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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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Region zu bringen.“
    „Pah, was wissen Männer schon vom Frieden? Sie denken doch immer nur an Krieg.“
    „Ich denke im Moment nicht an Krieg.“
    Sie betrachtete sein vollkommenes Gesicht, die gewaltigen Muskeln seiner Oberarme und seine schmalen Hüften. Seine Gelassenheit machte sie rasend. Wenn er darauf wartete, dass sie von sich aus zu ihm kam, konnte er von ihr aus die ganze Nacht warten. „Wir sind verheiratet – für die Kirche bin ich daher Euer Eigentum, sodass es sich in keinem Fall um Vergewaltigung oder Schändung handeln wird“, stieß sie zornig hervor.
    „So ist es.“ Er zog eine Augenbraue hoch, und einen Moment lang befürchtete Brenna, dass ihn ihre Worte auf eine Idee gebracht hatten.
    Vielleicht war es doch klüger, etwas vorsichtiger vorzugehen. „Warum sucht Ihr Euch nicht eine willige Frau, die an meiner Stelle Eure Bedürfnisse befriedigt?“, schlug sie vernünftig vor.
    „Weil Ihr meine Gemahlin seid und das Ehebruch wäre.“
    „Ich hätte nichts dagegen, das schwöre ich Euch.“
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als hätte er Vergnügen an diesem Gespräch. Dieser Schuft. „Durch eine Affäre mit einer anderen wird aber unsere Ehe nicht vollzogen.“
    „Wir könnten Hühnerblut auf das Laken schmieren, falls Ihr einen Beweis für den Vollzug braucht.“
    Er hob eine Hand. „Frieden, Brenna. Hier wird es kein Hühnerblut geben. Wir beide ganz allein müssen uns mit unserer Ehe beschäftigen. Außerdem wünsche ich mir Kinder.“
    Kinder! „Auch das noch! Das ist ja grauenhaft!“ Sie schluckte. Die Vision von einer ruhigen Laufbahn als Klostermalerin zerplatzte wie eine Seifenblase. Stattdessen sah sie sich umgeben von einer Horde Kinder, die von allen Seiten an ihr zogen und zerrten.
    Sie sah sich in der Kammer um und konzentrierte sich auf den Tisch, das Fenster, den Fußboden – nur nicht auf das, was auf dem Bett alles geschehen mochte. Der Vollzug der Ehe war schon schlimm genug. Aber Kinder?
    „Ich bin keine Zuchtstute.“
    „Frauen lieben Kinder.“
    Sie schürzte die Lippen. „Ich nicht.“ Kinder waren der Inbegriff von Pflichten und Sorgen. Die daraus entstehende Verantwortung würde ihr keinen Raum mehr lassen für ihre Malerei. Bischof Humphrey hatte sich ja bereits geweigert, ihre Bilder in der Kathedrale auszustellen – weil sie eine Frau war. Er hatte mit ihr geschimpft, weil sie lieber malte als ihre von Gott gegebene Pflicht zu tun, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Nein, sie wollte nichts mit Kindern zu tun haben.
    Er bedachte sie mit einem langen, nachdenklichen Blick. „Ich brauche einen Erben.“
    Sie sah ihn aufgebracht an. Wieder einmal war sie wütend auf ihre Familie, aber auch auf sich selbst, weil es ihr nicht gelungen war, ihn zu töten. Natürlich konnte sie gleich beim ersten Mal, also in der Hochzeitsnacht, empfangen, aber das war eher unwahrscheinlich. Doch wer wusste schon, wie oft sie diesen Akt über sich ergehen lassen musste, bis es endlich so weit war? „Nein.“
    Er neigte den Kopf zur Seite. „Was wisst Ihr über das, was zwischen einem Mann und einer Frau vorgeht?“
    Sie zuckte die Achseln, weil sie nicht ganz sicher war, in welche Richtung dieses Gespräch steuerte. „Nun, das Übliche eben.“
    „Und das wäre?“
    Wenn er glaubte, sie mit so viel Offenheit einschüchtern zu können, irrte er sich. Sie hatte mit Bruder Giffard, dem sie ihre Miniaturen verkaufte, oft solche Gespräche geführt. Es war auch nicht das Reden darüber, was ihr Angst machte, sondern eher der Vorgang selbst.
    „Die Frau spreizt die Beine und nimmt den Mann in sich auf.“
    „Ich verstehe. Ihr begreift also, was erwartet wird?“
    Sein rätselhaftes Verhalten reizte sie. Warum musste er so selbstgefällig und übertrieben anmaßend sein? Sie wusste genauso gut wie er, wie dieser Akt vollzogen wurde, schließlich malte sie schon seit Jahren erotische Miniaturen. „Natürlich. Ich bin schließlich nicht dumm.“
    Er strich sich über das Kinn, als grübelte er über seine nächste Frage nach, und Brenna wurde klar, dass sie mit Aufsässigkeit nicht viel erreichen würde. Sie musste vernünftig vorgehen, wenn sie diese Situation in den Griff bekommen wollte.
    „Ich weiß, was von mir erwartet wird, Mylord“, fügte sie ruhig hinzu.
    In seinen Augen glommen Funken auf. „Nein, Mylady. Ich glaube, Ihr habt das ganz und gar nicht verstanden. Ich möchte eine willige, gefügige Gemahlin.“
    „Ich werde mich nicht gegen Euch

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