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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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Eure Schwester sagte, Ihr würdet den Ring brauchen, um in das Gefängnis hineinzukommen. Ich dachte, das hieße, um Euch als König auszuweisen, aber jetzt glaube ich, sie hat es ganz wörtlich gemeint. Wenn ich recht habe, werden sich, sobald Ihr den Fels mit dem Ring berührt, mächtige Türen öffnen.«
    Gespannt drängten sich alle vor der Felswand um Alric.
    »Also, Alric, nun macht schon.«
    Er drehte den Ring richtig herum, schloss die Hand zur Faust und wollte die Wand nur mit dem Stein berühren, doch seine Fingerrücken versanken im Felsgestein. Mit einem erschrockenen Aufschrei fuhr Alric zurück.
    »Was ist?«, fragte Royce. »Hat es wehgetan?«
    »Nein, es war nur irgendwie kalt, aber ich kann nicht einfach nur die Oberfläche berühren.«
    »Versucht es noch einmal«, sagte Hadrian.
    Alric schien nicht allzu begeistert von dem Vorschlag, nickte aber dennoch. Diesmal übte er mehr Druck aus, und alle vier sahen sie seine Hand bis zum Handgelenk im Fels verschwinden, ehe er sie zurückzog.
    »Faszinierend«, brummte Royce und betastete das feste Gestein. »Das hätte ich nicht erwartet.«
    »Heißt das, er muss allein reingehen?«, fragte Hadrian.
    »Ich weiß nicht, ob ich allein in massiven Fels gehen will«, sagte Alric mit deutlicher Angst in der Stimme.
    »Kann sein, dass Euch nichts anderes übrigbleibt«, erwiderte Royce, »vorausgesetzt, Ihr wollt immer noch mit diesem Zauberer reden. Aber noch geben wir nicht auf. Kann ich den Ring kurz haben?«
    Obwohl er den Ring eben noch unbedingt gewollt hatte, händigte Alric ihn jetzt gern Royce aus. Der steckte ihn sich an, und als er die Hand an die Felswand drückte, verschwand sie ebenfalls darin. Royce zog die Hand wieder hervor, nahm den Ring ab, hielt ihn in der Linken und streckte die Rechte aus. Auch diese versank im Gestein.
    »Man muss also nicht der Prinz sein, und man muss den Ring nicht am Finger tragen. Man muss nur Kontakt mit ihm haben. Myron, sagtest du nicht, der Edelstein hat eine Schwingung?«
    Myron nickte. »Er erzeugt eine bestimmte Resonanz bei bestimmten Gesteinssorten.«
    »Versucht es doch einmal, wenn ihr euch an den Händen haltet«, schlug Hadrian vor.
    Alric und Royce taten es, und diesmal konnten beide in das Gestein eindringen.
    »Das ist die Lösung«, verkündete Royce. »Noch ein letzter Test. Fassen wir uns alle mal an den Händen! Wir müssen sichergehen, dass es auch bei vier Mann funktioniert.« Sie versuchten es, und jeder konnte die Felsoberfläche durchbrechen. »Jetzt aufpassen, dass ihr die Hand wieder rauszieht, bevor ihr die Kette unterbrecht! Gut, aber wir müssen ein paar Entscheidungen treffen, ehe wir weitermachen. Ich habe ja schon einiges gesehen, aber so etwas noch nie. Keine Ahnung, was passiert, wenn wir da reingehen. Also, Hadrian, was meinst du?«
    Hadrian rieb sich das Kinn. »Ein Risiko ist es auf jeden Fall. In Anbetracht einiger Entscheidungen, die ich in letzter Zeit getroffen habe, würde ich diese hier lieber dir überlassen. Wenn du meinst, wir sollten reingehen, bin ich dabei.«
    »Ich muss zugeben«, sagte Royce, »meine Neugier ist geweckt. Wenn Ihr das hier also immer noch durchziehen wollt,Alric, kommen wir mit.«
    »Wenn ich allein reingehen müsste, würde ich es bleiben lassen«, antwortete Alric. »Aber ich bin auch neugierig.«
    »Myron?«, fragte Royce.
    »Was ist mit den Pferden? Kommen die allein zurecht?«
    »Die amüsieren sich solange sicher bestens.«
    »Aber wenn wir nicht zurückkommen? Dann verhungern sie doch, oder?«
    Royce seufzte. »Du musst wohl wählen. Sie oder wir.«
    Myron zögerte. Blitze zerrissen den Himmel, Donner krachte, und es begann zu regnen. »Können wir sie nicht einfach losbinden, für den Fall, dass wir nicht –«
    »Ich habe nicht die Absicht, unseren Tod mit einzuplanen. Wir brauchen die Pferde, wenn wir wieder herauskommen. Sie bleiben hier – und du?«
    Regen wehte dem Mönch ins Gesicht, als er noch einmal zu den Pferden hinüberblickte. »Ich komme mit«, sagte er schließlich. »Ich hoffe, ihnen passiert nichts.«
    »Gut«, sagte Royce, »wir machen es folgendermaßen. Ich gehe als Erster rein, mit dem Ring am Finger. Alric folgt direkt hinter mir, dann kommt Myron und zuletzt Hadrian. Wenn wir drin sind, durchbrechen wir die Kette in umgekehrter Reihenfolge: Zuerst lässt Hadrian los, dann Myron und als Letzter Alric. Geht an derselben Stelle rein wie ich und überholt mich nicht. Ich will nicht, dass jemand irgendwelche Fallen

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