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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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weshalb sie sich den Grund dafür zusammenreimen müssen, weil Pete es ist, der es ihnen sagt.
    Er sagt: »Die in den Rücken getriebene Nadel verletzte das Rückenmark zwischen den Wirbeln C 3 und C 4 , was zur Paralyse der Arme und Beine führte. Der Schock darüber führte möglicherweise auch zu einem heftigen Asthmaanfall. Da er sich aufgrund der Paralyse in seiner liegenden Position nicht bewegen konnte, dürfte er unter gravierenden Atembeschwerden gelitten haben, Asphyxie war letztendlich die Folge davon.«
    Ich habe eine Weile gebraucht, um dahinterzukommen, dass Pete absichtlich so redet. Ich persönlich rede freiheraus, damit auch der Dümmste es verstehen kann. Pete hat es lieber, wenn sich die Scheißer richtig konzentrieren, Fragen stellen, Schlüsse ziehen müssen. Die Hellen unter ihnen wie Bowler und Novello wissen, dass sie dann glänzen können.
    Bowler unterbricht als Erster. Hab später von Wieldy erfahren, dass der dämliche Jungspund sich heftige Vorwürfe macht, weil er nicht zum Hexen-Cottage kam, bevor Ollie Hollis umgebracht wurde. Vielleicht freut er sich deswegen so, mich zu sehen – entdeckt er da in mir vielleicht ein freundliches Gesicht?
    Er sagt: »Sie meinen, zwischen dem Reinstecken der Nadel und seinem Tod kann geraume Zeit vergangen sein?«
    »Möglicherweise bis zu einer halben Stunde«, sagt Pete. »Das bedeutet …«
    Für Hat bedeutet das, je früher die Tat stattgefunden hat, umso besser ist es für seine Schuldgefühle! Aber um das zu sagen, ist der Bursche viel zu klug.
    »Dann«, sagt Hat, »ist es doch kaum wahrscheinlich, dass dieser Godley die ganze Zeit mit der Hand an der Nadel rumgestanden hat, oder?«
    »Nein«, antwortet Pascoe. »Was heißt, dass seine Geschichte, er hätte Hollis entdeckt und versucht, die Nadel rauszuziehen, der Wahrheit entsprechen könnte.«
    Obwohl alle genau das erwartet haben, geht ein enttäuschtes Stöhnen durch den Raum.
    »Dann lassen wir ihn also frei?«, fragt Bowler.
    »Noch nicht«, sagt Pete. »Was er über Hollis erzählt, entspricht vielleicht der Wahrheit, aber laut mehreren Zeugenaussagen hatte er eine heftige Auseinandersetzung mit Lady Denham, und solange wir dazu keine befriedigende Erklärung haben, wird er nirgendwohin gehen.«
    Verständlich, aber gefährlich. Wenn die übrige Presse, die sauer ist, dass ihr ein Provinzschreiberling die Show stiehlt, mitbekommt, dass Ruddlesdin völlig danebengelangt hat, würde sie Godleys fortwährende Inhaftierung als trotzigen Akt der Willkür bewerten.
    Pete leitet zum Mord an Daph über oder zurück.
    Wieldy hat den Bericht des Rechtsmediziners und trägt ihn mit seiner üblichen Prägnanz vor.
    Todesursache Erdrosselung. Kontusion an der Augenbraue, rührt wohl eher von einem Fall gegen einen harten Gegenstand her und weniger von einem Schlag mit einer Waffe. Jedenfalls hatte der Täter umgehend entschieden, die Sache mit den bloßen Händen zu Ende zu bringen. Vielleicht auch die
Täterin,
als sie sah, dass sich Daph nicht mehr wehren konnte.
    Die gute Nachricht: Sie war bereits tot, als sie auf den Grill gelegt wurde. Die Bestimmung des exakten Todeszeitpunkts wurde durch die Hitze erschwert, man gehe aber davon aus, dass der Tod etwa eine halbe bis eine Stunde vor Entdeckung des Leichnams eingetreten sei.
    Und dann fanden sich Samenspuren in ihrer Vagina.
    »Sie meinen, sie ist vergewaltigt worden?«, unterbricht Novello, was nicht clever ist, da Wieldy sich rühmt, nur das zu sagen, was er auch meint.
    Pete schaltet sich ein. »Es gibt keinerlei Anzeichen von Gewaltanwendung im Genitalbereich, außerdem hat der Koitus nach übereinstimmender Einschätzung mehrere Stunden vor dem Tod stattgefunden, es scheint daher wahrscheinlich, dass er im beiderseitigen Einvernehmen erfolgt ist.«
    Wield fährt fort.
    Die Kleidung war versengt, ein großer roter Fleck vorn an ihrem Kleid ist als Rotwein identifiziert worden. Das Verlaufsmuster lässt darauf schließen, dass die Flüssigkeit nicht einfach verschüttet, sondern eher dagegen geschleudert wurde. Am Tatort war kein Glas gefunden, aus der Hütte sind jedoch ein Champagnerkorken, Silberfolie, Zigarettenkippen und Essensreste sichergestellt worden. Die Essensreste könnten möglicherweise DNS -Spuren liefern. Auf der Silberfolie befinden sich Fingerabdrücke.
    »Wir brauchen daher von allen Gästen Fingerabdrücke«, sagt Pete.
    »Da haben wir alle Hände voll zu tun«, sagt Wield.
    »Woher sollen wir sie sonst nehmen?«, sagt

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