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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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Augen.
    «Also?»
    Waylands Blick irrte ab. «Ich habe sein Glöckchen gehört.»
    Walter zerrte ihn am Arm herum. «Lügner. Der Wind hier ist so laut, dass man nicht einmal eine Kirchenglocke hören würde.»
    «Nein», sagte Wayland und machte sich von Walter los. Er ging weiter, sah immer wieder nach rechts und links, dann blieb er stehen. Er deutete in eine Richtung. «Es kommt von dort drüben.»
    Walter stolperte hinter ihm her. Alle paar Schritte rief Wayland nach dem Falken. Das Glöckchen war nicht mehr zu hören. Wayland verlangsamte seinen Schritt, wollte vermeiden, dass er den Falken versehentlich erschreckte. Er spähte zwischen den Schilfhalmen hindurch, versuchte, die Form des Falken aus der Dämmerung herauszufiltern. «Wo bist du?»
    Ein feines Läuten. Wayland legte Walter die Hand auf den Arm. «Er ist ganz nahe. Rühr dich nicht.»
    Er ließ sich auf Hände und Knie nieder und kroch voran, formte dabei mit den Lippen lautlose Koseworte für den Falken. Da war wieder das Glöckchen. Er bewegte sich ein paar Fuß vor, und dann hörte er hinter sich das angespannte
krack
des Falken. Wayland drehte sich um, legte sich in einer Eispfütze auf den Bauch und suchte mit seinen Blicken den Boden ab. Es war schon zu dunkel, um etwas Genaues zu erkennen, aber seine Blicke kehrten immer wieder zu einer verschwommenen Form vor den dicht stehenden Stängeln einer Schilfpflanzengruppe zurück. Die Form bewegte sich nicht und passte auch nicht zu dem Falken. «Bist du das?»
    Er schob sich darauf zu und war nur noch einen Schritt entfernt, als er in der Form den Falken erkannte. Der Vogel lag mit ausgebreiteten Schwingen auf dem Bauch. Er fürchtete sich in dieser Dunkelheit und dem Wind vor der Bedrohung durch den Adler. Waylands Auftauchen beruhigte ihn, und er erhob sich und mantelte über seiner Beute. Das Glöckchen klingelte.
    Wayland streckte die rechte Hand aus. Der Falke hatte noch nicht einmal mit dem Rupfen der Taube angefangen. Wenn der Adler ihn nicht bedroht hätte, wäre die Taube inzwischen im Kropf und der Falke zu einem Schlafplatz geflogen.
    Waylands kalte Finger tasteten über den Boden, bevor sie die Geschühriemchen zu fassen bekamen. Es war keine Zeit, die Drahle anzulegen. Mit klappernden Zähnen schob er das Ende der Langfessel durch die Schlitze in den Geschühriemchen. Als er das Lederband um seinen Handschuh schlang, keuchte er unwillkürlich tief auf. Wie lange er vor Anspannung den Atem angehalten hatte, wusste er nicht.
    «Wo bist du?», rief Walter. Er hatte schon einige Male nach Wayland gerufen.
    Wayland hob den Falken und seine Beute auf seinen Handschuh und federte auf die Knie zurück. «Ich habe ihn.»
    Der Wind blies Walters Antwort weg.
    Wayland schob dem Falken die Haube über den Kopf und machte sich auf den Rückweg.
    Walter packte seinen Arm. «Und jetzt erzähl mir, wie mich Drogo und der Franke umbringen wollten.»
    «Warte, bis wir von diesen Sumpflöchern weg sind. Halte dich dicht hinter mir. Tritt in meine Fußstapfen.»
    Er orientierte sich an den Zwillingsgipfeln und ging los. Der Wind war beinahe zu einem Sturm geworden, und die schwankenden Röhrichtpflanzen fuhren über seinem Kopf zischend durch die Luft, als wären es Schwerter.
    «Langsamer, verdammt noch mal. Ich kann dich kaum noch sehen.»
    Wayland beschleunigte seinen Schritt und kam zu einem der Moorlöcher. Er trat darauf und spürte, wie nachgiebig die Oberfläche war. Dann warf er einen Blick über die Schulter.
    Walter war nicht zu sehen, bahnte sich aber lautstark einen Weg durchs Röhricht. «Warte auf mich!»
    Wayland atmete tief ein und überquerte das Sumpfloch mit einigen schnellen, gleitenden Schritten. Auf der anderen Seite blieb er stehen und bedeckte mit der Hand sein rasendes Herz. Dann hörte er ein Platschen und einen entsetzten Schrei.
    «Beim Blute Christi! Noch ein Schritt und ich wäre verloren gewesen. Wo bist du, verdammt noch mal?»
    «Hier.»
    Walters Umriss wurde schemenhaft auf der anderen Seite des Sumpflochs sichtbar. «Warum läufst du so schnell? Wo entlang soll ich gehen?»
    «Einfach quer drüber.»
    «Das haben wir auf dem Hinweg aber nicht gemacht. Das ist ein Sumpfloch.»
    «Ich bin so gegangen. Dort sind meine Fußabdrücke.»
    «Du trägst ja auch kein Kettenhemd, das sechzig Pfund wiegt.»
    «Die Oberfläche wird dich tragen.»
    Walter machte einen vorsichtigen Schritt. «Der ganze Boden schwankt. Ich suche mir einen Weg um die Stelle herum.»
    «Dafür ist es

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