Der Teufelsfürst
Angestrengt versuchte er, die Gedanken auf angenehmere Dinge zu lenken. Nebenan wartete sein neuer Plattenpanzer darauf, eingeweiht zu werden, und am Mittwoch konnte er zwei weitere Schwerter vom Waffenschmied abholen. Was nützte es, sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die nicht mehr zu ändern waren? Er sollte besser an all das denken, was er sich mit dem Vermögen des toten Kaufherrn zulegen konnte.
Das Knarren der Tür verriet ihm, dass der Wein, nach dem er geschickt hatte, endlich kam. Ungehalten über die Verzögerung hob er den Kopf und wollte aufbrausen. Doch als er sah, wer ihm das Gewünschte brachte, hellte sich seine düstere Miene auf. Mit einem scheinbar scheuen Lächeln platzierte die Magd den Krug vor ihm auf dem Tisch. Beherzt griff sie nach seinem Becher, um ihm einzuschenken. Ihr weizenblondes Haar war zu einem dicken Zopf geflochten, aus dem sich einige widerspenstige Strähnen gelöst hatten. Eine feine Röte überzog ihre Wangen, ihr voller Mund war leicht geöffnet. Wie jedes Mal, wenn sie ihn bediente, spürte Johann, wie sein Puls sich beschleunigte und seine Männlichkeit sich zu Wort meldete. Als sie sich zu ihm hinabbeugte, fiel sein Blick in ihren Ausschnitt. Er unterdrückte ein Stöhnen und griff nach ihrem Handgelenk. Wie gut, dass Helwig nicht da war! Mit gespieltem Erschrecken riss die Kleine die kornblumenblauen Augen auf und wollte vor ihm zurückweichen. Aber ihr stoßweiser Atem und der leichte Schweißfilm auf ihrer Oberlippe verrieten, dass auch sie vor Lust beinahe verbrannte. Mit einem gepressten Laut kam Johann auf die Beine. Er ignorierte das Scheppern von Metall, als der Magd der Krug aus der Hand glitt. Während sich ein See aus Rotwein auf dem Dielenboden ausbreitete, griff er mit der Linken von hinten in ihr Haar, beugte sich zu ihr hinab und presste hungrig die Lippen auf die ihren. Einen kurzen Moment hatte es den Anschein, als ob sie sich gegen ihn sträuben wollte. Doch dann fiel die Versteifung von ihr ab. Sie schmiegte sich an ihn und erwiderte den Kuss mit mehr Erfahrung, als Johann für möglich gehalten hatte. Während ihre Zungen miteinander spielten, ließ Johann die Hand zu ihrer vollen Brust wandern. Er knetete diese so heftig, dass das Mädchen zischend die Luft durch die Zähne einzog. »Nicht, Herr«, hauchte sie und hielt ihn mit einem sanften Griff davon ab fortzufahren. »Ihr tut mir weh.« Sie bog den Kopf zurück und bot Johann ihre schneeweiße Kehle dar, die dieser mit Küssen übersäte. »Komm«, keuchte er schließlich und ließ von ihr ab, um sie auf die Tür zuzuschieben. Draußen auf dem Korridor griff er sie bei den Schultern.
Ungeduldig bugsierte er sie den Gang entlang auf seine Kammer zu. Dort angekommen warf er mit dem Stiefel die Tür hinter sich zu und legte mit fliegenden Fingern Schwertgürtel und Wappenrock ab. Dann zog er sich das Hemd über den Kopf und stieß einen ungeduldigen Laut aus, als er sah, dass die Magd noch mit der Schnürung ihres Gewandes beschäftigt war. »Wieso dauert das so lange?«, fragte er heiser und trat auf sie zu, um selbst Hand anzulegen. Nach kurzem, erfolglosem Nesteln stieß er einen Fluch aus und zerriss den Stoff der Fucke. Ihren Protest ignorierend, verfuhr er mit ihrem Untergewand ebenso grob und hob sie vom Boden auf, um sie mit einem aufgestachelten Lachen auf das Bett zu werfen. Dann kämpfte er sich aus seinen Hosen und beugte sich mit pulsierender Männlichkeit über sie. Der Blick ihrer trügerisch unschuldigen Augen zuckte lediglich kurz zu seiner Körpermitte, ehe sie ihm einladend ihren Schoß darbot.
»Worauf wartet Ihr?«, gurrte sie und fuhr sich mit der Rechten zwischen die Beine, wo eine frisch gezupfte Scham lockte. Hatte sie das alles geplant? Mit den Fingern der anderen Hand streichelte sie verführerisch ihre Brüste, während ihre Zungenspitze ein Spiel spielte, das Johann die Sinne benebelte. Ohne einen weiteren Augenblick mit Denken zu verschwenden, ließ er sich nach einem winzigen Moment des Zögerns auf sie fallen und drang gierig in sie ein.
Leider war das Vergnügen viel zu kurz, da er schon allzu lange nicht mehr bei einer Frau gelegen hatte. Nach einigen, heftigen Stößen spürte er bereits, wie sich seine Erregung zu einem Höhepunkt verdichtete, der ihn wenig später einen kehligen Schrei ausstoßen ließ. Heftig atmend und mit zitternden Armen ließ er sich neben der Magd in die Kissen fallen und genoss das Gefühl, das er schon beinahe vergessen hatte.
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