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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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Rufe kamen näher. Fackeln leuchteten.
    «Oh, Gott sei gedankt», keuchte Walter. Er hörte auf zu kämpfen. «Jetzt wirst du für deinen Verrat bezahlen. Was ich mit deiner Familie gemacht habe, ist nichts im Vergleich zu dem, was ich mir für dich einfallen lasse.»
    Vier Gestalten tauchten im Röhricht auf.
    «Wayland?», rief Vallon.
    «Er hat mich in ein Sumpfloch geführt!», schrie Walter. «Er wollte mich umbringen. Um der Liebe Christi willen, helft mir!»
    Vallon ging auf Wayland zu, dicht gefolgt von Hero. Die beiden anderen Männer waren Seldschuken, die Stangen und ein Seil dabeihatten. Sie erfassten die Lage und entrollten das Seil.
    «Bewegt Euch nicht», sagte Vallon zu Walter. «Wir ziehen Euch heraus.»
    «Oh, Gott sei Dank!»
    Hero schob sich vor. «Wo ist das Evangelium?»
    Vallon versetzte ihm einen Klaps.
    «Dieser Mann ist in Lebensgefahr.»
    «Er wird es in keiner anderen Situation preisgeben. Wenn er erst einmal in Sicherheit ist, wird er sich gegen uns wenden. Walter, sagt uns, wo Ihr die Dokumente versteckt habt.»
    «Schwört Ihr, mich zu retten?»
    «Ihr verschwendet wertvolle Zeit», sagte Vallon. «Gewiss werden wir Euch retten.»
    «Sie sind in einer Römerbastion am Ostufer des Salzsees. Jetzt beeilt Euch!»
    «Wir hatten in der Nähe dieser Festung unser Lager aufgeschlagen. Wo genau finden wir das Evangelium?»
    «Ganz oben an der Treppe des Turms. Hinter einem Stein, in den ein Löwe gemeißelt ist. Beeilt Euch, bevor es zu spät ist!»
    Vallon befahl den Seldschuken, Walter das Seil zuzuwerfen. «Greift vorsichtig danach. Vermeidet jede Bewegung, die nicht unbedingt notwendig ist.»
    Walter klammerte sich an das Seil. Vallon, Hero und die beiden Seldschuken zogen. Vallon drehte sich zu Wayland um. «Hilf uns.»
    Sie zerrten und keuchten, bis ihnen der Schweiß auf der Stirn stand. Jedes Mal, wenn sie sich in das Seil hängten, wurde Walter um einen halben Fuß hochgezogen, doch all ihre Anstrengungen genügten nicht, um ihn dem saugenden Griff des Moors zu entwinden.
    «Zieht Euer Kettenhemd aus», rief Vallon. «Ohne die Rüstung sinkt Ihr nicht.»
    Walter krallte sich eiskalten und schlammverschmierten Fingern in die schlüpfrigen Kettenglieder. «Ich schaffe es nicht. Ich werde bei jeder Bewegung tiefer hinabgezogen.»
    «Schickt einen der Seldschuken los, um Verstärkung zu holen», sagte Hero.
    Vallon wischte sich über die Stirn. «Das hat keinen Sinn. Wir bräuchten schon ein paar Pferde, um ihn herauszuziehen, und die Zugkräfte würden ihn in der Mitte durchreißen.» Er hob den Kopf. «Walter, Ihr müsst den Sog mindern. Rudert mit den Beinen.»
    Walter war bis zu den Schultern eingesunken. «Ich spüre sie nicht mehr», wimmerte er.
    Vallon packte erneut das Seil. «Noch einmal mit aller Kraft!»
    Sie zogen zuerst in die eine, dann in die andere Richtung. Da gab es ein platzendes Geräusch, und das Seil verlor seine Spannung, sodass sie alle rückwärts taumelten.
    «Meine Schulter!», schrie Walter.
    Vallon rappelte sich auf. Er warf Walter das Seil zu. «Haltet Euch fest. Wir können zumindest verhindern, dass Ihr untergeht.» Und zu Hero sagte er: «Schick einen von den Seldschuken los, damit er ein paar Männer mit Leitern holt.»
    «Er erfriert, bevor sie hier sein können.»
    Walter tastete mit der linken Hand nach dem Seil. Seine Finger schlossen sich darum. Als Vallon daran zog, rutschte es Walter durch die Finger.
    «Ich kann es nicht mehr festhalten. Ich habe alles Gefühl in der Hand verloren.»
    Der Sumpf stand nun oberhalb seiner Schultern. Vallon beugte sich mit den Händen auf den Knien so weit wie möglich zu Walter hinüber. «Walter, es gibt nichts mehr, das wir für Euch tun können. Macht Euren Frieden mit Eurem Schöpfer.»
    Der Morast hatte Walters Kinn erreicht. «O heilige Mutter Gottes, steh mir bei in der Stunde der Not. O gnädige Mutter Gottes …» Mit einem Schluchzen brach er ab.
    Voller Grauen sahen sie zu, wie Walter noch ein Stückchen tiefer sank.
    «Was für eine schreckliche Art zu sterben», sagte dieser mit seltsam unbeteiligter Stimme. Dann rief er den Seldschuken etwas auf Türkisch zu. «Ich habe ihnen erzählt, was hier passiert ist. Der Emir wird Euch für Eure Verbrechen bezahlen lassen.» Seine Stimme wurde zu einem Kreischen. «Fluch über dich, Wayland! Ich verfluche dich, weil du mich hierhergebracht hast. Und ich verfluche Drogo! Ich warte in der Hölle auf euch!»
    Wasser lief in seinen Mund und aus seinem letzten

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