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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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nicht wissen. Hauptsache, ihr Chef
beschäftigte sich außerhalb ihres Kompetenzbereiches.
    Maren Vogt und
Martin Hohstedt hatten bei den Hochzeitsgästen keine Fortschritte gemacht.
Keiner der bisher Befragten konnte sich an Jutta Frieder erinnern. »Ich hatte
auch nicht den Eindruck, dass uns einer was vormachen wollte«, sagte Maren, »im
Gegenteil, die meisten waren ganz heiß drauf, von uns was zu erfahren.«
    Charlotte seufzte.
»Ja, das wird sich wohl nie ändern. Man sollte meinen, dass sie im Fernsehen
genug Gewalt zu sehen bekommen, aber die Realität scheint immer noch spannender
zu sein.«
    Sie schob ihre
Notizen zusammen und erhob sich. »Ihr macht am besten da weiter, wo ihr
aufgehört habt, und Thorsten, du kümmerst dich um den Krankenbericht aus Bethel.
Wenn er noch nicht da ist, mach diesem Dr. Leineweber ruhig ein bisschen Dampf.
Haben die DVD s irgendwas hergegeben?«
    Thorsten Bremer
schüttelte den Kopf. »Bisher nicht, ich bin aber auch noch nicht damit durch.
Bis jetzt hab ich nur das Brautpaar in allen möglichen Tanz- und
Knutschvariationen bewundern und mir dämliche Hochzeitsspielchen ansehen
dürfen. Jutta Frieder ist bis jetzt nicht einmal aufgetaucht.«
    Charlotte grinste.
»Wieso? War deine Hochzeit etwa anders?« Sie konnte sich noch sehr genau an die
Fotos von Thorstens Hochzeit erinnern, die wochenlang die Flure der KFI1 geschmückt hatten. Wer immer Oberkommissar Bremer
für einen drögen Beamten gehalten hatte, konnte sich anhand dieser Aufnahmen
vom Gegenteil überzeugen.
    Bergheim und
Charlotte begaben sich zur Spurensicherung in Kramers Büro, um sich weiter den
Inhalt der beiden Umzugskartons vorzunehmen.
    Charlotte hielt
gedankenverloren eine Ansichtskarte aus Paris in der Hand.
    »›Alles wird gut –
alte Liebe rostet nicht. Die schönsten Liebesgrüße aus Paris von Conny‹«, las
sie halblaut vor.
    Charlotte drehte
und wendete die abgegriffene Karte mit dem Motiv des Eiffelturms – welches
sonst – in den Händen und versuchte, den Poststempel zu entziffern. »Guck mal«,
sie reichte Kramer die Karte. »Kannst du das Datum lesen?«
    Kramer hielt die
Karte ins Licht, runzelte die Stirn und griff nach einer Lupe. »Sieht aus wie
199… irgendwas. Also die letzte Zahl ist verwischt, aber es sind auf jeden Fall
die neunziger Jahre. Willst du’s genau wissen?«
    »Nein«, meinte Charlotte
nachdenklich, »ich wundere mich nur, warum sie so eine alte Karte aufhebt, wo
sie sonst kaum was hortet. Nicht mal Briefe, die beiden anderen sind
Ostsee-Urlaubskarten von ihrer Tochter und nicht älter als zwei Jahre.
Jedenfalls hatten sie jedes Mal das Kind dabei.«
    »Wissen wir, wer
Conny ist?«, fragte Kramer.
    »Nein, aber
vielleicht sollten wir das rausfinden. Conny ist wahrscheinlich die Abkürzung
für Cornelia –«
    »Oder für Konrad«,
unterbrach sie Kramer.
    »Glaub ich nicht,
sieht nach einer Frauenhandschrift aus.«
    »Stimmt. Wir
sollten die Tochter fragen. Irgendwelche Freundinnen muss die Tote ja gehabt
haben«, sagte Kramer.
    Charlotte nickte.
Es war deprimierend, in den Resten eines Menschenlebens zu wühlen. Vor allem
dann, wenn es so leer gewesen war wie das von Jutta Frieder.
    Sie warf
resigniert die Karte zurück in den Karton. »Silvia Weiß kommt heute Nachmittag
zur abschließenden Identifizierung zur KFI .
Am besten, du fährst dann mit ihr zur Rechtsmedizin. Aber vorher zeigst du ihr
noch die Sachen ihrer Mutter. Vor allem die Fotos. Vielleicht fällt ihr ja noch
was dazu ein«, sagte Charlotte zu Kramer. »Ich hab im Moment nicht das Gefühl,
dass uns das hier weiterbringt. Ich schlage vor, du machst allein weiter, und
Rüdiger und ich sprechen mit der Familie des Bräutigams.«
    »Ich unterstütze
den Antrag«, sagte Bergheim und klappte den Ordner zu, in dem er gerade
geblättert hatte. Charlotte lächelte. Sie wusste nur zu genau, wie sehr
Bergheim es hasste, über irgendwelchen Papieren zu brüten.
    Sie wollten eben
die KFI1 verlassen, als Bremer hinter ihnen
herstürmte und sie abfing. »Hab vor einer halben Stunde eine Mail aus Bielefeld
bekommen. Und … ich hab einen Namen!«, rief er und streckte triumphierend eine
graue Aktenmappe in die Luft.
    »Welchen?«,
fragten Charlotte und Bergheim gleichzeitig.
    »Bernd Grigoleit,
vierundfünfzig, ledig, hat vor anderthalb Jahren zusammen mit unserem Opfer
einen Entzug gemacht. Sie hat ihn in ihren Gesprächen mit dem Arzt erwähnt. Und
nun ratet mal, wo dieser Bernd Grigoleit herkam.«
    »Aus

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