    Uli wälzte sich zu Füßen des Nazis auf dem Boden herum und biss vor Qual die Zähne zusammen.
    »Keine Antwort«, sagte Anistase. »Nun, wie wär’s denn damit? Wie wär’s, wenn ich dir jeden Finger der rechten Hand einzeln wegpuste, bis du mir sagst, für wen du arbeitest? Und wenn ich mit dieser Hand fertig bin, werde ich mit der anderen anfangen.«
    »Aargh!«, grunzte Uli.
    »Falsche Antwort«, meinte Anistase, zielte auf Ulis Hand und drückte ab.
    Die Waffe ging los.
    Genau in diesem Augenblick stürmte William Race hinter einer Ecke in der Nähe hervor, krachte in vollem Lauf auf Anistase und schlug ihm die Glock aus der Hand.
    Beide gingen zu Boden und prallten dabei von einem der Stützpfeiler der Hängebrücke ab. Anistases rechter Fuß rutschte über den Kraterrand. Er warf eine Hand nach vorn, die sich wie ein Schraubstock um Race’ Arm spannte, und ehe Race auch nur wusste, wie ihm geschah, stürzten sowohl er als auch Anistase über den Rand der Mine.

    ***

    Sie fielen.
    Fielen die Wand des Kraters hinab.
    Glücklicherweise waren die Erdwände der Mine nicht völlig lotrecht, sondern führten in einem sehr steilen Winkel von etwa 75 Grad nach unten. Deswegen verlief ihr Sturz zwar sehr rasch, jedoch nicht senkrecht nach unten. Beide Männer traten Staubwolken los, während sie hilflos die Wand des Kraters hinabrutschten. Die Rutschpartie ging über volle dreißig Meter, ehe sie, ineinander verknäult, heftig am Boden aufschlugen.

    Auch Renée im Bootsschuppen fiel zu Boden und einen Moment lang sah sie Sterne vor den Augen.
    Sie wälzte sich auf den Rücken …
    … und bemerkte gerade rechtzeitig das Rohr, das der zweite Nazi-Labortechniker auf ihr Gesicht hinabsausen ließ. Erneut wälzte sie sich beiseite und das Rohr knallte nur Zentimeter neben ihrem Kopf auf die Bretter.
    Rasch einen Purzelbaum schlagend, kam sie wieder auf die Beine und sah sich nach ihrer Waffe um. Das G-11 lag etwa einen Meter entfernt auf dem Boden, außer Reichweite. Sie hatte es beim Sturz verloren.
    Erneut schwang der Techniker das Rohr.
    Renée duckte sich und die Eisenstange pfiff über sie hinweg. Daraufhin stieß sie dem Techniker den Kopf ins Gesicht, woraufhin er rückwärts gegen eine Wand flog.
    Er prallte mit dem Rücken gegen ein Kontrollbord an der Wand. Dabei musste er einen Knopf gedrückt haben, vermutete Renée, denn in diesem Augenblick vernahm sie das bedrohliche Rasseln einer Maschinerie innerhalb der Wände des gewaltigen Bootsschuppens. Schlagartig setzte sich das große Förderband, das durch den gesamten Bootsschuppen lief, in Bewegung.

    Race und Anistase wurden ruckartig nach vorn geworfen.
    Beide Männer waren nach ihrem dreißig Meter tiefen Sturz in den Tagebau noch immer leicht benommen und kamen gerade erst wieder auf die Beine, als der Boden unter ihnen plötzlich ins Schlingern geriet.
    Leicht schwankend blickte Race nach unten.
    Es war kein fester Boden, sondern das untere Ende des Förderbands, das innerhalb des Bootsschuppens an die

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