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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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auf die Bergwand zu, die sich über dem Regenwald auftürmte.
    Da sah Race Nashs Hubschrauber scharf nach rechts abschwenken und eine dichte, bewaldete Schleife des Flusses nachfliegen.
    » Wartet einen Augenblick!« , sagte Nashs Stimme.
    Race spähte nach vorn durch die Windschutzscheibe. Nashs Hubschrauber schwebte rechts von ihm über dem Flussufer.
    »Moment … ich sehe eine Lichtung. Sie ist offenbar von Gras und Moos überdeckt, aber … Wartet, da ist es. In Ordnung, Leute, ich kann’s jetzt so gerade eben erkennen … Die Ruinen eines großen, pyramidenförmigen Bauwerks … Sieht aus wie die Zitadelle. Okay, haltet euch bereit für die Landung.«

    ***

    Exakt in dem Augenblick, als Nashs Hueys in Vilcafor landeten, trafen drei weitere – weitaus größere – Militärflugzeuge am Flughafen Cusco ein.
    Es waren ein riesiges C-17-Globemaster-III-Frachtflugzeug und zwei kleine F-14-Kampfjets, die Eskorte des großen Frachtflugzeugs. Die drei Maschinen rollten am Ende der Landebahn aus, wo sie auf etliche weitere Flugzeuge trafen, die nur Minuten zuvor in Cusco gelandet waren.
    Drei gewaltige CH-53E-Super-Stallion-Helikopter standen am Ende der Piste und warteten auf die Globemaster. Die Super Stallions boten einen imposanten Anblick. Sie waren die schnellsten und mächtigsten Schwerlasthelikopter der Welt.
    Der Transfer verlief rasch.
    Drei schattenhafte Gestalten sprangen aus der Globemaster und rannten über das Rollfeld zu den Hubschraubern hinüber. Einer von ihnen – er war kleiner als die anderen beiden, schwarz und trug eine Brille mit Goldrand – hielt etwas unter dem Arm, das aussah wie ein großes, in Leder gebundenes Buch.
    Die Männer sprangen an Bord eines der Super Stallions. Kaum waren sie drin, hoben alle drei Hubschrauber ab und flogen nach Norden.
    Ihr Start verlief nicht unbemerkt.
    In einiger Entfernung vom Flugplatz stand ein Mann, der die Hubschrauber durch ein Hochleistungsfernglas beobachtete. Er war in einen weißen Leinenanzug gekleidet und hatte einen cremefarbenen Panamahut auf.
    Lieutenant Nathan Sebastian.

    Im schwindenden Licht der Dämmerung und im strömenden Regen setzten Frank Nashs Hueys sanft auf dem Fluss neben den Ruinen von Vilcafor auf.
    Anschließend manövrierten die beiden Piloten ihre Vögel so, dass die Schwimmer in dem weichen Schlamm am Flussufer auf Grund liefen.
    Die Green Berets sprangen als Erste ans Ufer, die M-16 gehoben und schussbereit. Die zivilen Mitglieder des Teams traten nach ihnen in den Matsch. Race kam als Letzter. Waffenlos stellte er sich ans Flussufer und betrachtete ehrfürchtig die Ruinen der Zitadellenstadt Vilcafor.
    Der Ort bestand im Wesentlichen aus einer grasbedeckten, zentralen Straße, die etwa einhundert Meter vom Fluss entfernt verlief. Zu beiden Seiten war sie gesäumt von dachlosen, steinernen Hütten, die von Unkraut und Moos überwuchert waren. Eigentlich war die gesamte Stadt von Laub bedeckt – es war, als ob der Wald ringsum lebendig geworden wäre und sie als Ganzes verschlungen hätte.
    An Race’ Ende der Straße befanden sich der Fluss sowie die zerfallenen Überreste eines alten, hölzernen Landungsstegs. Am anderen Ende ragten, den kleinen Ort überblickend wie eine Art Schutzgott, die Ruinen der pyramidenähnlichen Zitadelle empor.
    In Wirklichkeit war die Zitadelle nicht größer als ein zweigeschossiges Vorstadthaus. Aber sie bestand aus Steinen, die solider wirkten als alles, was Race je gesehen hatte. Das war jene präzise Steinmetzarbeit der Inka, von der er in dem Manuskript gelesen hatte. Riesige, viereckige Blöcke, die von Steinmetzen der Inka zurechtgehauen und dann perfekt neben andere, gleichartig geformte Blöcke gesetzt worden waren. Mörtel war unnötig und man hatte auch keinen benutzt.
    Die Zitadelle bestand aus zwei kreisförmigen Stufen. Die obere Ebene war ein kleinerer konzentrischer Kreis, der über dem unteren ruhte.
    Der ganze Bau wirkte vom Wetter gezeichnet und verfallen, abgetragen und baufällig. Die einstmals Furcht erregenden Steinmauern waren jetzt von grünen Ranken sowie einem Netzwerk von Sprüngen überzogen. Die gesamte obere Ebene war bröckelig, die untere weitgehend intakt, doch völlig von Unkraut überwuchert. Ein großer Türstein saß in einem merkwürdigen Winkel im Haupteingang des Gebäudes.
    Abgesehen von der Zitadelle hatte der Ort ein weiteres dominierendes Charakteristikum.
    Vilcafor war von einem gewaltigen ausgetrockneten Graben umgeben, der in Hufeisenform um

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