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Der Teratologe (German Edition)

Der Teratologe (German Edition)

Titel: Der Teratologe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White , Edward Lee
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Sie das möchten?«
    Bryant orderte einen Orangensaft. Als sie ihn servierte, sagte sie: » Der geht jetzt aufs Haus.«
    »Muss mein schlechtes Karma sein«, entschuldigte sich Westmore. »Aber das ist mir egal. Ich bin ein Kierkegaard-Existenzialist.« Das sagte Westmore immer, denn es klang einfacher und weniger demütigend als: Ich bin ein verfickter sozialer Fehlschlag und es stört mich überhaupt nicht mehr. »Dann erzähl mal. Treffen wir Farrington hier?«
    »Seine Leute holen uns ab und kutschieren uns zu seinem Anwesen in Bloomfield Hills. Das Örtchen hat weltweit das höchste Pro-Kopf-Einkommen. Iacocca lebt dort, John Ford, die Trumps verbringen einen Großteil des Jahres hier. Und ich glaube, auch so ziemlich jeder Vorstandschef aus der Automobilbranche, der was auf sich hält, hat sich dort mit Immobilien eingedeckt.«
    »Was weißt du noch über Farrington?«
    »Er hat seinen Bachelor an der Cornell University gemacht, dann seinen MBA in Internationalen Finanzen an der Wharton School of Economics. Begann seine berufliche Karriere bei Fidelity als Investmentbänker, wurde von Peter Lynch unter seine persönlichen Fittiche genommen, stieg in der Hierarchie auf und wurde zum Fondsmanager befördert. Diese Kerle verdienen locker einen zweistelligen Millionenbetrag im Jahr. Alles, was danach kam, verdankt er seiner eigenen Kreativität. Hat fünf Jahre in dem Bereich gearbeitet und dann …«
    »War er Milliardär.«
    »Ich gebe dir recht. Es ist schon etwas ungewöhnlich, so schnell so reich zu werden.« Bryant zuckte mit den Schultern. »Aber es kommt vor.«
    »Ich schätze, manche Typen haben einfach das Glück für sich gepachtet«, sagte Westmore.
    »Sie aber nicht, wette ich«, mischte sich die Barfrau in das Gespräch ein. »Ich wette, Sie haben niemals Glück.«
    »Also heute würde ich das nicht unterschreiben. Immerhin habe ich Sie getroffen.«
    Die Barfrau rieb sich ihr Auge mit dem Mittelfinger.
    »Du hast recht«, stimmte Bryant ihm zu. »Es muss an deinem Karma liegen.«
    Westmore widersprach nicht. »Schon gut, es gibt einige biografische Informationen über diesen Kerl. Wir wissen, wie alt er ist – oh, und ich habe gehört, dass er bislang noch nicht verheiratet war.«
    »Nö, noch nie. Keine Kinder, keine Gerüchte über Freundinnen oder ähnliches Zeug. Vor einem Jahr erschien eine unautorisierte Biografie über ihn. Der Stümper, der sie geschrieben hat, hat angeblich eine Menge Menschen befragt, die mit Farrington zur Schule gegangen sind. Alle behaupteten unisono, er sei noch nie mit einem Mädchen gesehen worden.«
    »Vielleicht mag er lieber Schwänze«, schlug Westmore eloquent vor.
    »Nein, er ist auch nie mit einem Kerl gesehen worden.«
    »Scheiße, wenn ich so viel Knete hätte, würde ich sämtliche Mädchen aus dem Atlanta Cheetah Club bei mir wohnen lassen. Und ihn hat man noch nicht ein einziges Mal mit einer Braut gesichtet?«
    »Ja, schon merkwürdig. Der Typ, aus dessen Feder die Biografie stammt, meint außerdem, er habe trotz umfangreicher Recherchen nichts über seinen familiären Hintergrund herausfinden können. Und es existieren so gut wie keine Fotos von ihm. Auch im Jahrbuch von seinem College ist lediglich ein Platzhalter zu sehen und Farrington fehlt auch auf sämtlichen Gruppenfotos.«
    Das machte Westmore wieder munter. »Dann werde ich also der Erste sein, der …«
    »Der Erste, der offiziell ein Foto von ihm für eine Veröffentlichung schießt.«
    »Was ist mit dem Buch? Gab es darin keine Bilder von ihm?«
    »Nö.«
    »Scheiße, ich wusste bis gerade eben ja nicht einmal, dass jemand über diesen Typen geschrieben hat.«
    »Tja, das Buch kam ja auch nie auf den Markt. Das sind nur Dinge, die mir der Autor erzählt hat, irgend so ein Komiker unten in St. Pete.«
    Westmore fühlte sich verwirrt, ein durchaus vertrauter Zustand. »Hä, das verstehe ich jetzt nicht. Wieso betreibt jemand einen derartigen Aufwand für eine Biografie und lässt das Manuskript dann in der Schublade verschwinden?«
    »Nein, er hat schon einen Vertrag dafür abgeschlossen, aber als Farrington davon Wind bekam, hat er dem Verlag das Zehnfache des prognostizierten Nettoeinkommens gezahlt, damit sie von einer Veröffentlichung absehen.«
    »Farrington hört sich für mich wie eine Art Howard Hughes für Arme an. Er scheint extremen Wert auf seine Privatsphäre zu legen. Und dann willigt er spontan in ein Interview mit Blue Chip ein?«
    »Ein Sinneswandel, wer weiß?«, meinte

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