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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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Familie die Freiheit?“
    „Nein.“
    Sie konnte seine Nähe nicht mehr ertragen und trat an ihren leeren Tisch. Das Bedürfnis, sich hinzusetzen, einen Pinsel zur Hand zu nehmen und irgendetwas zu tun, was einen Hauch von Normalität hatte, war überwältigend. Aber ihr Malzubehör war weggesperrt. Sie fühlte sich auf einmal rastlos und leer. Schweigen senkte sich wie eine erstickende Wolke über die Kammer.
    „Und was habe ich dann von meiner Einwilligung, Sir?“
    „Mein Wohlwollen. Und nennt mich nicht so.“
    „Euer Wohlwollen ?“ Sie sah nach draußen in den Innenhof und bemerkte die vielen Wachen auf den Burgmauern. Die neuen Zielscheiben, die aufgestellt worden waren, damit die Männer mit ihren Schwertern und Bögen üben konnten. „Ihr habt meinen Vater gefangen genommen, uns eine Ehe aufgezwungen, mein Malzubehör weggesperrt, mich ausgepeitscht und in Ketten gelegt. Kennt Ihr überhaupt so etwas wie Wohlwollen?“
    „Euer Vater wäre kein Gefangener und Eure Burg nicht unter Bewachung, wenn Eure Familie die Anordnungen des Königs befolgt hätte. Wie ich bereits sagte, habe ich das Recht, nicht nur jeden einzelnen Bewohner der Burg von hier zu vertreiben, sondern auch zu schlagen oder in den Kerker zu werfen.“
    Brenna stockte der Atem, als sie wieder daran erinnert wurde, welche Macht der Vollstrecker innehatte. Sie waren ihm alle vollständig ausgeliefert. Doch nicht nur Gwyneth und ihr Vater lebten gefährlich, sondern auch Adele, Bruder Giffard, die Bediensteten der Burg, die Bauern im Dorf.
    „Wenn ich mich also in Eurem Bett gefügig zeige, werdet Ihr dem Burgvolk nichts antun?“
    „Wenn sie mir den Lehnseid ablegen, dann nicht.“
    „Und meiner Familie?“
    „Für sie gilt das Gleiche.“
    „Werdet Ihr sie einkerkern?“
    „Nein, sie können sich innerhalb der Burg frei bewegen, es sei denn, es kommt zu weiteren Unruhen.“
    „Und was habt Ihr mit meinen Schwestern vor?“
    „Ich werde einen Gemahl für sie suchen.“
    Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Adele hasste allein den Gedanken an eine Ehe, und Gwyneth brauchte einen Mann, der erkannte, dass sich hinter ihrer Schönheit auch eine fürsorgliche, liebevolle Frau verbarg. „Was ist mit dem Land?“
    „Ich beanspruche es als Entschädigung für geschehenes Unrecht. Der König hat mir in diesem Ehevertrag bereits die Kontrolle über den Hafen zugesichert.“
    Damit würde ihr Vater sich niemals abfinden. Er hatte überall einflussreiche Kontakte, und er hasste den König leidenschaftlich. Selbst vom Kerker aus würde er Männer um sich scharen können, und danach würden sie alle sterben. „Aber das Land ist das Erbe meines Bruders.“
    „Dann sollte er besser Acht geben, was dort geschieht.“
    „Er … ist gerade anderweitig beschäftigt.“ Sie konnte ihm nicht von Nathans Halbexil in Italien erzählen, von dem Streit, den er mit ihrem Vater hatte, und schon gar nicht von ihrem Zorn darüber, dass er fortgehen konnte – weil er ein Mann war –, während sie hier eingesperrt in ihrer Kammer ausharren musste. „Und wenn er Euch eine Wiedergutmachung anbieten würde? Er ist ein anständiger Mann und würde Euch zweifellos den Lehnseid schwören.“
    Montgomery straffte sich, ging zu ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. Seine Augen waren gnadenlos, blau und stürmisch wie die aufgewühlte See. „Ich bin Euer Hinauszögern leid. Seid Ihr nun einverstanden oder nicht?“
    Sie strich mit dem Zeigefinger über die Tischkante. „Und wenn ich nein sage?“
    „Das werdet Ihr nicht.“
    „Vielleicht doch!“ Sie war verärgert.
    Er lächelte süffisant. „Dann könnte ich den Priester holen und darauf bestehen, dass er als Zeuge beim Vollzug der Ehe anwesend ist. Das wäre zwar nicht ganz so zufriedenstellend wie ein Waffenstillstand zwischen uns beiden, aber genauso wirkungsvoll.“
    Dieser Schuft. Er wusste genau, sie würde ihre Familie oder das Burgvolk nie dem Schicksal überlassen. „Ihr sagtet, das wäre nicht die Art von Handel, die Euch vorschwebt.“
    Er lächelte, aber dieses Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Ich könnte ganz leicht meine Meinung ändern. Ich glaube nicht, dass Ihr meine Berührung so abstoßend finden würdet, wie Ihr vorgebt – auch ohne das Feilschen um das Leben Eurer Schwestern. Außerdem, wie Ihr schon selbst festgestellt habt, sind wir rechtmäßig verheiratet, also könnte man niemals von Gewaltanwendung sprechen.“
    Sie hasste ihn. „Ich wehre mich zwar nicht

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