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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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Freikauf. Wenn wir nach Cherson segeln, könnten wir dort monatelang festsitzen. Ihr habt ja erlebt, wie uns die Einheimischen schröpfen. Falls wir in Konstantinopel ankommen, können wir uns gratulieren, wenn uns noch das Hemd am Leib geblieben ist. Andererseits …» Vallon hielt kurz inne. «Wir könnten das Lager von Emir Suleiman in zwei Wochen erreichen, wenn wir Bardas dazu überreden, uns zur anatolischen Küste zu bringen.» Vallon blickte in die Runde. «Ich werde niemanden zwingen, gegen seinen Willen mitzukommen. Jeder, der nach Cherson möchte, soll es sagen.»
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen. Sie waren alle erschöpft und mutlos. Schließlich hob Hero die Hand. «Ich komme mit Euch. Mir ist klar, dass wir außer der Befriedigung, am Ende doch noch unseren Bestimmungsort erreicht zu haben, nichts erwarten können. Aber ich tue es für Richard.»
    Wayland sah Syth an. «Es wird eine anstrengende Reise. Wir müssen an das Kind denken.»
    «Wayland, die Geburt steht nicht nächsten Monat an. Wenn du gehen willst, sag’s einfach.»
    «Bist du sicher?»
    Syth verdrehte die Augen und sagte zu Vallon: «Wir kommen mit.»
    «Ich auch», meldete sich Caitlin.
    Drogos Miene erstarrte. «Habe ich auch eine Stimme?»
    «Nein, du bleibst auf dem Schiff. Ich gebe dir genügend Silber, um Körper und Seele zusammenzuhalten.»
    Nun, wo die Würfel gefallen waren, erwachte Heros Tatendrang. «Und wie sollen wir Bardas dazu bewegen, uns nach Anatolien zu bringen?»
    «Warte ab, bis du allein mit ihm sprechen kannst. Dann sag ihm, dass wir ihm unter vier Augen ein geschäftliches Angebot machen wollen.»
    Wayland wirkte nicht sehr überzeugt. «Sie haben unsere Waffen. Wenn sie erst einmal erfahren haben, dass wir auf einer Kiste Silber sitzen, was sollte sie daran hindern, uns einfach die Kehlen durchzuschneiden?»
     
    Es ging schon auf Mitternacht zu, als Hero eine Gelegenheit fand, den Kapitän zur Seite zu nehmen. Das einzige andere Mitglied der Schiffsbesatzung an Deck war der Steuermann. Bardas beäugte Hero misstrauisch. «Ich habe euch gesagt, dass ihr nicht auf dem Schiff herumlaufen sollt.»
    «Können wir kurz reden?» Hero deutete mit dem Kopf auf den Steuermann. «Aber nicht hier.»
    Er ging weiter, lehnte sich mittschiffs ans Dollbord und schaute auf das Meer hinaus.
    Bardas hielt einen gewissen Abstand. «Nun?»
    «Kommt näher. Ich habe etwas für Euch – ein Zeichen für Herrn Vallons Dankbarkeit.»
    Bardas kam näher. Hero drückte ihm eine Börse in die Hand. «Es ist englisches Silber.»
    Bardas ließ die Börse unter seinem Kittel verschwinden, ohne sie auch nur anzusehen. «Was will er?»
    «Er hat ein Angebot zu machen. Er wird es Euch selbst sagen.»
    «Was soll das für ein Angebot sein?»
    Hero legte den Zeigefinger auf die Lippen.
    Einer von Bardas’ Männern hatte seinen Kopf aus der Kombüse gesteckt. «He, Kapitän, Essen ist fertig.»
    «Später», sagte Bardas, ohne Hero aus den Augen zu lassen. «Ich rede morgen mit ihm.»
    «Es muss aber heute Nacht sein. Es ist dringend. Helft uns, und es soll Euer Schaden nicht sein.»
    Bardas atmete heftig ein. «Ich falle auf keine Gaunereien herein. Wenn dein Meister mit mir reden will, dann bringe ich meine Mannschaft mit. Sie sind alle verwandt mit mir.»
    «Unbedingt, bringt sie mit. Das Problem ist nur, dass sie erfahren würden, um wie viel Geld es geht.»
    Bardas warf einen kurzen Blick zu der Kombüse hinüber. «Hol den Franken her.»
    «Er würde sich lieber im Bug mit Euch unterhalten. Wo wir das Geld aufbewahren.»
    Plötzlich hatte Bardas ein Messer in der Hand und hielt es Hero an die Kehle. Mit der freien Hand packte er Heros Arm und schob ihn unsanft in Richtung Bug. «Ich hoffe für dich, dass dieses Angebot ernst gemeint ist.»
    Vallon tat, als sähe er das Messer nicht. Er erhob sich, um den Kapitän zu begrüßen, und bot ihm einen Sitz an. Bardas schubste Hero vor und blieb stehen. «Worum geht es?»
    «Frag ihn nach den Pferden», sagte Vallon.
    Hero deutete auf den Laderaum. «Die Pferde. Sind sie zugeritten?»
    «Das steht jedenfalls im Frachtbrief.»
    «Habt Ihr Sättel und Zaumzeug für sie?»
    «Was geht euch das an?»
    «Das erfahrt Ihr schon noch. Lasst uns sprechen wie Geschäftspartner.»
    «Wir haben Sättel für ungefähr die Hälfte von ihnen.»
    «Gut. Wir möchten sechs Pferde kaufen und Zaumzeug für fünf.»
    «Sie gehören nicht mir. Ich befördere sie nur. Wenn ihr sie wollt, könnt ihr auf dem Markt in

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