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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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hier auch Falken?», fragte Wayland. «Weiße?»
    «Ja, es gibt Falken», sagte Ottar. Er deutete ostwärts auf die Gipfel einer Gebirgskette, die in der klaren Luft zu schwimmen schienen. «Zwei Tagesritte. Drei Tagesritte.»
    Wayland ließ sich zu Vallon zurückfallen. «Er sagt, es gibt Falken.»
    Vallon lächelte. «Gut.» Er klopfte Wayland auf den Arm. «Gut.»
    Sie ritten weiter und kamen in eine so karge Gegend, dass sich dort nicht einmal ein Grashalm oder eine Flechte halten konnte. Dampf stieg aus der Erde auf, und Schwefelgestank setzte sich in Waylands Kehle fest. Etwas entfernt zu ihrer Linken erhob sich ein rauchender schwarzer Berg, der an die Überreste eines gigantischen Lagerfeuers erinnerte. Sie ritten weiter auf einen kahlen Horizont zu, bis sie an den Abhang eines breiten Flusstals kamen, das teilweise von Lavaströmen überschwemmt worden war. In der Nähe des Flusses stand einsam ein großes Gehöft zwischen erkalteten Schlackewellen. Der Weg beschrieb eine Kurve zu dem Haus und schlängelte sich dann Richtung Osten weiter.
    «Was ist hier passiert?», fragte Vallon.
    «Das ist Ottars Palas», sagte Wayland. «Seine Familie hat ihn bei der ersten Besiedlung gebaut. Sie haben hier zweihundert Jahre lang als Bauern gelebt. Das hier war eines der fruchtbarsten Täler Islands, doch im letzten Frühjahr wachte Ottar mitten in der Nacht auf und sah den Berg dort drüben Feuer speien. Am Vormittag wälzten sich Flüsse aus geschmolzenem Gestein ins Tal. Drei Monate lang schoben sich Lavaströme über die Felder, und als es Winter wurde, musste Ottar den Palas aufgeben. Er baut auf der anderen Seite seines Landbesitzes einen neuen. Eigentlich wollte er die Balken aus dem alten Haus zur Weiterverwendung holen, aber dann hat er beschlossen, den Palas in Ruhe sterben zu lassen. Er sieht in ihm ein Denkmal für seine Vorfahren. Deshalb will er unser Balkenholz haben.»
    Vallon sah Ottar an. Dann betrachtete er den Palas. «Sag ihm, er hat das Vorkaufsrecht.»
    Sie ritten zu dem Haus hinunter. Die Pferde bewegten sich vorsichtig und geschickt auf der kalten Lava. Der Palas ähnelte einem gewaltigen umgedrehten Schiff, das vollkommen mit Torf bedeckt war. Eine alte Frau kam aus einem windschiefen Nebengebäude und humpelte weinend über eine winzige Weide, auf der eine einzige Kuh graste. Sie bedeckte Ottars Hand mit Küssen, und er sprang aus dem Sattel, küsste sie auf die Wangen, hielt sie an den Schultern fest und sprach mit beruhigender und zärtlicher Stimme auf sie ein.
    «Ihr Name ist Gisla», erklärte Wayland Vallon. «Sie war die Amme von Ottars Kindern. Ihre eigene Sippe liegt auf einem Friedhof, der jetzt von Lava bedeckt ist, und sie will sie nicht verlassen. Sie wird für uns kochen und putzen. Ottar sagt, sie redet ziemlich viel. Sie ist einsam.»
    Vallon glitt vom Pferd und musterte das Haus. Die Traufe des Torfdachs war so niedrig, dass es aussah, als sei der ganze Bau aus der Erde emporgewachsen. Wildblumen blühten auf dem Dach. Ottar öffnete die Tür und führte sie in den schattigen Innenraum. Ein Vogel wie der, den sie auf dem Schiff gehabt hatten, flatterte von Balken zu Balken, bevor er ins Licht entkam. Wayland hatte das Gefühl, schon einmal in diesem Palas gewesen zu sein. Er sah genauso aus wie das Zuhause, von dem ihm sein Großvater erzählt hatte. Hier war der große Hauptraum mit der langgezogenen Grube der Feuerstelle, um die sich die Männer zum Essen und Reden versammelten, und dort an der Wand waren die Schlafnischen der Bediensteten. Am Ende der Wand befand sich der abgetrennte Bereich, in den sich der Hausherr mit seiner Familie zurückziehen konnte, und darüber verlief eine Galerie für die Töchter. Wayland strich über Figuren, die in die Stützbalken geschnitzt worden waren.
    «Ottars vier Söhne und vier Töchter sind hier aufgewachsen. Es war ein glückliches Haus.»
    «Entschuldige uns für einen Moment», sagte Vallon.
    Sie gingen zur Tür. Durch die Öffnung sah Wayland ein Stück blauen Himmel, an dem weiße Wolken standen. Ein Reiter zog als langsamer Umriss auf dem Weg vorbei.
    «Was meinst du?», fragte Vallon.
    «Ich finde, wir sollten es nehmen.»
    «Ich auch. Es wird uns guttun, eine Zeitlang einen Ort zu haben, den wir als Zuhause ansehen können.»
     
    Als Teil der Abmachung sorgte Ottar für vier Pferde und die Bewachung der
Shearwater
. Innerhalb von zwei Tagen hatten sich Vallon und die anderen in Ottarshall niedergelassen.
    Vallon nahm den

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