Der Thron der Welt
dem Sattel zu werfen und sein Schwert zu ziehen. Drogos Klinge schlug dem Pferd eine klaffende Wunde in den Oberschenkel. Es schrie auf und wirbelte herum wie eine von der Schlange gebissene Katze, sodass Vallon die Kontrolle verlor. Sein linker Fuß hing noch immer im Steigbügel. Er spürte, wie das Pferd schwankte, kam aber nicht frei. Aus dem Augenwinkel sah er Drogo um die andere Seite herumspringen, um ihm einen tödlichen Hieb zu versetzen, dann raste der Boden auf ihn zu.
Er kam mit der linken Hand zuerst auf und hörte das Knacken, mit dem sein Handgelenk brach. Mit der Rechten hielt er den Schwertgriff umklammert, und er versuchte, sich aus dem Steigbügel zu befreien, als das Pferd über seinem linken Bein zusammenbrach. Mit Ziehen und Zerren bekam er das Bein frei und sah zugleich Drogo auf sich zustürmen. Das Schwert wie eine Krücke einsetzend richtete er sich mühsam auf, linker Arm und linker Fuß waren nicht zu gebrauchen, er war ein stehendes Ziel für Drogo. Rein instinktiv gelang es ihm, den ersten Hieb abzuwehren.
Drogo lachte. «Keine Linkshänder-Tricks heute, was? Keine raffinierte Fußarbeit.»
Vallon konnte sich kaum von der Stelle bewegen, und ihm war übel vor Schmerzen. Drogo griff ihn mit aller Kraft an. Lediglich Vallons überlegene Schwertkunst hielt ihn in Schach. Beim fünften Angriffshieb entdeckte Vallon eine Öffnung in Drogos Deckung, duckte sich und schlitzte dem Normannen in einem so blitzschnellen Gegenschlag den linken Arm auf, dass Drogo kaum mitbekam, was passierte. Er sprang zurück, warf einen Blick auf die Wunde, und grinste. «Du bist gut. Der Beste, mit dem ich je die Klingen gekreuzt habe. Aber immer noch nicht so gut wie ich.» Er ging um Vallon herum, ließ verächtlich sein Schwert vorschnellen. «Mal sehen, wie gut du hüpfen kannst.»
Vallon hatte keine Wahl. Er versuchte, sein Gewicht auf den linken Fuß zu legen, und sank beinahe zu Boden.
«Hopp!»
Vallon verlor das Gleichgewicht und musste sich auf sein Schwert stützen, um nicht hinzufallen. Drogo packte seinen Schwertgriff mit beiden Händen, ging um Vallons rechte Seite herum, und holte aus, um Vallons Körpermitte zu treffen. Vallon wehrte den Hieb mit seiner Klinge ab und taumelte rückwärts. Sein rechter Fuß blieb an einem vergessenen Zeltpflock hängen, und er stürzte rücklings zu Boden. Er versuchte, sich wegzurollen, aber Drogo stand schon über ihm, das Schwert hoch erhoben.
«Ich hab dir ja gesagt, dass ich dir den Fuß in den Nacken setzen würde.»
Vallon sammelte all seine verbliebenen Kräfte, dann schnellte er mit dem Oberkörper hoch und rammte sein Schwert nach oben. Es lenkte Drogos niederfahrende Klinge ab, drang in seine Magengrube ein und trat an seinem Rücken wieder aus. Beinahe gleichzeitig trafen Drogo drei Seldschukenpfeile in den Oberkörper. Er stürzte auf Vallon, versuchte noch mit den letzten Atemzügen sein Schwert zu heben.
Hufschläge trommelten, und Drogo wurde seitwärts von Vallon geschleudert. Er war von der Keule eines Seldschuken am Kopf getroffen worden, und Hirnmasse quoll aus dem Schädel. Vallon wischte sich eine warme, glibbrige Substanz vom Gesicht und schob sich von Drogo weg. Rufende Menschen liefen auf ihn zu. Dann warf sich Hero neben ihn auf die Knie. «Ich habe Euch doch gesagt, dass Ihr Euer Leben nicht aufs Spiel setzen sollt.»
Vallon versuchte sich aufzusetzen. «Das ist mein Beruf.»
Hero drückte ihn wieder zu Boden. «Nicht bewegen.»
Caitlin hastete zu ihnen, fiel auf die Knie, die Wangen mit blut- und kholverschmierten Tränenspuren überzogen. Er streckte die Hand nach ihr aus. «Hat er dich verletzt? Du bist überall mit Blut bespritzt.»
«Das ist von meinen Dienerinnen. Er ist bei uns eingedrungen, als ich mich angezogen habe.»
«Ich brauche Platz», sagte Hero. Caitlin bettete Vallons Kopf auf ihren Schoß, während Hero ihn untersuchte. Vallon keuchte auf, als Hero sein Handgelenk abtastete.
«Ein glatter Bruch, Gott sei Dank.»
Wayland schnitt Vallons Stiefel auf, und Hero begutachtete den Fußknöchel. «Ich glaube, er ist nicht gebrochen. Ihr habt Euch eine Sehne angerissen.» Er schauderte. «Sehr schmerzhaft.»
Vallon schloss die Augen und atmete tief ein. «Die Schmerzen sind schlimmer als alles, was ich bisher erlebt habe. Du musst mich verarzten, bevor wir aufbrechen.»
«Ihr seid nicht in der Verfassung zu reisen. Euer Knöchel braucht Wochen, um zu heilen.»
«Ich gehe schließlich nicht zu Fuß nach
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