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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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richtete. Ein paar der Zivilisten schluchzten. Race, ohne eine Möglichkeit, dem Morden ein Ende zu setzen, bemerkte, dass Renée Tränen in die Augen stiegen, während sie den furchtbaren Hi nr ichtungen zusah.
    Bald war nur noch ein Mann übrig – der letzte in der Reihe.
    Marty.
    Race sah nur zu, wie Nash sich vor seinen Bruder stellte. Er fühlte sich völlig hilflos, ohnmächtig, außerstande, Marty beizustehen.
    Aber merkwürdigerweise senkte Nash die Pistole. Er wandte sich an Race und ließ ihn nicht aus den Augen, als er sagte: »Lauren, würden Sie mir bitte den Laptop aus dem Geländefahrzeug holen?«
    Verwirrt runzelte Race die Stirn.
    Was, zum Teufel …?
    Lauren eilte zum Geländefahrzeug, das noch immer vor der Zitadelle parkte. Eine Minute später kehrte sie mit Nashs Laptop zurück. Es war der, den er zu Beginn ihres Abenteuers benutzt hatte. Sie reichte ihn Nash, der ihn seltsamerweise an Race weitergab.
    »Schalten Sie ihn ein«, forderte Nash ihn auf.
    Race gehorchte.
    »Klicken Sie auf ›US ARMY INTERNAL NET‹«, sagte Nash.
    Race tat es.
    Eine Überschrift erschien auf dem Monitor.

    US ARMY INTERNAL MESSAGE NETWORK

    Daraufhin tauchte eine Liste von E-Mails auf.
    »Da sollte eine Nachricht mit Ihrem Namen dabei sein. Suchen Sie nach ›Race‹«, wies Nash ihn an.
    Race tippte seinen Namen ein und drückte die Suchfunktion. Er überlegte, worauf Nash hinauswollte.
    Plötzlich piepte der Computer und zeigte an:
»2 NACHRICHTEN GEFUNDEN«.
    Die lange Liste von E-Mails verkürzte sich auf zwei.

    DATUM UHRZEIT BETREFF
    3.1.99 1801 SUPERNOVA-MISSION
    4.1.99 1635 WILLIAM RACE

    »Sehen Sie die mit Ihrem Namen?«, fragte Nash.
    Race klickte zweimal darauf. Eine Nachricht erschien auf dem Monitor:

    4. JAN 1999 16:35 US ARMY INTERNAL NET 617 5544 89516-07 NO. 187

    Von: Special Projects Division Leader
    An: Nash, Frank
    Betreff: WILLIAM RACE

    Race darf nicht in Cusco zurückbleiben.
    Wiederhole. Race darf nicht in Cusco zurückbleiben. Nehmen Sie ihn mit in den Dschungel. Sobald Sie das Götzenbild haben, liquidieren Sie ihn und lassen seinen Leichnam umgehend verschwinden.

    GENERAL ARTHUR H. LANCASTER
    US Army Special Projects Division Leader

    »Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass Sie schon längst tot sein sollten, Professor Race«, sagte Nash.
    Race merkte, wie ihm beim Anblick der E-Mail das Blut in den Adern gefror.
    Das war ein Todesurteil – sein Todesurteil! Eine Anordnung des befehlshabenden Generals der Army Special Projects Division mit dem Befehl, ihn umzubringen.
    Mein Gott!
    Er versuchte, Ruhe zu bewahren.
    Blickte auf Uhrzei t und Absendedatum.
    16.35 Uhr, 4. Januar.
    Der Spätnachmittag des Tags, da er New York verlassen hatte.
    Dementsprechend musste diese Nachricht eingetroffen sein, während er an Bord des Frachtflugzeugs nach Peru geflogen war.
    Der Flug nach Peru.
    Meine Güte, er schien jetzt Jahre entfernt zu sein.
    Da fiel Race plötzlich ein, dass irgendwann während des Flugs Nashs Laptop einen Ton von sich gegeben hatte. Er erinnerte sich deutlich daran – er hatte gerade die Übersetzung von Nashs Teilkopie des Manuskripts beendet.
    Da dämmerte es ihm.
    Deswegen hatte Nash ihn nach Vilcafor mitgenommen – trotz seiner Zusage gleich zu Beginn des Unternehmens, dass Race, sollte die Übersetzung vor der Landung fertig sein, das Flugzeug erst gar nicht verlassen müsste. Aber warum?
    Weil Nash sich keinen Zeugen leisten konnte.
    Da dies eine Geheimmission war – die Army versuchte, die Navy auszustechen –, konnte Nash nicht das Risiko eingehen, einen Zeugen am Leben zu lassen.
    »Ich wollte Sie vor zwei Tagen töten«, sagte Nash, »nach dem Öffnen des Tempels. Aber dann ist dieses deutsche BKA-Team auf der Bildfläche erschienen und hat meine Pläne durchkreuzt. Sie haben den Tempel geöffnet und … na ja, wer hätte ahnen können, was sie darin finden würden? Aber dann haben wir die fehlenden Teile des Manuskripts erhalten und ich war froh darum, Sie am Leben gelassen zu haben.«
    »Das freut mich wirklich«, meinte Race ausdruckslos.
    Eher aus Neugier als aus einem anderen Grund und weil er den Computer gerade vor sich hatte, klickte Race zweimal auf die andere Nachricht mit seinem Namen sowie dem Betreff »SUPERNOVA-MISSION«.
    Sie erschien auf dem Monitor.
    Merkwürdigerweise war es eine Nachricht, die Race bereits ganz zu Anfang der Mission zu Gesicht bekommen hatte, als er mit dem Autokonvoi durch New York gefahren war.

    Von: Nash, Frank
    An: Alle

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