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Der Thron der roten Königin

Der Thron der roten Königin

Titel: Der Thron der roten Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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Abwesenheit Henry und mir. Dies ist Henrys Zuhause, dies ist meine Burg.»
    Mein Gemahl schüttelt sein graues Haupt. «Nein, meine Liebe. Du vergisst, dass ein neuer König auf dem Thron sitzt, der Besitztümer neu verteilt und Zuwendungen gemacht hat. Lancaster hält weder den Thron noch Wales, ja, nicht einmal mehr Pembroke Castle. Ungeachtet dessen, dass dies hier dein Zuhause war, wird es jemandem übereignet worden sein, der sich als loyaler Yorkist erwiesen hat. Ich hatte gedacht, vielleicht an William Hastings oder Warwick, aber wie es aussieht, ist William Herbert der Glückliche.» Er blickt über die Burgmauer. Sie sind schon fast in Rufweite.
    «Jasper hätte die Burg nicht kampflos übergeben», sage ich bitter. «Jasper hätte seinen Besitz verteidigt. Er wäre lieber gestorben, als unsere Burg einem wie Herbert anzuvertrauen. Er hätte nicht aufgegeben wie ein schwaches Weib. Er hätte gekämpft. Herbert ist ein Verräter, ausgeschlossen, dass ich ihn in Jaspers Burg einlasse.»
    Mein Gemahl blickt mich an, doch er lächelt nicht mehr. «Margaret, sieh doch selbst, was Jasper getan hätte. Sieh doch selbst, welche Wahl er getroffen hat. Er hat gesehen, dass die Schlacht verloren war, und hat seine Burg verlassen. Und nicht nur das, er hat auch deinen Sohn verlassen und dich. Ohne einen Blick zurück. Er hat dir gesagt, er sei kein Freund langer Abschiede, und ist auf und davon, um sich weit fort von hier in Sicherheit zu bringen. Er selbst hat mir gesagt, Herbert werde wohl kommen, um seinen Anspruch auf Pembroke geltend zu machen. Er erwartet von uns, dass wir uns ergeben. Er hat mir gesagt, er wäre froh, wenn wir bleiben würden, bis Herbert nach Pembroke kommt, um dafür zu sorgen, dass den Dienern nichts geschieht. Eine Belagerung oder etwas Ähnliches hieße, unser Leben zu vergeuden. Alles andere hieße, wir hätten genauso gut fortlaufen können wie er. Die Schlacht ist verloren: Sie wurde bei Towton verloren; Jasper hat es gewusst und ist davongelaufen.»
    «Er ist nicht davongelaufen», brause ich auf.
    «Er ist nicht hier, oder?», bemerkt mein Gemahl, lehnt sich über die Brustwehr und ruft: «Sir William!»
    Der große Mann, der den Männern voranreitet, bringt sein Pferd zum Stehen und senkt die Standarte. «Ich bin William, Lord Herbert. Wer ruft mich? Seid Ihr das, Sir Henry Stafford?»
    «Derselbe. Ich bin hier mit meiner Gemahlin, Lady Margaret, und ihrem Sohn, dem Earl of Richmond.»
    «Und Jasper Tudor, der Verräter, der ehemalige Earl of Pembroke?»
    Henry zieht an meiner Hand, und ich beuge mich zu ihm hinunter, um zu hören, was er mir zuflüstern will. «Mein Onkel ist aber doch immer noch Earl of Pembroke, oder? Warum sagt der böse Mann da, ‹der ehemalige Earl›?»
    «Wir werden ihn niemals so nennen», schwöre ich. «In unseren Gebeten wird er immer Earl of Pembroke sein. Nur die Yorkisten sehen das anders. Sie sind alle Lügner.»
    «Jasper Tudor ist fort», ruft Sir Henry hinunter. «Ihr habt mein Ehrenwort, dass er weder in der Burg ist noch in der näheren Umgebung.»
    «König Edward, Gott schütze ihn, hat mir die Burg und den Befehl über Wales zugesprochen», bellt Herbert herauf. «Werdet Ihr die Tore öffnen und mich auf meinen Besitz einlassen?»
    «Ja», sagt Sir Henry fröhlich und nickt dem Hauptmann der Wache zu. Zwei Männer laufen los. Ungläubig muss ich mit ansehen, wie das Fallgitter hochgekurbelt und die Zugbrücke herabgelassen wird. Blitzschnell wie ein Verräter rutscht der rote Drache auf der Standarte der Tudors den Fahnenmast herunter und verschwindet, als hätte sie nicht über der Burg geflattert, solange ich sie kenne.
    William Herbert salutiert den Soldaten am Tor, reitet mit einer fröhlichen Fanfare in die Burg ein, die jetzt sein Eigen ist, und steigt an meinem Aufsitzblock vom Pferd, als hätte dieser all die Jahre dort gestanden und nur auf ihn gewartet.
    ***
    Mir hat es an diesem Abend beim Abendessen vor Zorn die Sprache verschlagen, doch mein Gemahl und Lord Herbert unterhalten sich angeregt über den neuen König und wägen ab, ob eine Invasion aus Frankreich wahrscheinlich ist. Sie überlegen, wie groß die Gefahr ist, dass eine schottische Armee in England einmarschiert, als wären die Schotten unsere Feinde und nicht unsere Retter. Ich hasse meinen Gemahl für seine gelöste Art und seine guten Manieren. Stur halte ich den Blick auf meinen Teller gerichtet und ergreife das Wort nur, wenn ich direkt angesprochen werde. Lord

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