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Der Teufelskeiler

Der Teufelskeiler

Titel: Der Teufelskeiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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hörst du?«
    »Ja, Sir.«
    »Er war was Besonderes. Klüger als die Menschen. Besser als die meisten, besonders als einige von den Weißen, die ich kenne.«
    »Er hat's nicht böse gemeint«, sagte Abraham. »Er wollte dich bloß ein bisschen aufmuntern.«
    »Tja, gut bist du darin nicht gerade, kleiner weißer Junge.«
    »Nein, Sir, wahrscheinlich nicht.«
    »Old Satan ist gestern Nacht auch zu ihm nach Hause gekommen«, sagte Abraham. Onkel Pharao blickte mich an. »Hat seine Hunde aufgeschlitzt, und seine Mama mussten sie zum Doktor bringen. Sie hat sich so erschrocken, dass sie vielleicht sogar ihr Baby verliert.«
    »Bist du der kleine weiße Freund von Abraham?«, fragte Onkel Pharao plötzlich.
    »Ja, Sir, ich bin immer noch der kleine weiße Freund von Abraham.«
    »Hab ich's doch gewusst«, sagte er, als hätte er die Frage gar nicht gestellt.
    »Wir wollen nur ...«, sagte Abraham, »nur ... wissen, wie man dieses Schwein erledigt.«
    Onkel Pharao stützte sich auf die Krücken und drehte sich so, dass er nun direkt vor uns stand. »Wie war das?«
    »Wir töten Old Satan, Opa, egal, ob du uns hilfst oder nicht, und niemand kann uns aufhalten. Aber wir wissen, dass du übers Jagen mehr weißt als ein Waschbärhund. Wir wollen wissen, wie man Old Satan jagt.«
    »Geht lieber angeln«, sagte Onkel Pharao.
    »Nein, Sir«, widersprach Abraham. »Ich will ja nicht frech sein, aber wir bringen Old Satan zur Strecke wegen dem, was er angerichtet hat.«
    »Was hat er denn getan? Ein altes Schwein getötet, sonst nichts«, sagte Onkel Pharao schnell.
    »Wir lassen uns nicht aufhalten. Ob du uns jetzt sagst, wie wir's anpacken sollen oder nicht, den schnappen wir uns.«
    Onkel Pharao starrte mich an, bis ich dachte, meine Augen würden schmelzen. »Und für dich gilt das Gleiche, kleiner weißer Junge?«
    »Ja, Sir, genau das Gleiche. Ich jage Old Satan, ob Abraham nun mitmacht oder nicht.«
    »Ich mache auf alle Fälle mit«, versicherte Abraham schnell. »Mir egal, ob Mama und Papa mich mit der Weidengerte verdreschen.«
    »Old Satan ist kein normales Wildschwein«, sagte Onkel Pharao.
    »Das ist uns klar, Onkel Pharao«, entgegnete ich. »Deshalb reden wir ja mit dir.«
    »Zu allererst braucht ihr ein paar Hunde«, fuhr er fort.
    »Wir haben doch einen ganzen Zwinger voll«, sagte Abraham.
    »Die haben keine Erfahrung mit der Wildschwein-jagd.«
    »Was anderes haben wir nicht«, sagte Abraham. »Abgesehen davon gibt's in der ganzen Gegend hier keinen Hund, der mit so was Erfahrung hat.«
    Onkel Pharao stützte sich auf seine Krücken und blickte uns lange an, nur dass er uns gar nicht wirklich sah. Er dachte nach.
    »Das ist nicht so, als würdet ihr 'nem Eichhörnchen hinterherrennen«, sagte Onkel Pharao.
    »Nein, Sir«, antwortete ich, »das wissen wir. Wir bilden uns nicht ein, dass es einfach wird, und wir wollen auch nicht leichtsinnig sein. Was wir brauchen, ist ein guter Rat von jemandem, der sich auskennt. Dann ziehen wir los und erledigen das Vieh.«
    Onkel Pharao brachte ein zahnloses Lächeln zustande. »Ich wünschte, ich hätte die Beine von euch Jungs, aber ich bin froh, dass ich nicht so dumm bin. Old Satan ist das hinterhältigste Vieh, das ich je gesehen hab, und ich hab schon Bären in Tennessee getötet und einmal 'nem Kumpel geholfen, in Louisiana 'nen Schweine fressenden Alligator zur Strecke zu bringen. Aber das hier ist ein böses Viech.«
    »Soll das heißen, du willst uns nicht helfen?«, fragte ich.
    »Das soll heißen, dass du jetzt eine ziemlich große Lippe riskierst, aber wenn dann Old Satan aus dem Wald bricht und auf dich losgeht, schnell wie ein Hirschbock und wütend wie ein Bulle, das ist schon was anderes, als einen von einer Lampe geblendeten Waschbären vom Baum zu schießen.« Nach einer Pause fuhr er fort: »Und ihr Jungs seid tatsächlich wild entschlossen?«
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    Er nickte. Man hätte fast meinen können, sein alter Kopf würde ihm gleich vom Hals fallen. »Geh'n wir rüber zur Räucherkammer, da können wir reden. Ihr müsst noch allerhand lernen über die Wildschweinjagd.«

DREI
     
    Onkel Pharao zündete eine Laterne an, schloss die Tür der Räucherkammer und ließ sich auf einem Sack Süßkartoffeln nieder. Abraham und ich hockten uns auf den Boden. Über unseren Köpfen hingen große, in Netze eingewickelte, angenehm duftende Schinken, und ihr Aroma war so stark, dass mir beinahe schwindlig wurde. Hungrig wurde ich auf jeden Fall.
    »Eins

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