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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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befragen.
    Die Tür wurde von einer kleinen, hübsch verpackten Frau geöffnet, die mit scharfen Äuglein seinen Ausweis inspizierte, sich als Diana Parker zu erkennen gab und sagte: »Treten Sie doch bitte ein. Das ist eine schreckliche Sache, eine ganz schreckliche Sache. Sie hat jeden ganz durcheinandergebracht. Es war ja abzusehen, dass alles durcheinandergeriet, weil sich niemand imstande sah, ordnend einzugreifen, ich wäre ja in der Hall geblieben und hätte meine Dienste angeboten, aber meine Konstitution ist von sehr feinfühliger Natur und wird von jedem Schock und jeder gewalttätigen Wendung der Ereignisse sofort aus dem Gleichgewicht gebracht, was gravierende und lang anhaltende körperliche Folgen nach sich zieht. Ich musste sofort zurückkommen, in Griffweite meiner Medikamente. Fast hätte ich es nicht geschafft, glücklicherweise war meine Freundin, Mrs. Griffiths, an meiner Seite und bot mir ihre Unterstützung an. Hier ist sie. Sandy, das ist Detective Constable Seymour, er ist gekommen, um mich als Zeugin der schrecklichen Ereignisse in Sandytown Hall zu befragen.«
    Dieser rasende Wortschwall, der ihr umgehend zu einer Stelle als Ansagerin bei Five Live hätte verhelfen können, ergoss sich in den Raum zwischen der Tür und dem gemütlichen Wohnzimmer, in dem eine gutgebaute Frau mit kräftigen Gesichtszügen und kurzen, gelockten schwarzen Haaren an einem offenen Schiebefenster stand und eine Zigarette rauchte. Sie nahm einen letzten Zug, schnippte den Stummel durch das offene Fenster, drehte sich um und begrüßte Seymour mit einem schroffen Nicken.
    Diana Parker ging zum Fenster und zog es mit einem heftigen Knall herunter.
    »Der Durchzug bringt einen um«, sagte sie anklagend.
    Seymour konnte sich gerade noch zurückhalten, nicht mit einem schnippischen
Aber nicht im Fall von Lady Denham
zu antworten, sondern sagte: »Was dagegen, wenn ich mich setze? Danke. Nun, besonders interessieren mich die Gespräche, die Sie beide mit der Verschiedenen, mit Lady Denham, geführt, und wann Sie sie im Lauf des Festes gesehen haben.«
    Und Diana legte los.
    Seymour merkte schnell, dass eine dezidierte Befragung unmöglich war. Er konnte nur mit gezücktem Stift dasitzen und versuchen, die potenziell wichtigen Fakten aufzuschnappen, während sie vorüberflogen.
    Was er auf seinem Notizblock unterstrich, war Dianas Versicherung, am Nachmittag gesehen zu haben, dass Lady Denham mit einem der Gäste eine Auseinandersetzung gehabt hatte.
    »Sein Name lautet Godley – er ist ein Heiler –, mein Bruder hat uns zuvor schon bekannt gemacht. Der liebe Tom meint, Mr. Godley könnte vielleicht in der Lage sein, einige meiner chronischen Symptome zu lindern – was ich mit Bestimmtheit bezweifle; um ehrlich zu sein, aus Erfahrung weiß ich, dass ich mich ausschließlich auf mein eigenes Verständnis meiner fragilen Konstitution verlassen kann, wenn ich Linderung erfahren will – aber ich komme von meiner Geschichte ab. Dieser Godley und Lady Denham hatten jedenfalls einen Wortwechsel miteinander und keinen sehr höflichen, nach ihrem Aussehen zu schließen, als sie im Anschluss an diesen Vorfall an mir vorbeieilte; sie war nämlich sehr errötet – ich habe sie ja schon immer für ein cholerisches Temperament gehalten, was sie in ihrem Alter besonders anfällig für hohen Blutdruck macht. Besorgt bot ich ihr an, mich um Hilfe zu kümmern – nicht durch mich persönlich, Sie verstehen, so vermessen bin ich nicht –, obwohl ich aufgrund meiner langen Erfahrung in Krankheitsdingen bei Notfällen mich doch als sehr nützlich erweisen könnte – nein, ich bot ihr an, Schwester Sheldon zu rufen, die auf dem Fest ebenfalls anwesend war. Lady Denham fasste mein Hilfsangebot leider nicht in dem Geiste auf, in dem es ausgesprochen wurde, sie sagte nur: ›Mir geht es ausgezeichnet, Miss Parker – und bevor Sie diesen Trampel rufen, schicken Sie lieber nach einem Leichenbestatter!‹«
    Als die Flut schließlich abebbte, wagte Seymour nicht, durch weitere Fragen eine Wiederholung auszulösen, er sagte nur: »Wunderbar, Miss Parker. Nun, Mrs. Griffiths, haben Sie dem irgendwas hinzuzufügen?«
    Die Frau betrachtete ihn einen Augenblick lang nachdenklich, dann sagte sie: »Tut mir leid, nein. Ich bin hier nur zu Besuch. Miss Parker … Diana … war so freundlich, mich mit zu diesem Fest zu nehmen. Ich sah Lady Denham bei unserer Ankunft, danach habe ich sie noch nicht einmal mehr wahrgenommen.«
    »Sie

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