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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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»Ausgeliehen trifft es wohl ganz gut. Als meine Tante nach dem Tod meines Onkels Harry hierherzog, wollte sie natürlich ein Erinnerungsstück. Wir erhoben keinerlei Einwände, als sie sich für das Porträt entschied. Aber es war immer klar, dass es zu Denham Park gehört. Kein Problem. Ob nun ausgeliehen oder testamentarisch vermacht, es kommt auf jeden Fall wieder zu mir.«
    Na, na, dachte sich Pascoe. Zeit, mit offenen Karten zu spielen, was? Damit er, Pascoe, sich denken würde, dass niemand, der so offen war, irgendetwas zu verbergen hätte?
    Der raffinierte Schachzug eines raffinierten Verstandes?
    Oder hatte vielleicht die scharfsinnige Schwester, die den Baronet nicht für so gewieft hielt, um ihn, Pascoe, hinters Licht zu führen, ihn zu dieser Taktik animiert?
    »Na, in der Hinsicht sollten wir einfach abwarten«, sagte Pascoe. »Versprechen werden gebrochen, Testamente geändert. Und vielleicht wäre es, um die Dinge nicht noch verworrener zu machen, und auch zu Ihrem eigenen Schutz besser, alle Papiere und Besitztümer der Hall als Privateigentum anzusehen, bis die juristischen Formalitäten geklärt sind.«
    Er ließ seinen Blick zum offenen Sekretär schweifen.
    Denham schien kurz davor, sich wieder aristokratisch-indigniert zu geben, aber diesmal war es seine Schwester, die den versöhnlichen Weg einschlug.
    »Hab dir doch gleich gesagt, du sollst da nicht rumwühlen, Teddy«, sagte sie. »Dafür haben wir doch die Polizei. Komm, gehen wir nach Hause.«
    Abgang – und der dankbare Dämlack von Bulle stottert seinen Dank, dachte sich Pascoe.
    »Auf ein Wort noch«, sagte er, als die Frau die Beine von der Chaiselongue schwang.
    »Ein Wort noch? Die Worte sind mir vergangen, Inspector«, sagte sie. »Sie wissen doch, wir haben schriftliche Aussagen verfasst und sie einem Ihrer Leute gegeben, ich weiß seinen Namen nicht mehr, dem mit dem
interessanten
Gesicht.«
    Sie zog das Adjektiv dermaßen in die Länge, dass es beleidigender klang als jede Beleidigung.
    »Ja, ich weiß«, sagte Pascoe. »Und das war sehr hilfreich. Eindrücke kurz nach dem Ereignis sind immer sehr wertvoll. Aber manchmal, nachdem ein wenig Zeit vergangen ist, tauchen vielleicht Dinge auf, die beim ersten Mal noch nicht ins Bewusstsein gesickert sind.«
    Esther Denham erhob sich und schüttelte den Kopf.
    »Tut mir leid, nichts davon trifft auf mich zu«, sagte sie.
    Der Schlabber-Pulli hing locker an ihr, die Ärmel baumelten gut zehn Zentimeter weit über ihre Hände. Die Maschen des Gewebes waren jedoch so weit, dass Pascoe peinlich bewusst wurde, dass sie darunter keinen BH trug.
    Er stand zwischen ihr und der Tür, und als er keine Anstalten machte, ihr aus dem Weg zu gehen, gähnte sie ihm ausgiebig ins Gesicht und sagte: »Hören Sie, wenn Sie meinen, uns hier festhalten zu wollen, haben Sie dann was dagegen, wenn ich mir noch etwas zu trinken besorge. Oder mache ich die Dinge damit ebenfalls nur noch verworrener?«
    »Solange Sie sich nicht gleich über die ganze Flasche hermachen«, sagte Pascoe, der diese junge Frau nur allzu gern nicht gemocht hätte, wenn er sich denn sicher gewesen wäre, dass ihr Bestreben, von ihm nicht gemocht zu werden, nicht bloß als Ablenkungsmanöver aufzufassen war.
    Sie lächelte verhalten und ging zu einem langen Sideboard, auf dem eine Wodkaflasche und ein Eiskühler standen. Ihre linke Hand schlängelte sich sexy aus dem langen Ärmel, ließ einige Eiswürfel in ein Glas fallen und füllte es mit Wodka auf.
    Ihr Bruder beobachtete sie nervös. Er trank nichts. Um einen klaren Kopf zu behalten?
    »Und bei Ihnen, Sir?«, sagte Pascoe. »Ist Ihnen irgendwas eingefallen, seitdem Sie Ihre Aussage abgegeben haben?«
    »Leider nein«, antwortete Edward. »Sicherlich ist das letzte Zusammentreffen mit der armen Tante Daphne ganz entscheidend. Ich habe mir das Gehirn zermartert, ob bei unserem kurzen letzten Gespräch etwas von Bedeutung geäußert wurde.«
    »Denken Sie an gar nichts, löschen Sie einfach alles aus, Sir«, riet Pascoe, was ein verächtliches Schnauben seitens der Schwester provozierte. »Und warten Sie, ob irgendwas hochkommt.«
    Denham schloss eine Weile die Augen, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nichts. Wie ich Sergeant Wield schon sagte, das Fest hatte kaum angefangen, als ich sie das letzte Mal sah. Einige Kinder, die da waren, wollten an unserem Privatstrand schwimmen gehen, und ich hab mich gemeldet, um ein Auge auf sie zu haben. Ich war also am Strand, aber da mehr

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