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Der Teratologe (German Edition)

Der Teratologe (German Edition)

Titel: Der Teratologe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White , Edward Lee
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Kiefermuskeln spannten sich immer wieder an. Zwischen den überkreuzten Beinen war seine Erektion deutlich erkennbar. Man hatte ihm offensichtlich Metopronil verabreicht, aber er wehrte sich gegen den Einfluss der Droge. Die Anstrengung schien jedes Quäntchen seiner körperlichen Kräfte zu beanspruchen. Bryant konnte ihn zittern und zucken sehen, als hätte er schweres Fieber. Ihm gegenüber lag eine Frau, deren Extremitäten verdreht und gebogen wie Spiralnudeln wirkten. Auch sie war nackt und ihre Augen glühten vor Lust. Beide schwiegen, gefangen in einem Delirium des Verlangens.
    »Das ist Sato Masaaki. Er ist buddhistischer Zen-Mönch und Gründer des Tempels der Erleuchtung, der Anhänger auf der ganzen Welt um sich schart. Durch seine Venen fließt ausreichend Metopronil, um eine Orgie in einem Mormonentempel zu entfachen. Sein Wille wird bald brechen.«
    »Wie lange kämpft er schon dagegen an?«
    »Mr. Masaaki genießt seit etwas mehr als drei Wochen unsere Gastfreundschaft.«
    »Eingesperrt mit diesem Freak? Aufgeputscht mit Aphrodisiakum? Mein Gott.«
    »Ja, die arme Sharon leidet ohne Zweifel mehr als er. Sie besitzt nicht so viel Willenskraft wie er, und die Hyperostose, die ihre Knochen verdreht hat, macht es ihr unmöglich, sich selbst zu befriedigen.«
    »Sie meinen, auch sie steht unter Drogeneinfluss?«
    »Aber sicher. Wenn Masaaki nur gegen sein eigenes Leiden ankämpfen müsste, wäre es nicht so vergnüglich. Auf diese Weise fügen seine Sturheit und Weigerung zu kooperieren auch noch einem anderen Menschen Leid zu. Die Frau kann zwar nicht sprechen, aber er hört ihr Winseln und Stöhnen. Sein eigener schmerzhafter Versuch, der Droge zu widerstehen, führt ihm vor Augen, wie schlimm es erst sein muss, unter ihren Einfluss zu geraten. Es ist hundertmal schlimmer als ein Heroinentzug.
    Reproduktion zählt zu den grundlegendsten biologischen Bedürfnissen des Menschen. Jede Zelle in Sharons Körper hat den Wunsch, sich zu vermehren. Sich der Droge zu verweigern, bedeutet zugleich, sich selbst und seine Triebe zu verleugnen. Als Buddhist hat er keine andere Wahl, als ihren Schmerz und den inneren Kampf zu teilen. In seinem Geist sind sie und er vereint, so wie er mit allen Bestandteilen des Universums vereint ist. Geteiltes Leid bedeutet in diesem Fall für ihn doppelten Schmerz.«
    »Aber warum? Warum tun Sie das?«, fragte Bryant, dessen Augen in schierem Unglauben geweitet waren. In seinen düstersten Träumen hätte er sich nicht etwas derart Sadistisches ausmalen können.
    »Wie Mr. Farrington schon sagte. Um eine allmächtige, sehr eingebildete und eifersüchtige Gottheit zu erzürnen. Sie derart wütend zu machen, dass sie sich selbst vor ihm offenbart.«
    »Aber das ist wahnsinnig! Das wird niemals passieren.«
    »Vielleicht nicht. Aber zumindest wird es ihm gelingen, den Willen des Mönchs zu brechen. Er ist der frommste Mensch, dem wir bisher begegnet sind. Alle anderen trugen Sünden in ihren Herzen, verborgene Gelüste, die durch die Droge an die Oberfläche gespült wurden. Aber nicht dieser Mann. Er ist in seinem Herzen und in seiner Seele so rein wie Kristall. Ihn dazu zu bringen, diesen verkrüppelten Freak zu ficken, bis er nach Jesus, Buddha und wem auch immer schreit, wäre unsere bisher größte Leistung. Ah, der ehrwürdige Farrahd ist inzwischen ebenfalls eingetroffen.«
    »Der ehrwürdige Far…? Sie meinen den Anführer der Black Muslims?«
    »Höchstpersönlich. Es wird interessant sein, ihn im Zusammenspiel mit unseren Engeln zu beobachten.«
    »Engeln?«
    »Sehen Sie selbst.«
    Michaels wies auf einen anderen Bildschirm. Er schwenkte den Kontrollhebel, bis die Kamera auf zwei blassen, gertenschlanken Zwillingen verharrte. Sie waren derartige Riesen, dass ihre Köpfe beinahe die Zimmerdecke streiften. Ihre geisterhaft weiße Haut glühte in einer unirdischen Lumineszenz unter den strahlenden fluoreszierenden Scheinwerfern. Platingraues langes Haar fiel ihnen bis auf die Hüften, wirbelte wie lebendig um die beiden groß gewachsenen Brüder, als sie sich dem kahlköpfigen Schwarzen näherten, dessen Schwanz bereits beeindruckend nach oben ragte und vor lauter Präejakulat glitzerte. Seine Augen blitzten wild, und sein Körper dokumentierte durch Schwitzen und Zucken die Auswirkungen des Metopronils.
    Bryant konnte seine Augen nicht von den Zwillingen abwenden, den Engeln. Mit einem hörbaren Keuchen registrierte er ihr Zusammenspiel aus männlichen und weiblichen

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