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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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«Hast du sein Gold abgelehnt, weil ich dir nichts wert bin? Hasst du mich? Bin ich so abstoßend? Hast du dich zur Keuschheit verpflichtet?»
    «Nein, auf alle deine Fragen.»
    «Was soll ich dann noch tun, um dich zu überzeugen?»
    Er ging einen Schritt auf sie zu.
    Caitlin ließ eine der dünnen Seidenschichten leicht wie ein Spinnengewebe zu Boden flattern. «Genügt das, oder muss ich weitermachen?»
    Vallon schluckte.
    Caitlin ließ eine weitere hauchzarte Stoffschicht von ihrem Körper gleiten. «Genügt das immer noch nicht?»
    Vallon räusperte sich. «Ich sage dir, wann es genug ist.»
    Sie blitzte ihn an. «Das habe ich noch nie für einen Mann getan.»
    «Ich stelle mir auch eher vor, dass ihr euch in Island das Handgestrickte vom Leib reißt und unter die Felle springt, bevor die Kälte euch in die zarteren Körperteile zwicken kann.»
    Sie lachte und ließ den nächsten Schleier fallen. Darunter trug sie ein so durchscheinendes Kleid, dass er im Gegenlicht der Lampe jede Kurve und Vertiefung ihres Körpers sehen konnte. Sie ließ auch das Kleid von ihren Schultern rutschen, es glitt mit leisem Rauschen an ihr herab und blieb als duftiger Kreis um ihre Füße liegen. Alles, was sie jetzt noch trug, war ein feiner Goldgürtel mit einem Jadeanhänger, der unterhalb ihres Nabels baumelte. Ein Geschenk des Emirs. Ihre Hand tastete nach dem Verschluss.
    Er zog sie an sich. «Behalt es an», sagte er mit erstickter Stimme.
    Sie lehnte sich an ihn. «Was hast du noch über meinen nackten Anblick gesagt? ‹Er ist keine unzumutbare Härte.›»
    Vallon versenkte den Mund in ihrer Halsbeuge. «Vergib einem ungehobelten Soldaten. Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe.»
    Sie führte ihn durch Vorhänge mit Stickereien von Vögeln im Rebenlaub in ihr Schlafgemach. Lampen flackerten rund um das Bett. Sie glitt unter die Decke, breitete die Arme aus und seufzte leise.
    Vallon zog sich aus und schob sich neben sie. Er legte seinen Arm um sie, und sie schmiegte ihr Gesicht an seines. Ihr Wimpernschlag kitzelte seine Wange. Er atmete in ihren Duft hinein und schloss die Augen. Es war wie die Rückkehr an einen Ort der Seligkeit, an den er nicht mehr geglaubt hatte.
    Er murmelte etwas an der weichen Kurve ihres Kinns. «Ich war seit drei Jahren mit keiner Frau mehr zusammen.»
    Sie setzte sich auf, ihre Brüste schaukelten. «Stimmt etwas nicht mit dir?»
    Vallon umschloss eine ihrer Brustwarzen mit den Lippen. «Die Mauren versorgen ihre Gefangenen nicht mit Frauen.»
    «Wer war die letzte Frau, mit der du geschlafen hast?»
    «Meine Frau.»
    Sie ließ sich über ihn sinken. «Warst du ihr treu?»
    «Warum stellen Frauen eigentlich immer so viele Fragen?»
    «Weil uns die Antworten interessieren. Und … warst du treu?»
    «Das war ich.»
    Sie schlängelte sich an ihm hoch, sodass sie ihm ins Gesicht blicken konnte. «Ich glaube dir nicht. All die Jahre im Krieg, und du hast keiner einzigen Versuchung nachgegeben?»
    «Wahrscheinlich bin ich ein blutarmer Weichling.»
    Sie ließ sich zurücksinken. Ihre Hand schob sich an seinem Bauch hinunter, verharrte auf der Narbe, bewegte sich noch tiefer. «Das würde ich nicht sagen.»
    Er rollte sie auf den Rücken, stemmte sich auf den Händen über sie und sah in ihre Augen hinab. Sie hob die Arme und legte ihm die Hände um den Nacken. «Du wirst immer mein Prinz sein», sagte sie, und dann warf sie aufstöhnend den Kopf zurück, als er in sie eindrang.

LII
    A ls er wieder aufwachte, war es vollkommen still. Die Lampen um das Bett brannten ohne das geringste Flackern, und die Vorhänge hingen bewegungslos herab. Angespannt bemühte er sich darum, Caitlin nicht zu wecken, als er seinen Arm unter ihrem Nacken hervorzog. Sie murrte leise und legte sich den Unterarm übers Gesicht. Er zog sich an und betrachtete sie dann noch einmal. Seine Hand bewegte sich auf ihr Gesicht zu, doch er zog sie wieder zurück, ohne Caitlin berührt zu haben. Im Schlaf seufzend warf sie den Arm über die Stelle, an der er eben noch gelegen hatte. War das Schlaf?
    Er drückte die Lampendochte zwischen Daumen und Zeigefinger aus, teilte die Vorhänge und ging hinüber zu Caitlins Ankleidetisch. Dort zog er einen der beiden Silberbeutel aus seinem Waffenrock und legte ihn neben ihre Ansammlung von Pudertiegeln und Parfumfläschchen. Er hörte, wie sie sich im Bett umdrehte, und hielt den Atem an. Was sollte er tun, wenn sie nach ihm riefe? Doch Caitlin schnarchte nur leise, und er

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