Der Teufel von Herrenhausen
ja ändern.«
»Würde mich
freuen«, sagte Malinek.
Andreas Hofholt
kam zurück, drückte Bergheim mehrere DVD s
in die Hand und erhielt im Gegenzug einen Zettel.
Ȁhm, ich hoffe,
Sie gehen vertraulich mit diesen Filmen um«, sagte Anja Hofholt.
»Natürlich«, sagte
Charlotte und stand auf. »Ach ja«, sie warf einen Blick in die Runde, »wir
müssten dann noch von Ihnen wissen, wo Sie am Donnerstagabend zwischen elf und
ein Uhr waren.«
Anja und Andreas
Hofholt guckten verdutzt. »Werden wir jetzt etwa verdächtigt, oder was?«,
fragte die Frau.
»Nein,
Routinefrage«, sagte Charlotte und wandte sich an Malinek.
Der verzog den
Mund. »Ich war in meinem Restaurant, wo sonst?«
»Gibt’s dafür
Zeugen?«
Malinek schüttelte
den Kopf. »Ich fürchte nicht, wir schließen meist gegen elf, und meine
Angestellten gehen dann auch meistens. Ich hatte noch im Büro zu tun.«
»Und Sie?«
»Wo sollen wir
schon gewesen sein? Im Bett«, sagte Hofholt. »Wir gehören zur arbeitenden
Bevölkerung.« Er stopfte energisch seine Fäuste in die Hosentaschen, während
seine Frau aufstand und ihm einen kurzen Blick zuwarf.
»Genau«, sagte sie
dann. »Haben Sie sonst noch Fragen?«
»Nein«, antwortete
Charlotte. »Haben Sie vielen Dank, wir finden allein raus.«
»Huh«, sagte
Charlotte, als sie draußen waren. »Was für ein eingebildeter Fatzke, dieser
Malinek. Bestimmt ist seine Freundin verheiratet, wenn sie ihn nicht zu einer
Hochzeit begleiten kann, auf der er Trauzeuge ist.«
»Du magst ihn wohl
nicht.« Bergheim grinste und schloss den Wagen auf.
»Nein«, sagte sie
und stieg ein.
»Ich auch nicht«,
sagte Bergheim und fuhr los.
Die Georgenterrassen
lagen mitten im Grünen, direkt neben den Königlichen Gärten Herrenhausen. Von
der großzügigen Terrasse aus schaute man auf eine weite Grünfläche, auf der
Hockey gespielt wurde.
Bergheim und
Charlotte wählten einen etwas abgelegenen Tisch auf der Terrasse. Es war immer
noch sehr warm, und Charlotte fragte sich, wie lange das schöne Wetter noch
anhalten würde.
Sie saßen kaum
eine Minute, als eine dunkelhaarige Kellnerin mit aufgesetztem Lächeln an den
Tisch kam und sie nach ihren Wünschen fragte.
Charlotte zog
diskret ihren Ausweis. »Sie hatten am Freitag vor einer Woche eine
Hochzeitsfeier, haben Sie da auch bedient?«, fragte sie.
Das Lächeln
erstarb. Die junge Frau wich einen Schritt zurück und sah sich um.
»J … ja«, stotterte
sie dann, »aber, warten Sie, ich hol den Chef.« Sie wollte sich schon aus dem
Staub machen, als Bergheim sie sanft am Arm zurückhielt.
»Das hat doch
sicher noch eine Minute Zeit.« Er zog das Foto aus seiner Hemdtasche und hielt
es ihr hin. »Wir wollen nur wissen, ob Sie diese Frau hier gesehen haben.«
Die junge Frau sah
Bergheim an und lächelte wieder. Sie schaute kurz auf das Foto und wirkte
schuldbewusst. »Also, an dem Tag war so viel los. Da kann ich mich wirklich
nicht an jeden Einzelnen erinnern.«
»Sind Sie ganz
sicher?«, hakte Bergheim nach.
Sie betrachtete
das Bild genauer und schluckte. »Was ist denn mit der Frau? Ist sie … ist sie
tot?«
Bergheim nickte.
»Also, ich kann mich wirklich nicht erinnern«, sagte sie dann nach einem
scheuen Seitenblick auf Charlotte.
»Gut«, sagte
Bergheim. »Würden Sie dann jetzt Ihren Chef holen?«
Die Frau nickte
heftig und verschwand.
Es dauerte mehrere
Minuten, bis ein dunkelhaariger, gepflegter Enddreißiger im dunklen Anzug die
Terrasse betrat, ein paar Gästen die Hand drückte und dann mit ernstem Gesicht
auf ihren Tisch zukam. Er reichte zuerst Charlotte, dann Bergheim die Hand und
stellte sich vor. »Glauber mein Name.« Dann setzte er sich zu ihnen.
»Worum geht es?«,
fragte er und strich seine hellblaue Krawatte glatt.
Bergheim zückte
erneut das Bild. »Haben Sie diese Frau schon mal gesehen?«
Glauber fischte
eine Brille aus seiner Anzugtasche und betrachtete das Foto.
Dann sah er die
beiden Beamten zweifelnd an. »Darf ich Ihre Ausweise sehen?«
Charlotte und
Bergheim taten ihm den Gefallen.
»Sie müssen verstehen,
ich kann ja nicht jedem irgendwelche Auskünfte über unsere Gäste geben.«
»Dann kennen Sie
sie also?«
»Ich bin mir nicht
sicher, aber diese roten Haare erinnern mich an eine Frau, die auf dieser
Hochzeitsfeier gewesen ist. Ich glaube, sie war ziemlich betrunken, aber das
müsste Max, unser Barkeeper, wissen, der hatte an dem Abend Dienst.«
»Ist er zufällig
da?«, fragte Charlotte.
Glauber sah
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