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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Stammesoberhaupt sprach, Marquez übersetzte.
    »Mr Race, Roa sagt, die Antwort auf Ihre Frage liegt in der Konstruktion des Tempels begründet. Nach Rencos und Albertos berühmtem Kampf mit Hernando Pizarro hat Renco den Tempel betreten – mit dem Götzenbild, ja. Aber es ist ihm auch gelungen herauszukommen – mit dem Götzenbild. Die vollständige Geschichte der Ereignisse, nachdem Renco den Tempel betreten hat, enthält dieses Notizbuch.«
    Race sah auf das kleine Notizbuch in den Händen des Stammesoberhaupts. Er wollte unbedingt wissen, was darin stand.
    Der Häuptling hielt es ihm hin.
    » Roa bietet es Ihnen als Geschenk an«, erklärte Marquez. »Schließlich sind Sie seit vierhundert Jahren die erste Person, die durch dieses Dorf kommt und es tatsächlich lesen kann.«
    Sogleich öffnete Race das Notizbuch und sah etwa ein halbes Dutzend cremefarbener Seiten, die von oben bis unten in Alberto Santiagos Handschrift beschrieben waren.
    Er betrachtete es ehrfürchtig.
    Hier war das wirkliche Ende von Santiagos Geschichte.
    »Ich habe eine Frage«, sagte plötzlich Johann Krauss und beugte sich vor. »Wie konnten die Rapas so lange im Tempel überleben?«
    Nachdem er sich mit dem Oberhaupt besprochen hatte, erwiderte Marquez: »Roa sagt, Sie werden die Antwort auf diese Frage in dem Notizbuch finden.«
    »Aber …«, setzte Krauss an.
    Roa schnitt ihm mit einem scharfen Aufbellen das Wort ab.
    » Roa sagt, Sie werden die Antwort auf Ihre Frage in dem Notizbuch finden«, wiederholte Marquez fest. Während sich Race bei dem Stammesoberhaupt einer offenbar unbeschränkten Gastfreundschaft erfreute, stieß Roas Wohlwollen seinen Gefährten gegenüber anscheinend schnell an Grenzen.
    Der Regen fiel jetzt heftiger. Nach wenigen Minuten vernahm Race das Grollen eines fernen Donners. Doogie und Van Lewen wandten sich bei dem Geräusch ebenfalls um.
    »Ein Gewitter zieht auf«, meinte Race.
    Kopfschüttelnd schaute Doogie zum Himmel auf. Das Grollen wurde lauter.
    »Nein, das ist es nicht«, sagte er und hob sein G-11 vom schmutzigen Boden auf.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Das ist kein Donner, Professor.«
    »Was ist es dann?«
    In diesem Augenblick, und ehe Doogie ihm hätte antworten können, schoss ein gewaltiger Super-Stallion-Helikopter donnernd über sie hinweg.
    Dicht darauf folgte ein weiterer, identischer Helikopter, der tief, mit laut hämmernden Rotoren, über das Dorf hereinflog, sodass die Bäume unter dem gewaltigen Fallstrom erzitterten.
    Race, Doogie und Van Lewen sprangen auf, gleichzeitig griffen die Indios nach ihren Bogen.
    Das Donnern der beiden Super Stallions war ohrenbetäubend, alles übertönend. Plötzlich fielen aus jedem Helikopter acht Strickleitern herab. Innerhalb einer Sekunde rutschten 16 Männer in voller Kampfmontur rasend schnell an den Tauen herunter. Sie hielten Gewehre in den Händen und sahen aus wie bedrohliche Schatten am frühmorgendlichen Himmel.

    ***

    Die Gewehre der Männer, die sich von den Helikoptern abseilten, spuckten Kugeln aus.
    Menschen liefen in alle Richtungen davon und suchten Deckung. Die Indios eilten in das Laubwerk, das den Ort umgab, und hoben Pfeile und Bogen auf. Van Lewen und Doogie feuerten mit ihren G-11, während gleichzeitig das Gewehrfeuer von oben den Schlamm rings umher aufriss.
    Race fuhr auf und bekam mit, wie Doogie zwei Treffer ins linke Bein erhielt. Daraufhin wirbelte er herum und sah den deutschen Zoologen Krauss heftig zusammenzucken. Die ganze Vorderseite seines Körpers, Gesicht, Arme, Brustkasten, war zu einer einzigen Masse aus zerfetztem, blutigem Fleisch geworden, aufgerissen von ungefähr einer Million Kugeln eines verheerenden Maschinengewehrfeuers.
    Die beiden Super Stallions schwebten in etwa sieben Metern Höhe und bestrichen das Dorf mit dem Feuer aus ihren Bordkanonen. Beim Aufspringen stach Race ein Wort auf der Seite der Hubschrauber ins Auge: NAVY.
    Das war Romanos Team.
    Es war schließlich eingetroffen.
    Als er loslief, um Deckung vor den beiden gewaltigen Hubschraubern zu suchen, die bedrohlich über dem Dorf schwebten, schoss ihm ein merkwürdiger Gedanke durch den Kopf.
    Sollte Romano nicht mit drei Super Stallions kommen …
    Unvermittelt bestrich Gewehrfeuer den Boden und Race flüchtete zu den Bäumen. Unterwegs wandte er sich um und sah Frank Nash vom Schrein weglaufen und in dem Laubwerk dahinter verschwinden, dicht gefolgt von Lauren und Copeland.
    Race’ Blick konzentrierte sich auf den Altar. Das

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