Der Tempel
großen Krokodil ins Maul, ohne weiter darüber nachzudenken, sodass es direkt vor seinem Gesicht sperrangelweit aufstand!
Der Kaiman ächzte überrascht.
Sein Maul stand weit offen, wie die Motorhaube eines Autos. Er konnte es nicht mehr schließen!
Doogie packte die Gelegenheit beim Schopf und zog rasch sein Bowiemesser aus der Scheide. Der Kaiman stand blöde vor ihm.
Doogie versuchte, hinter das große Reptil zu kommen, sodass er ihm das Messer in den Schädel treiben und es dadurch töten könnte, aber der Kaiman sah seine Bewegung, drehte sich rasch zur Seite, rannte in ihn hinein, warf ihn um und schickte ihn klatschend ins schlammige Wasser.
Daraufhin stapfte das Reptil heran und setzte die stämmigen Vorderpfoten auf Doogies Beine, sodass sie in den Schlamm einsanken.
»Aaahhh!« , kreischte Doogie, als der Kaiman sich mit seinem ganzen Gewicht auf seine Schienbeine legte. Das große Reptil tat einen weiteren langsamen Schritt und trat auf seinen verwundeten linken Oberschenkel. Doogie brüllte vor Schmerz, während seine Beine tiefer in den Schlamm sanken.
Das Maul des Kaimans stand gähnend weit offen, direkt vor seinem Gesicht, einen halben Meter vor seiner Nase, festgehalten von seinem G-11.
Scheiß drauf , dachte Doogie und mit einer raschen Bewegung griff er tief in das gewaltige Maul des Kaimans und klemmte sein Bowiemesser senkrecht hinter das G-11, sodass der Knauf auf der Zunge des Kaimans saß und die Klinge oben am Gaumen des großen Untiers ruhte.
»Friss das!«, sagte Doogie und fegte dem riesigen Reptil mit einer Armbewegung das G-11 aus dem Maul.
Die Reaktion erfolgte unmittelbar.
Ohne das Gewehr klappte das gewaltige Maul des Kaimans rasend schnell zusammen und der Unterkiefer schob das Bowiemesser durch den Gaumen direkt in das Gehirn des Reptils.
Die blutbeschmierte Messerklinge brach aus dem gewaltigen Kopf hervor und der Körper des Kaimans erschlaffte augenblicklich, während alles Leben aus ihm entwich.
Einen Augenblick lang starrte Doogie ihn an, erstaunt darüber, was er gerade getan hatte. Das gewaltige Tier stand noch immer halb auf ihm. Es stöhnte unwillkürlich und stieß große Mengen Luft aus, die es nicht mehr benötigte.
»Meine Güte …«, ächzte Doogie.
Daraufhin schüttelte er den Kopf, zog sich unter dem Untier hervor und krabbelte zu Gaby, die noch immer im Schlamm lag, völlig verblüfft von seinem Akt der Ritterlichkeit.
» Kommen Sie«, sagte er und nahm ihre Hand. »Hauen wir ab.«
***
Frank Nash rannte durch das dichte Laub zwischen dem unteren Dorf und dem Krater, das Götzenbild wie einen Football unter den Arm geklemmt.
Lauren und Copeland folgten ihm, in den Händen SIG-Sauer-Pistolen.
Inmitten des Durcheinanders während des Luftangriffs auf das obere Dorf hatten er, Lauren und Copeland rasch eine der Bohlenbrücken über den Graben gelegt und waren in das dichte Unterholz gejagt.
»Nash hier! Nash hier!«, schrie er beim Laufen in sein Kehlkopfmikrofon. »Luftteam, bitte kommen!«
Er blickte hinter sich zum Himmel auf und sah den zweiten Comanche-Helikopter der Army über den rauchenden Überresten des Dorfes schweben. Dahinter erkannte er einen weiteren Hubschrauber, einen dritten Helikopter, der fetter und gedrungener war als der Comanche. Es war ein Black Hawk II, der dritte Hubschrauber der Army.
»Colonel Nash – hier Captain Hank Thompson – verstehe Sie « , sagte eine von statischem Rauschen unterlegte Stimme über seinen Ohrhörer. »Tut mir Leid – so lange gebraucht – habe. Ihr Signal verloren – in einem elektrischen Gewitter vergangene Nacht …«
» Thompson, wir haben die Beute. Ich wiederhole, wir haben die Beute. Ich bin zurzeit etwa fünfzig Meter östlich des Dorfes, laufe auf den Krater zu. Sie müssen mich auf der Stelle rausholen.«
» Negativ, Colonel – kann hier oben nirgendwo landen – zu viele – Bäume.«
» Dann treffen wir uns unten im anderen Dorf«, schrie Nash. »Dem mit der Zitadelle. Halten Sie sich einfach östlich, fliegen Sie über den Krater und schauen Sie nach unten. Sie können es nicht verfehlen. Da ist jede Menge Platz zum Landen.«
»Verstanden, Colonel – bis gleich.«
Sofort schwenkten die beiden verbliebenen Hubschrauber der Army ab und flogen donnernd über Nashs Kopf hinweg auf Vilcafor zu.
Keine Minute später erreichten Nash, Lauren und Copeland den Krater und eilten den spiralförmig verlaufenden Pfad hinab.
Race, Renée und Van Lewen jagten durch das dichte Laub
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