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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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starrte den Mönch an, dem jetzt Tränen in den Augen standen. »Ich weiß nicht, ob ich dich töten soll oder nicht. Ursprünglich hatte ich ja Befehl, dich am Leben zu lassen, damit du deinem Vater die Botschaft, die das Ganze für ihn enthielt, überbringen könntest, aber du scheinst nicht auf dem Weg dorthin. Außerdem bezog sich der Befehl auf jenen Einsatz, und zu deinem Pech sind wir für den schon bezahlt worden. Also liegt es jetzt wohl in meiner Hand, wie ich mit dir verfahre.«
    Ohne Vorwarnung trat Myron dem Baron mit solcher Wucht gegen das Bein, dass dieser ihn losließ. Der Mönch sprang über einen umgestürzten Baumstamm und rannte ins Dunkel des Waldes; Zweige knackten und Äste schnellten zurück, als er in der Nacht verschwand. Mit einem Schmerzensschrei sackte der Baron zu Boden. »Fasst ihn!«, brüllte er, und zwei Soldaten setzten Myron nach.
    Irgendwo zwischen den Bäumen gab es einen Tumult. Alric hörte Myron um Hilfe schreien, dann das Geräusch eines aus der Scheide fahrenden Schwerts. Ein weiterer Schrei brach jäh ab. Dann herrschte wieder Stille. Trumbul hielt sich noch immer das Bein und verfluchte den Mönch. »Das wird dem kleinen Mistkerl eine Lehre sein.«
    »Alles in Ordnung mit Euch, Trumbul?«, fragte der Soldat, der Alrics Pferd hielt.
    »Geht schon, lass mir nur einen Moment Zeit. Verdammt, dieses Mönchlein hat aber ganz schön kräftig zugetreten.«
    »Der tritt niemanden mehr«, sagte ein anderer Soldat.
    Der Baron rappelte sich langsam auf und belastete vorsichtig das Bein. Er ging zu der Stelle, wo Alric lag, und zog sein Schwert. »Packt ihn an den Armen und haltet ihn ordentlichfest. Sorgt dafür, dass er mir keine Probleme macht, Männer.«
    Der Soldat, hinter dem Myron gesessen hatte, stieg vom Pferd und ergriff Alrics linken Arm, während ein anderer sich des rechten bemächtigte. »Passt nur auf, dass Ihr nicht aus Versehen uns trefft«, sagte er.
    Trumbul grinste im Mondlicht. »Ich tue nie etwas aus Versehen. Wenn ich euch treffe, habt ihr es irgendwie verdient.«
    »Wenn Ihr mich tötet, wird Euch mein Onkel aufspüren, wo immer Ihr euch versteckt!«, stieß Alric hervor.
    Trumbul lachte den jungen Prinzen aus. »Euer Onkel wird uns doch für genau das bezahlen, was wir hier gerade tun. Er will Euren Tod.«
    »Was? Ihr lügt!«
    »Glaubt, was Ihr wollt.« Der Baron lachte. »Dreht ihn so, dass ich einen einzigen sauberen Hieb in seinem Nacken landen kann. Ich will eine hübsche Trophäe. Ich hasse es, wenn ich am Ende wild herumhacken muss.«
    Alric wehrte sich, doch die beiden Soldaten waren stärker als er. Sie drehten ihm die Arme auf den Rücken, zwangen ihn in eine kniende Stellung und pressten seinen Kopf auf den Boden.
    Es knackte im dichten Unterholz am Straßenrand. »Ihr zwei habt ganz schön lange gebraucht, um das Mönchlein zu erledigen«, sagte Trumbul. »Aber ihr kommt noch rechtzeitig zum großen Finale.«
    Die beiden Soldaten verdrehten Alrics Arme noch weiter, um ihn still zu halten. Der Prinz kämpfte mit aller Kraft gegen sie an und schrie in den Lehmboden: »Nein! Aufhören! Das könnt ihr nicht machen! Aufhören!« Doch seine Anstrengungen waren vergebens. Die Soldaten hatten einen festen Griff, und vom jahrelangen Umgang mit Schwert und Schild waren ihre Arme wie Stahl. Der Prinz war ihnen nichtgewachsen.
    Alric wartete auf den Hieb. Doch statt des Sausens der Klinge hörte er ein seltsames Gurgeln, dann ein dumpfes Geräusch. Der Griff der Soldaten lockerte sich. Während der eine ganz losließ und Alric ihn davonspurten hörte, hievte der andere den Prinzen hoch und hielt ihn von hinten umklammert. Der Baron lag tot am Boden. Zwei Männer standen zu beiden Seiten des Leichnams. Im Dunkeln konnte Alric nur ihre Silhouetten ausmachen, aber sie sahen nicht aus wie die Männer, die Myron in den Wald hinterhergerannt waren. Der eine hatte ein Messer, das im Mondlicht gespenstisch zu glimmen schien. Der andere war größer und breiter und hielt in jeder Hand ein Schwert.
    Wieder knackten Zweige im Wald.
    »Alle Mann hierher!«, rief der Soldat, der Alric als Schutzschild benutzte.
    Die beiden Soldaten, die die Pferde hielten, ließen deren Zügel los und zogen ihre Schwerter. In ihren Gesichtern jedoch stand Angst.
    Myron stolperte aus dem Wald und stand im Mondlicht da; sein schneller Atem bildete in der kalten Nachtluft kleine Wölkchen.
    Alric hörte Royces Stimme: »Eure Freunde kommen nicht. Sie sind tot.«
    Die beiden Soldaten mit den

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