Der Teufel und die Lady
Erregung, die dieser Schotte in ihr entfachte, war etwas Lebendiges, das wuchs und wuchs, bis Evelinde zu bersten glaubte. Erst da ließ der Duncan die empfindlich feste Rundung auf ihrer Brust aus seinem Mund gleiten, umkoste sie ein letztes Mal mit der Zunge und hob dann den Kopf, um erneut ihre Lippen mit den seinen zu bedecken. Schon sein erster Kuss war leidenschaftlich und fordernd gewesen, doch das war nichts im Vergleich zu diesem. Der Mann führte seine Zunge wie eine Waffe und stieß in ihren Mund vor, als würde er einen Gegner mit dem Schwert durchbohren. Evelinde hieß ihn willkommen und parierte.
Wieder umfasste der Mann Evelindes Brust, bedeckte sie mit den Fingern und knetete sie, während er mit dem Daumen über die empfindsame Perle auf der Kuppe rieb. Evelinde stöhnte und presste die Schenkel zusammen, überrascht von der Hitze, die dort aufwallte.
Als der Schotte seine Hand von ihrer Brust nahm, durchfuhr sie Enttäuschung. Diese jedoch verwandelte sich rasch in Furcht, weil Evelinde spürte, wie er seine Hand an ihrem Bein hinaufgleiten ließ und dabei den Saum ihres Unterkleides hob. Evelinde entfuhr ein Laut des Protestes, den sein Mund einfach schluckte, und sie begann sich zu wehren. Dies ging entschieden weiter, als sie selbst in Gedanken zu gehen bereit war.
Offenbar hatte sie ihn damit überrumpelt, denn Evelinde war sicher, dass er sie hätte festhalten können, wenn er dies gewollt hätte, aber das tat er nicht. Sofort zog er beide Hände zurück, und rasch stieß sie sich von seinem Schoß, wobei sie strauchelte und dem Duncan vor die Füße fiel.
Augenblicklich griff er nach ihr, aber Evelinde kroch rückwärts und entzog sich so seinen Händen, raffte sich auf und lief zu ihrem nassen Gewand. Sie merkte, dass er ihr folgte, und da sie fürchtete, er würde versuchen, sie zurückzuzerren, lief sie weiter und umkreiste die Lichtung, während sie sich ängstlich abmühte, das Kleid über ihren Kopf zu ziehen, immer darauf bedacht, nicht in Reichweite des Duncan zu gelangen.
»Bitte, Sir, hört auf«, flehte sie. »Ich hätte Euch nicht einmal den ersten Kuss gewähren dürfen. Ich bin dem Teufel von Donnachaidh versprochen. Es heißt, er sei bösartig und …«
Ihre Worte erstarben in einem Keuchen, als der Duncan sie von hinten fing und sie herumwirbelte, damit sie ihn ansah. Küssen konnte er sie allerdings nicht, denn das Kleid war nass und widerspenstig und hielt ihren Kopf fest umfangen. Evelinde erwartete, dass er es ihr wieder herunterreißen werde, um sie erneut mit Küssen zu überhäufen. Stattdessen aber zog und zupfte er daran und half ihr, es zu richten. Es schien, als habe die Erwähnung ihres Verlobten den Mann endlich zur Einsicht gebracht.
Erleichtert darüber, dass er sie nicht zu weiteren Sünden zu verführen gedachte, schenkte Evelinde ihm ein Lächeln, sobald der Stoff ihr Gesicht freigab. »Habt Dank«, sagte sie.
Als der Duncan ihr Kleid zurechtgezogen hatte, richtete er sich auf und sah ihr prüfend ins Gesicht.
Evelinde erwiderte seinen Blick und versuchte, sich seine Züge einzuprägen, um sie sich in den langen, elenden Jahren, die vor ihr lagen, immer wieder ins Gedächtnis rufen zu können. Sie war überzeugt davon, dass dies der einzige Lichtblick in ihrem Leben sein würde, sobald sie erst einmal mit dem Teufel von Donnachaidh verheiratet wäre. Sie war sicher, dass sie sich am deutlichsten an die Augen dieses Schotten hier vor ihr erinnern würde. In ihnen stand geschrieben, was er fühlte. Derzeit loderte in ihnen ein Hunger, der sich, wie sie vermutete, in ihren eigenen Augen widerspiegelte. Es war schon sonderbar – sie kannte diesen Mann nicht, und doch wollte sie in diesem Moment nichts anderes, als alles zu vergessen, Gewand und Unterkleid auszuziehen und ihn dazu zu bringen, sie wieder zu küssen. Sie wollte spüren, wie seine Hände über ihren Körper glitten und das Feuer unter ihrer Haut erneut entfachten, so wie es wenige Augenblicke zuvor geschehen war. Etwas Vergleichbares hatte Evelinde nie zuvor erlebt, und sie argwöhnte, dass sie es als Gattin des Teufels von Donnachaidh auch nie wieder erleben würde.
Offenbar gingen die Wünsche des Duncan in dieselbe Richtung, denn er senkte den Kopf und näherte seinen Mund dem ihren, doch Evelinde trat rasch einen Schritt zurück. »Nay, ich bitte Euch, Sir Duncan. Haltet ein.«
Er zögerte und verzog missmutig den Mund, so als verwirre ihn ihre Zurückweisung. »Ihr mochtet meine
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