Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Titel: Der Tod des Staatsanwalts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecker, Renate Gatzemeier
Vom Netzwerk:
seines Flanelloberhemdes und machte sich daran, den Bericht über die am Morgen aufgefundene Leiche zu schreiben. Das Klingeln des Telefons schreckte ihn aus seinen Gedanken hoch. Ein Kollege von der Spurensicherung teilte mit, dass von Tarek Babergs Laptop aus ein Erpresserbrief geschrieben wurde. Desweiteren hatte er auf seinem dienstlichen PC eine Halteranfrage zu einem schwarzen Golf durchgeführt. Fahrzeug und Kennzeichen waren auf Thomas Bräusperich zugelassen. Die neu gewonnenen Erkenntnisse teilte er umgehend telefonisch seiner Kollegin mit.
    Thomas Bräusperich
    Wie so oft in den letzten Tagen, hatte Thomas Bräusperich vom Küchenfenster aus das Treiben auf dem Kastanienplatz beobachtet. Er kannte die Fahrzeuge der hier lebenden Anwohner und hatte im Laufe der Jahre einen sogenannten Riecher für Bullen entwickelt. Die letzten Schulkinder waren in den Wohnungen verschwunden und nun herrschte Mittagsruhe. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er den Zivilwagen der Kriminalpolizei auf das Gelände fahren sah. Es hatte verdammt lange gedauert, bis sie den Weg zu ihm hier heraus gefunden hatten. Er war auf Besuch vorbereitet. Nur zwei Minuten später klingelte es an seiner Wohnungstür.
    Immer mit der Ruhe, werte Bullerei. Dreimal solltet ihr schon schellen, bevor der liebe Onkel Thomas euch zu sich in sein Reich lässt. Das sieht ja sonst so aus, als hätte ich euch bereits erwartet.
    Er gluckste vor Lachen und begab sich in aller Ruhe zur Tür, als es erneut bimmelte. Tagsüber war die Haustür immer geöffnet, also standen sie jetzt vermutlich direkt auf seiner Matte. Beim Spähen durch den Spion erkannte er einen Mann und eine Frau. Sie wirkten ungeduldig. Das Weib mehr als der Mann. Jetzt drückte sie ihren Daumen nochmals auf den Klingelknopf. Mit einem Ruck riss er die Tür auf. Die Augenbrauen erstaunt in die Höhe gezogen, schaute er in zwei perplexe Beamtengesichter. Sie schienen nicht damit gerechnet zu haben, derart schnell eingelassen zu werden.
    „ Einen schönen guten Tag.“ Höflich lächelte er die beiden an. „Was kann ich für Sie tun?“ Neugierig blickte er von einem zum anderen.
    „ Hallo.“, sagte Daja Cornelius und zückte ihren Dienstausweis. „Mein Name ist Cornelius, von der Kripo Berzberg. Das ist mein Kollege Nessel.“ Mit dem Kopf wies sie in Normans Richtung, der zustimmend nickte und ebenfalls seinen Ausweis präsentierte. „Wir hätten ein paar Fragen an Sie. Dürfen wir reinkommen?“
    „ Oh, die Polizei. Was verschafft mir die Ehre?“ Scheinbar überrascht öffnete er die Tür großzügig so weit als möglich. „Wenn ich bitten darf. Es muss ja nicht gleich jeder mitkriegen, dass wir die Polizei im Haus haben.“ Die Beamten traten ihre Schuhe auf der Matte ab und marschierten an Thomas Bräusperich vorbei. „Immer geradeaus in die gute Stube.“, rief er ihnen nach und schloss die Eingangstür sorgfältig. „Sie dürfen gern Platz nehmen.“ Einer Handbewegung zufolge durften sie nebeneinander auf der Couch Platz nehmen. Selber setzte er sich ihnen gegenüber in einen verschlissenen Ledersessel, der bei jeder Bewegung kneternde Geräusche von sich gab.
    „ Herr Bräusperich, mein Kollege und ich würden gern wissen, wo Sie sich am Montagabend zwischen achtzehn und zwanzig Uhr aufgehalten haben. Das Gleiche gilt für Dienstagabend von achtzehn bis zweiundzwanzig Uhr.“ Daja Cornelius saß vornübergebeugt auf dem Sofa und betrachtete den Mann auf der anderen Seite des Tisches eingehend.
    „ Ui, Sie erwarten von mir gleich zwei Alibis auf einmal. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“ Die langen Beine lässig übereinandergeschlagen, ließ er den obenauf befindlichen Fuß unentwegt auf und ab wippen. Seine stoische Ruhe machte Daja Cornelius nervös.
    „ Sie werden von den ungewöhnlichen Todesfällen der letzten Tage sicherlich schon gehört haben.“ Erwartungsvoll sah sie zu ihm rüber.
    „ Wenn Sie die Sache mit den grässlichen Unfällen meinen und den furchtbaren Mord an dem dazugehörigen Zeugen, dann muss ich leider zustimmen. Die Zeitungen sind bezüglich des gestrigen Abends davon voll mit Nachrichten und Spekulationen. Aber was habe ich damit zu tun?“ Seine gekräuselte Stirn wies unzählige Falten auf.
    „ Genau die Angelegenheit betrifft es.“ Die Oberkommissarin räusperte sich, bevor sie weitersprach. „In der Nähe des Unfallortes wurde ein VW Golf gesichtet, dessen Beschreibung auf Ihren Wagen zutrifft. Können Sie uns

Weitere Kostenlose Bücher