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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sie griffbereit, stellte sie verärgert fest, da Biddy es zusammen mit dem Unterkleid mit nach unten genommen hatte, um es zu reinigen.
    Ihr Lächeln verschwand, und sie ließ sich auf der Bettkante nieder. Dort blieb sie sitzen, während ihr aufging, dass sie nichts anzuziehen hatte. Was sollte sie tun? Viele Möglichkeiten hatte sie nicht. Sie konnte kaum nackt in Donnachaidh herumlaufen. Schon hüllenlos hier auf der Bettkante zu sitzen, bereitete ihr Unbehagen, stellte Evelinde fest, und sie griff nach dem leinenen Bettüberwurf, um ihn sich um den Körper zu legen.
    Dann saß sie einfach nur da und fühlte sich ohnmächtig und unglücklich … und gefangen.
    Sie schnitt eine Grimasse, stand auf und schritt ziellos durch das Gemach, wobei sie ihren Blick nachlässig über die wenigen Gegenstände gleiten ließ, die in dem großen Raum verteilt waren. Außer dem Bett mit den beiden kleinen Tischen gab es nicht viel zu sehen, nur drei Truhen standen noch da.
    Evelindes Blick verweilte auf der größten von ihnen. Sie betrachtete sie schweigend. Es schickte sich wahrlich nicht, in den Truhen ihres Gemahls herumzuschnüffeln, das war ihr klar. Andererseits mochte etwas darin sein, das sie würde anziehen können – ein Hemd ihres Mannes beispielsweise. Das war immer noch besser, als nur mit einem Leinentuch bekleidet einfach herumzustehen.
    Also schritt sie zu der größten Truhe hinüber, kniete nieder und öffnete sie. Als sie sah, was sich darin befand, weiteten sich ihre Augen. Es war voller Frauengewänder. Falls dies wirklich die Truhe ihres Gemahls sein sollte, dann hatte er in der Tat einige befremdliche Vorlieben, dachte Evelinde und lächelte leicht, als sie sich daran erinnerte, wie sie Mildrede erklärt hatte, dass Cullen ihr Kleid in dem Versuch zerrissen hatte, es loszuwerden, und die Magd entsetzt gefragt hatte, ob er es etwa getragen habe. Mildrede hätte sich köstlich amüsiert beim Anblick all dieser Kleider, dachte sie und spürte, wie ihr Herz sich beim Gedanken an die Frau zusammenzog, die ihr fast ihr Leben lang als Kammermagd gedient hatte. Sie würde Mildrede schrecklich vermissen.
    Seufzend griff Evelinde nach dem obersten Gewand. Sie schlug es auseinander und stand auf, um es hochzuhalten und zu begutachten. Es war ein hübsches dunkelblaues Kleid mit eng anliegendem Mieder, der Rock durch eingearbeitete hellblaue Stoffkeile geweitet, die nur beim Laufen sichtbar wurden.
    Evelindes Herz machte einen Satz angesichts dieses Funds. Sie trug das gute Stück zum Bett, breitete es darauf aus und kehrte zur Truhe zurück, um nach einem Unterkleid zu stöbern.
    Es dauerte nicht lange, bis sie eines fand und es noch an der Truhe überstreifte, wobei sie aufgrund des muffigen Geruchs, den der Stoff verströmte, die Nase rümpfte. Es war offensichtlich, dass die Wäsche schon eine ganze Weile in der Truhe lag. Die Kleider hatten wahrscheinlich Cullens erster Frau gehört und waren nach deren Tod einfach nicht fortgeräumt worden.
    Dieser Gedanke ließ Evelinde stocken. Würde ihr Gemahl es ihr vielleicht übel nehmen, fragte sie sich bange, wenn sie einfach die Kleider seiner verstorbenen Ehefrau anzog? Beinahe hätte sie das Unterkleid wieder ausgezogen, aber die Aussicht, aus Mangel an Bekleidung im Schlafgemach gefangen zu sein, war nicht gerade verlockend und ließ erneut Verärgerung in ihr aufsteigen. Wenn dieser Mann genügend Verstand an den Tag gelegt hätte, dafür zu sorgen, dass sie Kleidung zum Wechseln hatte, würde sie nun nicht diese tragen müssen, sagte Evelinde sich und straffte die Schultern.
    Nachdem sie beschlossen hatte, dass sie das Gewand tragen würde, sah Evelinde an dem Unterkleid hinab, das sie sich übergestreift hatte. Es war ihr ein wenig zu weit. Cullens erste Gemahlin war offenbar nicht nur größer, sondern auch draller um die Brust gewesen, stellte Evelinde fest, als sie sah, dass sie das Mieder nicht ausfüllte und der Saum des Ausschnitts klaffte. Sie würde die Kleider enger machen müssen, wenn sie diese tragen wollte, doch nun musste es erst einmal so gehen. Heute Abend am Feuer würde sie sich daranmachen, die Gewänder abzuändern. Jetzt aber wollte sie zunächst ihr neues Zuhause in Augenschein nehmen.
    Sie schritt zum Bett, streifte das Gewand über und stellte unglücklich fest, dass es genauso sehr aufklaffte wie das Unterkleid. Zudem schleifte der Saum über den Boden. Evelinde raffte das Kleid im Rücken zusammen, um zu sehen, ob dies die Sache

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