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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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die Worte leise gesprochen. Sie beide waren noch nicht lange unterwegs und waren schweigend geritten, als Biddy plötzlich dieses Geständnis ablegte. Die Worte kamen urplötzlich und trafen Cullen wie ein Stein am Kopf. Er sah seine Tante einen Augenblick lang verständnislos an. »Warum?«, fragte er dann. »Ihr habt ihn doch geliebt. Ich weiß, dass es so war. Jeder wusste das. Ihr habt ihm jeden dummen Fehltritt verziehen, und Ihr …«
    »Aye, nun, er hat etwas getan, was selbst ich ihm nicht verzeihen konnte«, erklärte sie bitter.
    »Jenny?«, fragte er, als ihm Evelindes Vermutung von heute Morgen einfiel.
    Biddy nickte. Cullen sah, wie sich in ihrer Miene Kummer und Zorn mischten, ehe sie den Blick abwandte und über die Hügel schweifen ließ, die sich vor ihnen erstreckten. »Ich wusste anfangs nichts davon. Oh, ich sah, dass er sie umgarnte und neckte, wie er es mit jeder tat, und vielleicht hätte ich es damals schon erkennen müssen, aber ich hätte nie gedacht … Meine eigene kleine Schwester« ,sagte sie fassungslos und angewidert zugleich.
    »Wie habt Ihr es erfahren?«, fragte Cullen ruhig.
    »Erst hinterher, als es schon zu spät war«, gestand Biddy. »Ich hatte wirklich geglaubt, dass Jenny sich umgebracht hatte, um nicht den Campbell heiraten zu müssen, wie es ja auch alle anderen geglaubt hatten. Zwei Wochen lang habe ich getrauert. Und die ganze Zeit über war Darach …« Sie brach ab und schüttelte den Kopf. »Er war so umsichtig. Immer zur Stelle, um mich zu trösten, und immerfort hat er mir stärkende Worte zugeraunt – dass Jenny nun wenigstens der Campbell erspart bleibe, dass sie zumindest davor sicher sei. Ich habe darin den Beweis dafür gesehen, dass tief im Herzen dieses Schürzenjägers doch ein guter Mensch steckt.«
    Biddy stieß seufzend den Atem aus. »Und dann fand ich Jennys Brief. Er muss die ganze Zeit über im Wohngemach gelegen haben, aber ich habe ihn erst gefunden, als ich mich nach Längerem endlich wieder in diesen Raum traute, um meine Stickarbeit zu holen, die ich vor Jennys Tod begonnen hatte. In dem Brief las ich, was Darach ihr angetan hatte … was er meiner eigenen Schwester angetan hatte! Es war schlimm genug für mich, ihn jedem Rock hinterher jagen zu sehen, aber meiner eigenen Schwester?«
    Biddy kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Er hat ihr Leben ruiniert. Jenny war noch ein Kind, und er hat sie behandelt wie eine billige Dirne. In ihrer Unbedarftheit hat sie es für Liebe gehalten. Als sie sich das letzte Mal trafen, hat er ihr grausame Worte an den Kopf geworfen, und daraufhin ist sie von Donnachaidh geflohen.« Biddy sah Cullen an, kalte Wut in den Augen. »An dem Abend, als sie fortritt, war Darach doch tatsächlich so dreist gewesen, mir gegenüber zu behaupten, sie habe seine Schmeicheleien für bare Münze genommen, und er habe ihr den Kopf zurechtrücken müssen, indem er ihr gesagt habe, dass er nur mich liebe«, fuhr sie verbittert fort. »Dabei vergaß er zu erwähnen, dass er ihr bereits die Jungfräulichkeit geraubt und sie danach noch mehrmals in sein Bett gelockt hatte.«
    Angesichts dieser fürchterlichen Neuigkeiten musste Cullen tief durchatmen.
    »Jenny schämte sich für das, was sie getan hatte. So sehr, dass sie vorhatte, alles für sich zu behalten«, sagte Biddy traurig. »Aber als sie erkannte, dass sie ein Kind – Darachs Kind – unter dem Herzen trug, war ihr sofort klar, dass sie dies nicht vor dem Campbell würde verheimlichen können. Also kam sie in ihrer Kopflosigkeit und Verzweiflung wiederum nach Donnachaidh, in der Hoffnung, Darach werde ihr helfen.« Ein harter Zug legte sich um Biddys Mund. »Und willst du wissen, was dieser herzlose Bastard tat?«
    Cullen schüttelte den Kopf.
    »Er sagte ihr, dass dies nicht sein Problem sei«, fuhr Biddy dennoch fort. »Und dass er abstreiten werde, dass dies sein Kind sei, wenn Jenny versuchen würde, ihm ihre Schande anzulasten. Ihre Schande!«, schnaubte sie wutentbrannt. »Für den Fall, dass sie auf die Idee kommen sollte, mir die Wahrheit anzuvertrauen, wollte er drei oder vier Männer vorführen, die behaupteten, Jennys Liebhaber gewesen zu sein, sodass sie als gemeine Hure dagestanden hätte.«
    Biddy atmete mehrmals tief durch, wohl um sich zu beruhigen. »Jenny wusste nicht, was sie tun sollte«, erzählte sie dann traurig weiter. »Sie wusste zwar, dass die Kirche sagte, sie werde in der Hölle landen, wenn sie sich selbst das Leben nahm, doch da

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