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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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auf
seine Uhr. »Er müsste in einer halben Stunde kommen. Wenn Sie hier vielleicht
so lange was essen wollen – die Gnocchi im Gorgonzola-Bett sind sehr zu
empfehlen.«
    Bergheim verzog
den Mund.
    Charlotte
lächelte. »Gern, ich nehm eine Portion und einen gemischten Salat dazu, bitte.«
    Glauber stand auf
und sah Bergheim fragend an. »Der Herr auch?«
    »Lieber nicht,
bringen Sie mir Schweinefilet. Haben Sie doch bestimmt, oder?«
    »Selbstverständlich.«
Glauber nickte und verschwand.
    »Und zwei Bier!«,
rief Charlotte hinter ihm her.
    Das Essen war
wirklich vorzüglich. Charlotte schluckte gerade den Rest ihres Bieres hinunter,
als ein junger, schmächtiger Mann auf sie zukam. Charlotte hätte sich beinah
verschluckt, so schön war er. Sie fand, dass es nicht viele Männer gab, auf die
dieses Attribut zutraf. Gut aussehend, ja, attraktiv und männlich, ja, aber
dieser Mann war einfach schön – ein bisschen wie George Clooney in jugendlich.
Es dauerte einige Sekunden, bis Charlotte bemerkte, dass sie den Mann mit
offenem Mund anstarrte. Allerdings schien ihn das nicht zu irritieren. Er hob
die Hand, sagte: »Hallo«, und setzte sich ohne Umstände an ihren Tisch.
    Charlotte klappte
den Mund zu, und Bergheim schmunzelte.
    »Ich bin Max, Sie
wollten mich sprechen«, sagte er und guckte zuerst Charlotte, dann Bergheim
fragend an.
    »Allerdings«,
sagte Bergheim und legte ihm das Foto vor. »Können Sie sich an diese Frau
erinnern?«
    Max nahm das Foto
in die Hand und schaute nur kurz darauf. »Ist sie tot?«, fragte er dann.
Bergheim nickte.
    »Ja, ich kann mich
an sie erinnern, sie war vorletzten Freitag auf der Hochzeitsfeier. Ziemlich
aufdringlich, übrigens. Irgendwann ist sie dann verschwunden. Keine Ahnung,
wohin.«
    Charlotte
räusperte sich. »Wissen Sie, wie sie hieß?«
    »Nein, das wollte
ich auch nicht wissen, hatte Mühe genug, sie mir vom Hals zu halten.«
    Das konnte
Charlotte sich vorstellen. Wahrscheinlich musste sich der Kerl noch viel mehr
Frauen vom Hals halten.
    »War sie in
Begleitung, oder hat sie sich mit jemand Bestimmtem länger unterhalten?«
    Max überlegte
einen Moment und fuhr sich über die Augen. »Glaube ich nicht. Auf mich machte
sie eher den Eindruck, als suche sie nach jemandem.«
    »Sie wissen nicht
zufällig, nach wem?«, fragte Bergheim.
    »Nee«, sagte Max
und lächelte Charlotte an.
    »Was hatte sie
an?«, fragte Charlotte.
    »Oh ja, das ist
mir noch aufgefallen. Sie trug Jeans und einen schwarzen Blazer, ziemlich
schäbig für eine Hochzeit, bei der sonst alle in Abendgarderobe rumlaufen.«
    »Wie lange war sie
da?«
    Max zuckte mit den
Schultern. »Tja, sie kam ziemlich spät. Die meisten waren schon einigermaßen
abgefüllt, und an der Bar hängen immer die schlimmsten Schnapsdrosseln rum. Da
ist sie nicht mal besonders aufgefallen. Und … na, sagen wir mal, nach ‘ner
Stunde oder zwei hab ich sie nicht mehr gesehen. Da hat’s aber schon fast
gedämmert.«
    »Ist Ihnen sonst
irgendwas im Zusammenhang mit der Frau aufgefallen?«, wollte Charlotte wissen.
    »Nur, was ich
gesagt hab, ziemlich betrunken und aufdringlich und ‘n bisschen schlampig
angezogen.«
    »Okay«, sagte
Bergheim, steckte das Bild wieder ein und legte stattdessen seine Karte auf den
Tisch. »Falls Ihnen noch was zu Ohren kommt, rufen Sie einfach an.«
    »Klar«, sagte Max,
nahm die Karte und stand auf. »Hat mich gefreut«, sagte er zu Charlotte und
tippte sich kurz an die Stirn.
    Charlotte nickte
und fühlte mit Entsetzen, dass sie errötete. Sie konnte sich nicht erinnern,
wann ihr das zuletzt passiert war.
    Bergheim stützte
seinen Kopf in die Hand und lächelte seine Freundin an. »Du hast Bierschaum an
der Backe«, sagte er und tippte sich an die linke Wange.
    »Wo?«, fragte
Charlotte und fuhr sich hastig durchs Gesicht.
    »War nur ‘n Witz«,
sagte Bergheim und erhob sich. »Lass uns Feierabend machen. Noch so einem
Adonis bin ich heute nicht gewachsen.«

VIER
    Als Charlotte und
Bergheim am Dienstagmorgen an der Waterloostraße aus dem Auto stiegen,
klingelte Charlottes Handy.
    »Thorsten, was
gibt’s?«, meldete sie sich.
    »Wo bist du
denn?«, fragte Thorsten Bremer ungehalten. »Es ist schon halb neun durch.«
    »Bin in zwei
Minuten oben. Gibt’s was Neues?«
    »Kann man wohl
sagen«, Bremer machte eine bedeutungsvolle Pause, »wir haben sie identifiziert.«
    »Wir sind sofort
da«, sagte Charlotte und steckte das Handy in ihre Umhängetasche.
    Bremer wartete
bereits, als Bergheim

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