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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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würde sich deswegen ins Hemd machen, und ich wollte ihr doch nur helfen, aber sie sagte, das Mädel soll aus ihren Fehlern lernen. Das war alles.«
    Eine geistreiche Erklärung, die auf den bekannten Fakten basierte. Vielleicht war er doch nicht so dumm.
    »Danke schön, und danke Ihnen beiden für Ihr Entgegenkommen«, sagte Pascoe. »Es kann sein, dass ich mich mit Ihnen noch mal unterhalten möchte, ich wäre Ihnen daher sehr dankbar, wenn Sie mich darüber unterrichten würden, falls Sie in den nächsten Tagen vorhaben sollten, Denham Park zu verlassen.«
    »Machen Sie sich mal keine Sorgen. Wir werden nicht weit sein, solange die Dinge hier nicht geregelt sind.«
    »Wir machen, was wir können, Sir«, sagte Pascoe, obwohl er keinen Augenblick glaubte, dass Denham die Ermittlungen meinte.
    Er stellte sich neben die Tür und gab ihnen damit deutlich zu verstehen, das Zimmer zu verlassen. Esther trank aus und setzte ihr Glas ab. Sie hatte, wie Pascoe bemerkte, sowohl zur Zubereitung als auch jetzt zum Abstellen ausschließlich die linke Hand benutzt. Eine Beobachtung, wie sie seiner Meinung nach einem ranghohen Polizeibeamten gut zu Gesicht stand und die ihn von der unschicklichen Beobachtung der festen braunen Brüste ablenkte, die wie Baby-Seehunde gegen das grobmaschige Wollgewebe stupsten.
    Nachdem sie das Zimmer verlassen hatten, machte er sich über den Sekretär her. Er ging die offen herumliegenden Papiere durch, fand aber nichts, was seine Aufmerksamkeit erregt hätte. Wield sollte später jemanden damit beauftragen, eine detaillierte Liste zu erstellen. Dann würde er zumindest wissen, wonach Sir Edward
nicht
gesucht hatte. Das Einzige, was sein Interesse weckte, war ein kleines Tagebuch, doch als er es aufschlug, musste er feststellen, dass darin nichts außer Termine verzeichnet waren. Er ließ es zur späteren Begutachtung in seine Jackentasche gleiten.
    Er verließ den Salon und kehrte zu Clara Breretons Zimmer zurück.
    »Ich habe gehört, Sie haben Sir Edwards Einladung, nach Denham Park zu kommen, ausgeschlagen«, sagte er.
    »Ja.«
    »Es ist natürlich Ihre Entscheidung, aber vielleicht wäre es besser, wenn Sie die Nacht nicht hier verbringen würden.«
    »Besser für wen?«
    »Für Sie.«
    »Aber werden Sie nicht veranlassen, dass Polizisten über das Grundstück patrouillieren?«
    »Möglich. Trotzdem …«
    Sie musterte ihn kurz, dann sagte sie: »Teddy hat in den Papieren gewühlt, nicht wahr? Und Esther glaubt, ich würde das auch machen.«
    Er war sich immer noch nicht im Klaren, wie clever der Baronet wirklich war oder ob seine Schwester lediglich über eine fadenscheinige Durchtriebenheit verfügte, die das Ergebnis einer piekfeinen Schule und dem tiefverwurzelten Gefühl der eigenen Überlegenheit war. Clara gegenüber hatte er diese Zweifel nicht.
    »Vielleicht«, sagte er. »Falls Sir Edward herumgewühlt hat, was hätte er denn finden können? Wo zum Beispiel könnte Lady Denham ihre privaten Unterlagen aufbewahrt haben?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Im Sekretär im Ost-Salon vielleicht.«
    »Dort habe ich die Denhams getroffen, oder? Und war der Sekretär immer abgeschlossen?«
    »Gewöhnlich nicht. Aber ich bezweifle, dass sie darin wirklich vertrauliche Unterlagen aufbewahrte. Solche Dinge hat sie immer Mr. Beard gegeben, ihrem Anwalt.«
    »Der von hier stammt, oder?«
    »O nein. Aus London. Tante Daphne hielt nicht viel davon, ortsansässige Kanzleien mit privaten Dingen zu betrauen. Den Rat hat sie mir auch gegeben. Sie gab gern Ratschläge. Ortsansässige Anwälte mögen sehr kompetent sein, aber sie beschäftigen ortsansässige Leute. Eine kluge Frau achtet darauf, dass ihre Korrespondenz mit dem Anwalt nicht von der, sagen wir, Tochter ihrer Putzmacherin eingesehen werden kann. Das hat sie mir gesagt.«
    »Ich bin mir sicher, Sie nehmen sich das zu Herzen«, sagte Pascoe lächelnd. »Ist sie zu Mr. Beard gefahren, oder kam dieser hierher?«
    »Er kam ziemlich regelmäßig vorbei, soweit ich das mitbekommen habe.«
    »Dann hatte sie viele Rechtsgeschäfte?«
    »Es hat ihr Spaß gemacht, das Testament zu ändern«, sagte sie und verzog das Gesicht.
    »Ach. Und das letzte Mal war Mr. Beard wann hier?«
    »Vorletzte Woche.«
    »Und da ging es um eine Testamentsänderung?«
    »Da werden Sie schon ihn fragen müssen«, antwortete Clara Brereton trocken. »Ich war ihr vielleicht eine Art Cousine, in gewisser Hinsicht aber doch eher die Tochter einer Putzmacherin.«
    »Haben Sie

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