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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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sagte er. »Vielleicht waren Pet und Lester wegen Daph mehr als nur verärgert.«
    »Ja«, erwiderte sie nachdenklich. »Ja, das hab ich mich auch schon gefragt. Wenn Feldenhammer von Daph nicht mehr belästigt werden wollte, warum ihr nicht einfach sagen, dass Schluss ist? Okay, sie war hartnäckig. Die meisten Frauen hätten den Wink verstanden, als er für ein halbes Jahr in die Schweiz flüchtete. Und als sie ihm dahin folgte, warum sagte er ihr nicht einfach: Es reicht jetzt, benimm dich deinem Alter gemäß, Frau! Es sei denn …«
    Dalziel beugte sich vor und nickte ermutigend.
    »Es sei denn was?«, fragte er.
    »Es sei denn«, sagte Charley, »sie hatte was gegen ihn in der Hand. Danach zu schließen, wie sie Miss Lee aus dem Hexen-Cottage warf, war sie über Erpressungsversuche nicht erhaben!«
    Der Dicke lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und strahlte sie an. »Wenn ich nicht schon versprochen wäre, Charley, würde ich Stompy um Erlaubnis bitten, Sie zu heiraten.«
    »Wenn Sie das täten, würde ich noch viel weiter flüchten als in die Schweiz«, gab sie zurück. »Gut, zu dieser Schlussfolgerung sind Sie also auch gekommen, dann muss sie richtig sein! Irgendeine Vorstellung, worum es sich handeln könnte?«
    »Noch nicht, aber das werde ich herausfinden. Dann werden wir ja sehen, womit sie bei ihm die Fäden zog und was so wichtig war, dass er den Wunsch verspürte, sie bei ihr zu kappen.«
    Erneut ertönte von der Stadt das Heulen der Sirene.
    Dalziel wartete ab, bis es nicht mehr zu hören war, dann beugte er sich vor und sagte: »Also, was hältst du von dem allen, Minnie?«
    Charley sah sich um. Erst jetzt bemerkte sie die kleine, am Rand der Terrasse kauernde Gestalt. Langsam erhob sich das Mädchen, streckte die Arme und gähnte, als wäre sie soeben aus einem tiefen Schlaf erwacht.
    »Wie bitte?«, sagte sie.
    Der Dicke klatschte donnernd in die Hände.
    »Bei Gott, sie ist gut, was, Charley? Maggie Smith muss aufpassen! Komm schon, Liebes, du hast jetzt deinen Oscar gewonnen, jetzt kannst du an der Party teilnehmen. Erzähl uns alles, was du über die arme Lady Denham oder irgendeinen anderen weißt und was uns weiterhelfen könnte.«
    Wie Charley war Minnie kein Freund von langen Überlegungen. »Was für Sachen denn?«, kam es wie aus der Pistole geschossen.
    »Irgendwas, solange es Sachen sind, von denen andere nichts wissen.«
    Minnie kniff konzentriert das Gesicht zusammen, dann sagte sie: »Na ja, was Sie über Breitarsch … tut mir leid, über Lady Denham und Dr. Feldenhammer gesagt haben … ich glaube, sie hat ihn wirklich sehr gerngehabt, weil … als Miss Watson, unsere Klassenlehrerin, nämlich Mr. Standfast, unseren stellvertretenden Klassenlehrer, dabei erwischt hat, wie er mit der Küchenhilfe Sex gehabt hat, da hat sie gleich beide rausgeschmissen, obwohl sie es doch auch mit Mr. Standfast gemacht hat.«
    Charley sah sie schockiert und verwirrt an, aber Dalziel nickte nur mit seinem riesigen Schädel, als ergäbe das alles Sinn und könnte gar nicht anders sein. »Lady Denham hat also nichts dagegen gehabt?«
    »Na ja, ich weiß nicht, ob sie wirklich nichts dagegen gehabt hat, aber sie hat Dr. Feldenhammer immer noch gerngehabt, auch nachdem sie gesehen hat, wie er es mit der indischen Lady gemacht hat.«
    Es wurde immer verworrener, dachte sich Charley und huschte in Gedanken durch ihre Lehrbücher auf der Suche nach einer subtilen psychologischen Technik, um das Mädchen dazu zu bringen, noch mehr zu erzählen.
    Der Dicke sagte: »Die indische Lady …«, als klingelte es bei ihm irgendwo, dann bleckte er seine großen gelben Zähne und riss erwartungsfroh die Kiefer auf wie ein schläfriges Krokodil, das das rhythmische, zunehmend als störend empfundene Platschen als das eines näher kommenden Schwimmers identifiziert hatte.
    »Oh aye«, sagte er. »Ja, ich erinnere mich. Der gute Lester und die indische Lady. Richtig! Aber ich glaube nicht, dass Charley schon von ihr weiß. Magst du uns nicht die ganze Geschichte erzählen?«
    Wusste er wirklich, wovon Minnie sprach, oder war das lediglich seine persönliche, ganz ohne Lehrbücher entwickelte Technik, um das Mädchen zum Reden zu bringen? Letzteres, nahm sie an. Der alte Bursche war viel gerissener, als er wirkte. Was nicht sonderlich schwerfiel, wenn man wie ein Cro-Magnon-Mensch aussah.
    Minnie, die sich im Scheinwerferlicht sonnte, sagte: »Das war bei meinem letzten Geburtstag, Onkel Sid hat mir ein neues

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