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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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Fluch wurde ein gurgelnder Schrei. Wayland überlief ein Schauer, doch dann dachte er an seine Familie, die in ihrem Heim niedergemetzelt worden war, und er bedauerte sein Verbrechen nicht. Blasen stiegen von Walters Mund auf. Er bäumte sich auf, als das Wasser über seine Nase stieg. Doch dann sank er wieder tiefer, und noch mehr Luftblasen zerplatzten an der Oberfläche des Sumpflochs. Seine Augen starrten sie immer noch an, rollten vor Entsetzen in ihren Höhlen, dann wurden sie starr, und sein Blick brach. Schließlich versanken auch die Augen, langsam gefolgt vom ganzen Kopf. Noch ein letztes Mal bebte der schwammige Morast, dann lag er still und ruhig vor ihnen.
    Vallon hatte sich auf ein Knie niedergelassen. Er warf einen Blick über die Schulter. «Ist das wahr? Hast du ihn in den Tod geführt?»
    «Er hat meine Familie abgeschlachtet. Vater, Mutter, Bruder und Schwester, Großvater … Er hat die Frauen geschändet und ihnen die Kehlen durchgeschnitten.»
    Vallon sah ihn lange an. «Deshalb bist du also mit uns gekommen. Ich bin mit dir ausgezogen, um Walter zu retten, und du hattest vor, ihn zu töten.»
    «Nur am Anfang. Aber als ich Syth begegnet war und als ich gesehen habe, wie ritterlich Ihr uns auf unserer Reise angeführt habt, habe ich geschworen, meinen Hass zu begraben. Ich habe nicht einmal Syth erzählt, was Walter getan hat. Aber dann hat er gedroht, mich umzubringen. Er hat sich an der Vorstellung geweidet. Ich weiß, dass mich der Emir wahrscheinlich hinrichten lässt, weil ich seine Befehle nicht befolgt habe. Ich weiß, dass ich das Kind nicht sehen werde, das Syth trägt. Walter ist mir in den Sumpf gefolgt, und alles, was ich noch hatte, war mein Hass. Und trotzdem habe ich ihm noch einen Chance gegeben. Ich hätte versucht, ihn zu retten, wenn er nur seine Verbrechen gestanden und bereut hätte.»
    Vallon richtete sich mit einem erschöpften Seufzer auf. «Die Seldschuken wissen nicht genau, was passiert ist. Wir sagen dem Emir, es war ein Unfall. Wenigstens hast du den Falken wiedergefunden. Das könnte dazu beitragen, seinen Zorn zu beschwichtigen.»
    Da brach Wayland zusammen. Es war nicht die Angst vor Suleimans Bestrafung, die ihn überwältigte. Es war die Anspannung, die in ihm angestiegen war, seit ihm der Zufall eine Gelegenheit verschafft hatte, Walter zu töten. Und es war die Verzweiflung bei dem Gedanken an das, was mit Syth geschehen würde.
    Hero legte ihm den Arm um die Schulter. «Komm. Bleiben wir nicht länger an diesem grauenhaften Ort.»
     
    Sie suchten sich einen Weg aus dem Sumpfgebiet. Etwa zwanzig Männer hatten unter züngelnden Fackeln mit dem Emir gewartet. Suleiman ritt vorgebeugt und mit bösartigem Gesichtsausdruck auf sie zu. Vallon trat mit Hero vor Wayland und bat für ihn um Gnade. Ein halbes Dutzend Seldschuken trieb sie mit ihren Schwertspitzen aus dem Weg. Der Emir blieb vor Wayland stehen und erteilte einen Befehl. Ibrahim näherte sich. Aus seinem mitleidigen Gesichtsausdruck konnte Wayland schließen, dass der Emir keine Gnade zeigen würde. Ibrahim nahm Wayland den Falken ab, der dem Emir mit der anderen Hand die Taube entgegnen hielt. Suleiman schleuderte sie zu Boden.
    Wayland hob die Augen. «Lasst mich Syth ein letztes Mal sehen.»
    Drogos Stimme drang aus der Dunkelheit. «Sie haben sie ins Lager zurückgebracht.»
    «Ich sorge für sie», sagte Vallon. «Ich verspreche, dass ihr kein Leid geschehen wird.»
    Der Emir hob seinen Zeremonialstab. Wayland starrte zu den Zwillingsgipfeln hinüber. Die Fackeln fauchten im Wind.
    Da bückte sich ganz unvermittelt der Unterfalkner und griff nach der Taube. Anschließend reckte er die Hand in die Höhe. Der Hengst des Emirs blähte die Nüstern und tänzelte seitwärts.
    Hastig nahm Ibrahim die Taube und rief nach Licht. Zwei Fackelträger eilten zu ihm. Er hielt die Taube in die Helligkeit der Flammen, und Wayland erhaschte einen Blick auf etwas Schimmerndes an ihrem Bein. Suleiman sah es ebenfalls und wedelte mit der Hand. Faruq stieg ab und hastete hinzu, bevor Ibrahim den Gegenstand von dem Bein der Taube schnitt und ihn dem Hofmeister reichte. Faruq hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Es war ein winziger Zylinder. Wayland hatte keine Ahnung, was er zu bedeuten hatte.
    «Eine Brieftaube», hörte er Hero sagen.
    «Ich weiß», sagte Vallon. «Die Mauren haben sie in Spanien eingesetzt. Wayland, rühr dich nicht vom Fleck und sag keinen Ton.»
    Niemand beachtete ihn. Alle beugten sich

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