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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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möglich den Deckel draufzuhalten. Pascoe hatte ihm versichert, er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um baldmöglichst Ergebnisse vorzulegen, ohne unbedingt darauf hinzuweisen, dass er sich zum Zeitpunkt des Gesprächs noch vierzig Kilometer vom Tatort entfernt aufhielt und auf einen Wagen von einer Werkstatt wartete, der einen neuen Reifen brauchte.
    »Und du hast die Sache auch noch nicht rausgegeben, Sammy. Nett von dir«, sagte er.
    »Hab meine Story schon fertig«, sagte Ruddlesdin. »Wollte nur noch deinen Kommentar dazu hören. Könnte für dich eine große Sache werden.«
    »Inwiefern?«
    »Na ja, du blinzelst nicht zwischen den Arschbacken des Dicken heraus. Das ist deine Chance zu glänzen.«
    Pascoe und der Reporter hatten, getragen von gegenseitiger professioneller Wertschätzung, von Anfang an eine für beide Seiten profitable Beziehung aufgebaut, die allmählich zu einer behutsamen Freundschaft gereift war. Dalziel hingegen war der Ansicht, dass die Gentlemen von der Presse nur eines verstünden: Angst. Bei den landesweiten Sendern war das natürlich nur schwer durchzusetzen, aber auf lokaler Ebene bekamen alle, die ihm auf seine großen Zehen traten, früher oder später zu spüren, dass ihnen diese mit großer Wucht in den Hintern gerammt wurden.
    »Nett, dass du das sagst, Sammy. Hast du irgendwas, was meinen zukünftigen Glanz noch etwas aufpolieren könnte?«
    »Hab schon meine Schlagzeile:
Spitzen-Detective Pascoe löst mysteriösen Mordfall in Rekordzeit.
«
    »Nicht gerade schmissig, oder? Mal davon abgesehen, dass sie noch weiter von der Wahrheit entfernt ist als deine sonstigen Schlagzeilen.«
    »Na, nur weil du hinter dem Job vom Dicken her bist, heißt das nicht, dass du auch so klingen musst«, erwiderte Ruddlesdin. »Wie auch immer, jedenfalls erzählt man sich im Ort, dass man zwischen den beiden Hauptverdächtigen nur die Münze entscheiden lassen muss. Die meisten setzen ihre Kohle auf den vermutlichen Haupterben, Sir Edward Denham, es gibt aber auch welche, die meinen, ihr Schwager aus erster Ehe, Hen Hollis, wäre ebenfalls einen Blick wert. Vor allem, wenn es stimmt, was man sich über ihren Tod erzählt. Stimmt es, Pete?«
    »Hängt davon ab, was man sich da erzählt.«
    »Na, sie wäre lebendig auf dem eigenen Grill geröstet worden.«
    »Das habe ich befürchtet. Nein, es stimmt nicht. Ja, sie wurde im Grill gefunden, aber sie war davor bereits tot.«
    »Wie ist sie umgekommen?«
    »Wahrscheinlich erwürgt, aber das ist noch nicht bestätigt«, sagte Pascoe. Man musste auch geben können, wenn man etwas bekommen wollte, und je schneller die Gerüchte verstummten, die die sowieso schon schlimme Sache auch noch grotesk verzerrten, umso besser. »Warum sollte dieser Hen so davon angetan sein, sie auf dem Grill zu rösten?«
    »Hasste sie anscheinend wie die Pest. War immer schnell bei der Hand, wenn es darum ging, über ihren Tod zu phantasieren. Außerdem scheint er den Grill für seinen Bruder gebaut zu haben. Entscheidend aber ist: Laut dem Testament seines Bruders wird nach ihrem Tod die Familienfarm an Hen zurückfallen.«
    »Die Familienfarm? Du meinst Sandytown Hall?«, sagte Pascoe überrascht.
    »Nein! Sieht das hier wie ein Bauernhof aus? Nein, der Hof heißt Millstone. Ihre Ladyschaft hat ihn, wie man so hört, völlig verfallen lassen. Aber wie heißt es doch? Nirgends ist es schöner als zu Hause.«
    Sie näherten sich den Stallungen. Wield musste sie gesehen haben, denn er trat ihnen bereits entgegen.
    »Sammy, ich hab dir gesagt, du sollst dich hier nicht blicken lassen«, sagte er.
    »Ich hab’s gehört. Deswegen bin ich durch die Stadt geschlendert und hab für deinen Boss dieses und jenes aufgeschnappt«, erwiderte der Reporter.
    »Wofür ich dir sehr dankbar bin«, sagte Pascoe. »Aber jetzt ist es wohl an der Zeit, dass du wieder davonschlenderst.«
    »Aye, und ich poliere noch die Schlagzeile auf. Vergiss nicht, Pete, wenn du die Presse hinter dir hast, bist du nicht mehr zu stoppen!«
    »Dieses und jenes?«, sagte Wield, als sie dem Journalisten hinterhersahen.
    Pascoe gab weiter, was er von Ruddlesdin und der Spurensicherung erfahren hatte. Im Gegenzug reichte der Sergeant ihm einen ziemlich umfangreichen Plastikordner.
    »Damit du auf dem Laufenden bist, was wir bislang so haben«, sagte der Sergeant.
    »Gut, schön«, sagte Pascoe. »Dieser Ollie Hollis – die Spurensicherung möchte ihn so schnell wie möglich für Fingerabdrücke und DNS -Proben

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