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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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täuschen.
    Es war das Götzenbild.

    ***

    Anmutig schwang sich die Goose über den Amazonas-Regenwald.
    In der frühen Abenddämmerung flog sie Richtung Westen. Zu den Bergen und nach Vilcafor zurück.
    Doogie saß vorn im Cockpit und steuerte das Flugzeug, während Van Lewen, Race, Renée sowie der verwundete Uli hinten saßen.
    Race dachte über seine Flucht aus der Kontrollkabine nach.
    In den fünf Sekunden, die ihm zwischen dem Entschärfen der Supernova und dem Zusammenfließen der hypergolischen Flüssigkeiten geblieben waren, hatte er die Kabine verzweifelt nach einem Fluchtweg abgesucht.
    Da war sein Blick zufällig auf einen der Behälter für die atomaren Sprengköpfe gefallen. Er würde einem immensen Druck widerstehen, da er für den Schutz der explosiven atomaren Sprengköpfe bestimmt war.
    Weil Race nichts anderes zur Verfügung stand, suchte er darin Deckung – mit dem Götzenbild, das er sich rasch von der Werkbank geschnappt hatte. Anschließend ließ er den Deckel der Kapsel zuknallen und da war der fünfsekündige Countdown auch schon beendet.
    Die Flüssigkeiten vermischten sich, die Kontrollkabine explodierte und er wurde samt Kapsel hoch in die Luft geschleudert. Zum Glück landete sie auf den Bäumen relativ weich.
    Er lebte und mehr zählte nicht.
    Während er jetzt im Heck des Wasserflugzeugs saß, hielt Race ein abgenutztes, ledergebundenes Buch in den Händen, das er nach seiner spektakulären Flucht im Bootsschuppen gefunden hatte. Es hatte auf einem Regal in dem Büro gestanden.
    Er hatte darauf bestanden, nach diesem Buch zu suchen, ehe sie nach Vilcafor zurückflogen.
    Es war das Santiago-Manuskript.
    Das Originalmanuskript , geschrieben von Alberto Santiago im sechzehnten Jahrhundert, aus der Abtei San Sebastian gestohlen von Hei nr ich Anistase im zwanzigsten Jahrhundert und nicht lange danach von Uli Pieck vom Bundeskriminalamt kopiert.
    Race blickte das Manuskript mit einer Art verhaltener Ehrfurcht an.
    Das war Alberto Santiagos Handschrift. Die Striche und Schnörkel waren ihm vertraut, doch sah er sie jetzt auf wunderschön beschaffenem Papier und geschrieben in reicher blauer Tinte, nicht auf einer harten, zerkratzten Fotokopie.
    Am liebsten hätte er es sofort gelesen, aber er musste sich gedulden. Zunächst hatte er einige andere Dinge klarzustellen.
    »Van Lewen«, sagte er.
    »Ja.«
    »Erzählen Sie mir was über Frank Nash.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe gesagt, erzählen Sie mir was über Frank Nash.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Haben Sie früher schon für ihn gearbeitet?«
    »Nein, das ist das erste Mal. Meine Einheit ist von Bragg zu dieser Mission abgezogen worden.«
    »Ist Ihnen klar, dass Nash Colonel der Special Projects Unit der Army ist?«
    »Ja, natürlich.«
    »Also haben Sie gewusst, dass Nash mich angelogen hat, als er gestern Morgen mit einem DARPA-Ausweis in mein Büro gekommen ist und erzählt hat, er sei ein pensionierter Army-Colonel und arbeite jetzt für die Defense Advanced Research Projects Agency?«
    »Ich habe nicht gewusst, dass er das gesagt hat.«
    »Sie haben das nicht gewusst?«
    Van Lewen blickte Race aufrichtig und ehrlich an. »Professor Race, ich bin bloß ein einfacher Soldat, okay? Man hat mir gesagt, dass ich zum Schutz einer Person abkommandiert sei. Man hat mich angewiesen, Sie zu beschützen. Also tue ich das. Wenn Colonel Nash Sie angelogen hat, so tut es mir Leid, aber davon habe ich nichts gewusst.«
    Race biss die Zähne zusammen. Es war zum Kotzen. Er war stinksauer – weil er durch einen faulen Trick zur Teilnahme an dieser Mission veranlasst worden war.
    Doch trotz seines Ärgers war er entschlossen, alles zu erfahren. Denn wenn Nash nicht von der DARPA war, zog das eine Vielzahl von Fragen nach sich. Zum Beispiel, was war mit Lauren und Copeland? Waren sie ebenfalls Mitglieder der Special Projects Unit?
    Noch näher liegend waren die Fragen, bei denen es um Race selbst ging – beispielsweise wie seine Teilnahme an der Mission zustande gekommen war. Schließlich hatte Nash behauptet, über Marty auf ihn gekommen zu sein. Race hatte seinen Bruder seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen.
    Seltsamerweise ertappte Race sich dabei, dass er über Marty nachdachte.
    Als Kinder hatten sie einander sehr nahe gestanden. Obgleich Marty gut drei Jahre älter war als er, hatten sie immer zusammen gespielt – Football, Baseball, Fangen. Aber Will war im Sport stets besser gewesen, trotz des Altersunterschieds.
    Marty andererseits

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