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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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untersucht und mit ihren Notizen verglichen hatten, kamen sie übereinstimmend zu der Ansicht, dass hier fast sicher einmal der Ort Roya gewesen war.
    Nun verließen Race und die anderen die Hubschrauber und durchsuchten den Dschungel in der näheren Umgebung. Zehn Minuten später fand Lauren das erste steinerne Totem etwa fünfhundert Meter nordöstlich ihres Standortes.

    Race starrte das riesige Totem voller Ehrfurcht an.
    In der Wirklichkeit war es unendlich viel erschreckender, als er es sich vorgestellt hatte.
    Es war etwa drei Meter hoch und bestand völlig aus Stein. Gottesfürchtige Konquistadoren hatten es vor vierhundert Jahren mutwillig beschädigt, indem sie Kruzifixe und andere christliche Symbole eingekratzt hatten.
    So etwas wie diesen Rapa hatte Race noch nie gesehen. Er war absolut furchterregend.
    Die Statue war von Feuchtigkeit bedeckt, ja, sie triefte geradezu. Das ergab einen seltsamen Effekt: Der Stein erweckte wahrhaft den Anschein, als ob er lebte.
    Race schluckte heftig, während er vor dem verfallenen alten Totem stand.
    Gott im Himmel …

    Da sie das erste Totem gefunden hatten, eilten alle zu den Hubschraubern zurück, die kurz darauf abhoben.
    Nashs Hubschrauber flog tief über den Dschungel voran, immer der Richtung folgend, die der Rapaschwanz gewiesen hatte.
    Über den Kopfhörer vernahm Race Nashs Stimme: »… feuert den Magnetometer hoch. Sobald das nächste Totem angezeigt wird, werden wir zu Scheinwerfern übergehen …«
    » Verstanden …«
    Race runzelte die Stirn. Er wollte jemanden fragen, was ein Magnetometer war, vor Lauren aber auch nicht unwissender wirken, als er sowieso schon war.
    » Das ist ein Apparat, den Archäologen benutzen, um in der Erde vergrabene Relikte aufzuspüren«, meinte Lauren und lächelte.
    Verdammt , dachte er.
    »Kommerziell werden sie von Firmen benutzt, die auf der Suche nach Bodenschätzen sind und damit unterirdische Lager von Öl und Uranerz finden«, fügte sie hinzu.
    »Wie funktionieren sie?«
    »Ein Cäsiummagnetometer wie der, den wir benutzen, entdeckt winzige Abweichungen im Magnetfeld der Erde – Abweichungen, die von Objekten verursacht werden. Sie unterbrechen den Aufwärtsfluss des Magnetfelds. Archäologen in Mexiko benutzen Magnetometer seit Jahren zum Aufspüren vergrabener aztekischer Ruinen. Wir benutzen unseres zum Auffinden des nächsten steinernen Totems.«
    »Aber die Totems befinden sich an der Oberfläche«, meinte Race. »Was, wenn das Magnetometer Bäume und Tiere anzeigt?«
    »Das kann ein Problem werden«, räumte Lauren ein. »Aber nicht hier. Nash wird es so eingestellt haben, dass es nur auf Objekte einer gewissen Dichte und Tiefe anspringt. Bäume haben eine Dichte von wenigen tausend Megabar, Tiere, da sie aus Fleisch und Knochen bestehen, noch weniger. Ein Inkastein ist etwa fünfmal so dicht wie der dickste Baum im Regenwald …«
    » Leute« , sagte Nashs Stimme auf einmal, »ich habe was auf dem Anzeiger. Genau voraus. Corporal, der Scheinwerfer!«
    Und so ging es weiter.
    In der nächsten Stunde, während das Licht verblasste und die Schatten der Berge immer länger und die Luft immer kühler wurden, hörte Race zu, wie Nash, Chambers und Lopez ein Totem nach dem anderen ausmachten. Nachdem das Magnetometer das Totem gefunden hatte, ließen sie den Huey darüber stillstehen und erleuchteten es mit dem blendend weißen Scheinwerfer des Hubschraubers. Dann – je nachdem, welches Totem sie ausgemacht hatten – flogen sie entweder in der Richtung des Rapaschwanzes weiter oder wandten sich von der Kreatur aus gesehen nach links.
    Die beiden Helikopter flogen immer weiter nordwärts, entlang des gewaltigen, treppenähnlichen Tafellands, das die Berge vom Regenwald trennte.
    Bei Einbruch der Dämmerung vernahm Race Nashs Stimme erneut.
    »Wir nähern uns dem Tafelland. Ich sehe einen großen Wasserfall darüber hinwegfließen …«
    Race erhob sich, ging nach vorn und blickte durch die vordere Windschutzscheibe des Helikopters hinaus. Er sah Nashs Huey über einen großartigen Wasserfall steigen, der den Rand des Tafellands markierte.
    »So … Folgen jetzt dem Fluss …«
    Es wurde dunkler. Bald sah Race nur noch die roten Hecklichter von Nashs Helikopter vor sich, die sich hin und her und auf und nieder bewegten, während der Huey dem Verlauf des breiten schwarzen Flusses unter ihnen folgte. Der Strahl des Scheinwerfers spielte auf den kleinen Wellen der Wasseroberfläche. Sie flogen jetzt Richtung Westen,

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