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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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Gewand war. Verglichen mit dem sorgfältig bestickten Gewand ihrer Schwester wirkte Brenna fast wie in Lumpen gekleidet. „Eure Schwester hat sich mir als Geliebte angeboten“, flüsterte er. „Wie lautet Euer Angebot?“
    Sie erstarrte. „Nehmt mich mit Gewalt, wenn Ihr wollt, aber ich werde nicht das gleiche Versprechen abgeben wie meine Schwester.“ Ihre Stimme klang brüchig. „Meine Familie hat mir viel Leid zugefügt, und ich hatte vor, von hier zu fliehen, bevor Ihr eintraft. Ich werde nicht Euer folgsames Schoßhündchen werden, nur um sie zu retten.“
    Er betrachtete sie prüfend und bemerkte den trotzigen Zug um ihren Mund, die tiefe Furche zwischen ihren Augenbrauen. Sie hatte große grüne Augen, und sie funkelten vor Entschlossenheit, als sie seinen Blick erwiderte. Die feine Narbe auf ihrer Wange tat ihrem guten Aussehen keinerlei Abbruch. Er schnalzte leise mit der Zunge. „Das nenne ich schwesterliche Liebe.“
    „Werft mir gefälligst nicht fehlende schwesterliche Liebe vor. Ihr seid nichts anderes als ein Barbar, außerdem wisst Ihr gar nichts über meine Familie.“
    Ihre Worte weckten in ihm leichte Schuldgefühle, die er jedoch sofort verdrängte. „Erklärt mir das. Es ist offensichtlich, dass man Euch nicht so schätzt wie Eure Schwester. Eure Kleidung ist geradezu schäbig, während Eure Schwester kostbare, bestickte Gewänder trägt.“
    Brenna hob das Kinn, als wollte sie gezielt auf ihre Narbe hinweisen. Entdeckte er tatsächlich für einen kurzen Moment einen verletzten Ausdruck in ihren Augen?
    „Ich glaube, Eure Schwester ist Euch nicht so gleichgültig, wie Ihr vorgebt, sonst hättet Ihr gar nicht erst mit ihr die Rollen getauscht.“
    „Wie ich bereits sagte, ich dachte, wir würden nicht verheiratet bleiben.“
    „Und doch sind wir es.“
    Die Furche zwischen ihren Brauen vertiefte sich noch mehr. „Ihr könnt mich nicht ewig in Ketten lassen.“
    Ihre Anmaßung provozierte ihn. „Doch, das kann ich“, widersprach er finster. „Ich kann Euch gefesselt lassen und Euch dazu zwingen, mir bis ans Ende Eures Lebens Tag und Nacht zu dienen – auf jede erdenkliche Art.“
    Sie schluckte. „Ich … ich werde einen Weg in die Freiheit finden.“
    „Am einfachsten findet Ihr ihn, in dem Ihr mir gefällig seid.“
    Ein berechnender Ausdruck trat in ihre Augen. „Und wie kann ich Euch gefällig sein, Mylord?“
    Heißes, glühendes Verlangen durchzuckte ihn. Er wusste ganz genau, dass sie die Frage nicht so gemeint hatte, wie sein Körper sie verstanden hatte. Aber irgendetwas an ihr weckte ein Interesse in ihm, wie er es schon seit langer Zeit nicht mehr verspürt hatte. Sie war durchtrieben, gerissen und hatte eigentlich nicht vor, ihm gefällig zu sein, aber seinem Körper war das gleichgültig.
    James beschloss, dass sie denselben Bedingungen zustimmen sollte, die Gwyneth ihm angeboten hatte. Auch wenn sie noch so sehr behauptete, nichts dergleichen tun zu wollen, nur um ihre Schwester zu retten – er glaubte nicht, dass sie so kaltherzig sein würde.
    „Es würde mir zum Beispiel gefallen, wenn Ihr mir die gleiche Frage noch einmal stellen würdet, nur dieses Mal nackt vor mir kniend.“ Allein die Vorstellung erregte ihn. Dadurch wäre ihr Stolz endgültig gebrochen. James hatte ihren Zorn erlebt, ihr Temperament. All diese Leidenschaft unter seiner Kontrolle zu haben, war ein in der Tat sehr berauschender Gedanke.
    „Und wenn ich das tue, nehmt Ihr mir die Ketten ab und lasst meine Schwestern in Ruhe?“
    „Ich dachte, Eure Schwestern wären Euch gleichgültig?“, spottete er.
    Sie wandte den Kopf zur Seite, aber James hatte den Schmerz in ihren Augen dennoch gesehen. Sie sorgte sich sehr um ihre Familie, und es machte sie wütend, dass das so war. Doch wenn es jemals Frieden geben sollte, musste der Anfang zwischen ihnen beiden gemacht werden. Und die Sorge um ihre Familie war tatsächlich eine scharfe Waffe.
    „Ich glaube, dass Euch Eure Schwestern sehr viel bedeuten, sowohl die Schöne als auch die Unheimliche. Außerdem sorgt Ihr Euch auch um Euren Vater und um das Burgvolk. Eure Unaufrichtigkeit gefällt mir nicht. Warum habt Ihr mir nicht früher von dem Brauttausch erzählt?“
    Sie schnaubte. „Nun, da Ihr so damit beschäftigt wart, meinen Vater gefangen zu nehmen, meine Burg anzugreifen, mich beinahe zu enthaupten und mich in Ketten zu legen, hatte ich leider keine Zeit dazu.“
    Ihre Schlagfertigkeit überraschte ihn, und er zog eine Augenbraue hoch.

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