Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
Feuerball.
    Trümmer schossen in alle Richtungen davon: Türen, Teile der Supernova, abgerissene Stücke von Holzbänken, vom Fußboden. Alles wurde mit so gewaltiger Kraft davongeblasen, dass einige Teile sogar über den Rand des Kraters flogen und in dem dichten Wald landeten, der die riesige Mine umgab. Die harmlosen Bruchstücke der beiden atomaren Sprengköpfe, aus denen die Supernova bestanden hatte, landeten am Grund des Kraters. Die hypergolische Explosion war bei weitem zu primitiv, um die Atome darin zu spalten.
    Einen Augenblick später war von der Kontrollkabine nichts weiter übrig als ein geschwärzter, skeletthafter Rahmen, der zur Unkenntlichkeit verkohlt war und schwankend über der Mine hing. Wände, Fenster, sogar Fußboden und Decke waren verschwunden.
    William Race war ebenfalls verschwunden.

Sechste
Konfrontation
    Dienstag, 5. Januar, 19.10 Uhr

Die beiden Fahrzeuge glitten gemächlich über den Fluss.
    Das eine war ein langes, schlankes Speedboat, das andere ein mitgenommen aussehendes, kleines Wasserflugzeug mit lediglich einem Schwimmer, und zwar dem an der rechten Tragfläche.
    Die Welt war still, der Fluss ruhig.
    Leonardo Van Lewen und Doogie Kennedy schauten aus ihren Cockpits zu der verlassenen Mine hinüber. Langsam lenkten sie ihre Fahrzeuge zum Ufer und ließen sie sacht auf Grund laufen.
    Sie hatten gehört, wie die hypergolischen Flüssigkeiten explodiert waren, und jetzt sahen sie den gewaltigen braunen Erdkrater vor sich. Eine Rauchwolke stieg von der verkohlten, schachtelähnlichen Hütte im Zentrum empor.
    Niemand war zu sehen.
    Nichts regte sich.
    Ganz gleich, was hier geschehen war, es war vorüber.
    Die beiden Green Berets sprangen aus ihren Fahrzeugen und gingen, die Gewehre in der Hand, vorsichtig zu den alten, wie Lagerhallen aussehenden Gebäuden am Rand des Kraters hinüber.
    Da tauchte plötzlich Renée in einer der Türen auf. Sie sah die beiden sofort und kam zu ihnen. Die drei stellten sich an den Rand des Kraters und starrten zu den schwärzlichen Überresten der Kontrollkabine hinüber.
    »Was ist denn hier passiert?«, fragte Van Lewen.
    »Ehrhardt hat das Idol benutzt, um die Supernova zu schärfen. Dann hat er sie aktiviert«, erwiderte Renée leise und traurig. »Professor Race ist es gelungen, die Detonationssequenz abzuschalten, aber kaum hatte er die Supernova entschärft, ist die ganze Kabine in die Luft geflogen.«
    Van Lewen drehte sich um und sah zu der Stelle hinüber, wo William Race zum letzten Mal lebend gesehen worden war.
    »Der Apparat war da drin?«, fragte er.
    »Ja«, entgegnete Renée. »Sie hätten es nicht für möglich gehalten. Er hat den Countdown gestoppt. Es war erstaunlich.«
    » Was ist mit dem Götzenbild?«
    »Vermutlich bei der Explosion vernichtet, zusammen mit der Supernova und Professor Race.«
    Da erklang rechts von ihnen ein Rascheln.
    Van Lewen und Doogie fuhren mit erhobenen Gewehren herum, sahen allerdings lediglich Bäume und Laubwerk.
    Plötzlich fiel ein trommelähnlicher, zylindrischer Gegenstand – eine Art Behälter etwa von der Größe einer normalen Mülltonne – aus den oberen Ästen eines Baums und schlug sanft auf dem dichten Blattwerk in etwa zwanzig Metern Entfernung auf.
    Stir nr unzelnd gingen Van Lewen, Renée und Doogie hinüber.
    Der Behälter musste sich bei der Explosion in der Kontrollkabine befunden haben und dann von der Druckwelle hierher geschleudert worden sein.
    Er rollte weiter und blieb schließlich im Gebüsch stecken. Doch dann begann er merkwürdigerweise, hin und her zu wackeln, als ob sich jemand darin befände und versuchte, irgendwie herauszukommen.
    Plötzlich sprang der Deckel des Behälters auf. Race taumelte heraus und plumpste mit dem Allerwertesten auf den nassen, schlammigen Boden.
    Auf Renées Gesicht erstrahlte ein Tausend-Watt-Lächeln. Sie und die Green Berets eilten zu Race hinüber, der unter den Bäumen lag.
    Triefend nass und vollkommen erschöpft lag der Professor auf dem Rücken im Schlamm. Noch immer trug er seine Baseballkappe und die schwarze Schutzweste.
    Er blickte zu seinen drei Kameraden auf und schenkte ihnen ein müdes, halbes Lächeln.
    Daraufhin zog er die rechte Hand hinter dem Rücken hervor und stellte einen Gegenstand vor sich auf den Boden. Er war über und über von glitzernden Wassertropfen bedeckt, aber man konnte sich in dem schimmernden, schwarz-purpurfarbenen Stein und den grimmigen Zügen des darin eingeschnitzten Rapakopfs unmöglich

Weitere Kostenlose Bücher