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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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Maren.
    »Nein«, sagte
Charlotte, »das müsst ihr zu zweit erledigen. Die Frau ist ja anscheinend viel
zu gerissen für einen einzelnen Polizisten.«
    Maren nickte. »Ich
berichte dir dann«, sagte sie und zwinkerte Charlotte zu.
    Die lächelte.
Maren hatte verstanden und würde ihre Chefin genau über diese Frau informieren.
    »Ach ja, wie heißt
der Mann, der die Schlägerei beobachtet hat?«, fragte Charlotte.
    Maren drehte sich
noch mal um. »Treibel, viel konnte er mir nicht sagen, meinte, er hätte nicht
mehr ganz klar gucken können, wär ja auch dunkel gewesen.« Maren grinste. »Aber
dass einer von beiden der Trauzeuge war, hat er gesehen, hätte sich noch
gewundert, dass der sich prügelt.«
    »Hat er den
anderen beschrieben, oder hat er gehört, worüber gestritten wurde?«
    »Weder noch«,
sagte Maren nachdenklich, »und wenn du mich fragst, ich weiß nicht, ob das
wirklich alles stimmt. Der Typ hat auf mich keinen besonders cleveren Eindruck
gemacht.«
    Charlotte nickte.
»Okay, wir werden uns mit dem Malinek unterhalten.«
    Sie fasste Bremer
am Arm. »Und du begleitest mich, such schon mal bitte die Adresse von diesem
Restaurant raus.«
    Damit machte sie
sich auf zu Ostermann, um die Observierung eines Verdächtigen durchzusetzen.
Sie hörte ihn schon über die Monstrosität dieser Steuergeldverschwendung
lamentieren.
    Das »Bei Malinek«
an der Podbi glich eher einem Schnellimbiss als einem Restaurant. Es war hell
und zweckmäßig eingerichtet, mit lachsfarbenen Kunstlederstühlen und zwei
Stehtischchen im Eingangsbereich. Die Spezialität des Hauses war Currywurst mit
selbstgekochter Tomatensauce. Der Imbiss war gut besucht, zwei junge Leute, ein
Mann und eine Frau, standen hinter dem Tresen und hatten alle Hände voll zu
tun.
    »Das riecht ja
lecker«, sagte Bremer und hielt schnüffelnd die Nase in die Luft.
    »Wenn wir hier
fertig sind, kannst du ja was bestellen«, sagte Charlotte und wandte sich an
die junge Frau. »Wir möchten Herrn Malinek sprechen, es ist wichtig.« Sie hielt
der Frau, die gerade ein Bratwürstchen zwischen zwei Brötchenhälften klemmte,
ihren Ausweis hin. Die zog die Stirn in Falten und wies auf eine schmale Tür
neben der Theke.
    »Der ist im Büro,
erste Tür links«, sagte sie kurz.
    Malinek saß an
einem kleinen Schreibtisch, in einem nur wenig größeren Büro, über diverse
Papiere gebeugt. Als er Charlotte in der Tür stehen sah, stand er verblüfft
auf.
    »Was machen Sie
denn hier?« fragte er und steckte die Hände in die Taschen.
    Charlotte sah sich
um und griff nach einem Stuhl, auf dem ein Karton mit Serviettenpackungen
stand. Sie stellte den Karton auf den Boden und setzte sich. Bremer stellte
sich vor einen Aktenschrank.
    Charlotte kam direkt
zur Sache. »Herr Malinek, Sie haben uns nicht gesagt, dass Sie sich auf der
Hochzeit von Andreas Hofholt mit jemandem geprügelt haben. Wir möchten gern
wissen, mit wem und warum.«
    Malinek grinste
und setzte sich wieder. »Wieso interessiert sich die Polizei für das, was ich
tue?«
    »Stimmt es?«,
fragte Charlotte. Sie hatte weder Zeit noch Lust für Geplänkel.
    Malinek klopfte
mit seinem Kugelschreiber auf seinen Schreibtisch.
    Dann ließ er sich
herab zu antworten. »Prügeln wäre übertrieben, wir hatten eine kleine
Auseinandersetzung.«
    »Wer ist wir?«
    Malinek sog scharf
die Luft ein. »Jemand, der nicht zur Hochzeitsgesellschaft gehörte. Ich hab ihm
gesagt, er soll verschwinden. Er war da anderer Meinung.«
    »Wer?«,
insistierte Charlotte.
    Malinek schüttelte
den Kopf. »Da er nicht zu den geladenen Gästen gehörte, kannte ich ihn nicht.
Ich weiß nicht, wie er hieß.«
    Charlotte legte
den Kopf schräg. »Und das sollen wir Ihnen glauben?«
    »Wird Ihnen nichts
anderes übrig bleiben.«
    »Aber wie er
aussah, wissen Sie noch?«
    Malinek lehnte
sich zurück und verschränkte die Arme. »Na ja, in etwa. Es war ja dunkel. Er
war noch ziemlich jung.«
    »Sonst noch was?«
    »Kurze Haare,
ungefähr so groß wie ich.« Malinek stand auf. »Und das ist alles, was ich Ihnen
sagen kann. Ich möchte Sie jetzt bitten zu gehen. Ich habe noch zu arbeiten.«
    Charlotte musterte
den Mann ein paar Sekunden lang und stand dann auf.
    »Wir sprechen uns
noch«, sagte sie.
    »Immer wieder
gern«, sagte Malinek.
    Draußen wollte
Bremer sich eine Currywurst bestellen, doch Charlotte zog ihn zur Tür raus.
»Bei dem Typen kaufen wir nichts«, schnaubte sie und steuerte zum Wagen.
    »Mensch, ich hab
Hunger«, meckerte

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