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Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Titel: Der Tod des Staatsanwalts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecker, Renate Gatzemeier
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haben.“ Sein Lachen klang verlegen. „Er war dort mit einer Frau und ist meines Erachtens nicht gerade zimperlich mit ihr umgegangen. Will damit sagen, er hat sie ziemlich unsanft am Arm hinter sich hergezogen und auch die gefallenen Worte seinerseits schienen mir nicht sonderlich nett. Das war übrigens auch der Grund, weshalb ich auf die beiden überhaupt aufmerksam geworden bin.“ Vorsichtig pustete er in die Tasse mit dem dampfenden Kaffee.
    „ Wie sah die Frau aus? Kannst du sie beschreiben?“ Gespannt sah Daja Cornelius ihren Kollegen an.
    „ Tja, wie sah sie aus? Du kannst vielleicht Fragen stellen.“ Nachdenklich richtete er den Kopf gen Zimmerdecke, als würde die Antwort dort oben geschrieben stehen.
    „ War sie blond, rot oder brünett? Mensch, konzentrier dich doch mal.“
    „ Na, du bist gut. Das ist mehrere Jahre her, aber soweit ich mich erinnern kann, war sie recht hübsch, zierlich und blond. Allerdings machte sie auf mich einen verstörten Eindruck, oder besser gesagt, scheu und schüchtern, wenig selbstbewusst.“ Er schnippte mit den Fingern. „Ja, genau, das ist der richtige Ausdruck. Sie erweckte den Anschein einer Frau mit wenig Selbstbewusstsein.“
    „ Und ihr Alter?“
    „ Na, das war doch der Staatsanwalt Müllerich.“, sagte er grinsend und ging vorsichtshalber in Deckung
    „ Du Dölmer.“ Daja verabreichte ihm aus der Ferne eine Luftbackpfeife. „Also, was glaubst du, war sie jünger oder älter als der Müllerich?“
    „ Auf alle Fälle jünger, vielleicht fünf bis zehn Jahre. Genau kann ich das auch nicht sagen. … Halt mal, da fällt mir ein, sie sahen sich in gewisser Hinsicht sogar etwas ähnlich.“ Sichtlich erfreut über seinen Einfall, klatschte er begeistert in die Hände.
    „ Dann vermute ich mal, dass es seine Schwester Agnes Meirich war, die er zum Einkaufen mitgenommen hatte. Stutzig macht mich allerdings deine Beobachtung bezüglich seiner Grobheit ihr gegenüber.“ Grübelnd zog die Oberkommissarin die Stirn in Falten. „Möglicherweise doch nicht so ein Saubermann wie anfänglich vermutet, oder was meint ihr?“
    „ Jetzt kann ich dir leider nicht mehr folgen.“, stöhnte Lasse Beerens. „Nur weil er seine angebliche Schwester zufällig einmal etwas unsanft angefasst haben soll, heißt das doch noch lange nicht, dass er ein Bösewicht ist. Versteh ich nicht.“ Resignierendes Schulterzucken drückte Verständnislosigkeit aus.
    „ Es geht nicht darum, ob er Agnes Meirich aufgrund schlechter Laune ausnahmsweise mal grob abgefasst hat oder nicht. Das kommt in den besten Familien vor. Ich will mir einfach nur ein Bild von diesem Mann machen können. Verfügt er eventuell über zwei Gesichter und ist gar nicht so ein ausgeglichener und netter Mensch wie viele zu glauben scheinen. Seine Schwester zumindest versuchte mir zu suggerieren, dass sie ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu ihrem Bruder hat und er quasi die personifizierte Gutmütigkeit darstellt.“
    „ Wenn ich so recht überlege, da fällt mir noch etwas ein.“ Norman Nessel schob seinen Unterkiefer vor und kratzte sich am Kinn. „Während einer Weihnachtsfeier habe ich einmal mitbekommen, wie er unter Alkoholeinwirkung ziemlich aufbrausend auf eine relativ harmlose Situation reagiert hat.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu. „Er stand mit einem Bierglas in der Hand zusammen mit einem Kripobeamten im Bereich der Eingangstür. Die Kellnerin hatte ihn im Vorbeigehen versehentlich leicht angerempelt und sein Bier schwappte dabei etwas über. Obwohl sie sich unverzüglich bei ihm entschuldigt hat und ihm auch ein neues Glas brachte, hat er sie regelrecht zusammengeschissen. Der neben ihm stehende Beamte versuchte ihn zu besänftigen, aber anstatt sich zu beruhigen, hat er sich förmlich in Rage geredet. Erst nach einer Viertelstunde kehrte wieder Ruhe ein. Das Mädchen war danach fix und fertig.“
    „ Das ist ja wirklich ausgesprochen interessant. Ein cholerischer Staatsanwalt. Da werde ich bei der werten Schwester des Herrn Staatsanwaltes noch einmal nachhaken müssen, ob das Verhältnis zu ihrem Bruder wirklich so herzlich war, wie sie mir weismachen wollte.“
    Ein anerkennender Pfiff ertönte vom Schreibtisch, an welchem Lasse scheinbar nebensächlich noch immer auf der Suche nach den Daten Thomas Räusperich war.
    „ Seht euch das einmal an. Ihr werdet es nicht glauben.“
    „ Was hast du denn entdeckt?“ Neugierig näherten sich die beiden anderen dem Schreibtisch und

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