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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Zweifel erhaben«, sagte Pascoe ohne jegliche Ironie in der Stimme. »Um es noch mal klarzustellen, Miss Heywood, Ihr Irrtum bezieht sich lediglich auf die beteiligten Personen, nicht auf deren Aktivitäten? Sie haben die beiden Männer
in flagranti
ertappt?«
    »Ja«, antwortete Charley, »Ted hat ihm definitiv einen Arschfick verpasst.«
    Der Dicke grinste. Das Mädel gefiel ihm immer besser.
    Pascoe zeigte keinerlei Regung. »Im Lichte dessen sagen Sie also, dass die Ausführungen in Ihren Mails über Ted Denham, der sich an Miss Brereton heranmacht, von Ihnen ganz zu schweigen, ebenfalls als Fehlinterpretation aufzufassen sind?«
    Charley sah aus, als überlegte sie kurz, ob sie nicht körperliche Gewalt anwenden sollte, dann sagte sie: »Nein. Gut, bis zu einem gewissen Grad könnte alles vorgeschoben gewesen sein, um Lady Denham irrezuleiten, aber ich würde sagen, Ted ist bisexuell.«
    »Vorgeschoben?«, wiederholte Pascoe. »Um was zu verbergen? Und warum?«
    »Nach dem wenigen, was ich über Lady Denham erfahren habe, dürfte sie einem Schwulen wohl kaum etwas vererbt haben«, sagte Charley.
    »Außer vielleicht ein paar von ihren Nachthemden«, kam es fröhlich von Dalziel.
    Erneut blickte Pascoe von der jungen Frau zum Dicken.
    »Könnten wir uns unter vier Augen unterhalten, Sir?«, sagte er.
    Er marschierte in Richtung Hall. Dalziel zwinkerte Charley zu und folgte.
    »Du warst also nicht da, als das Mädel angegriffen wurde?«, fragte er, als er ihn eingeholt hatte.
    »Nein«, kam es von Pascoe schroff. »Ich hab Franny Roote besucht.«
    »Du meinst, du hast ihn befragt?«
    »Das auch. Schon gut, Andy. Wie ich dir letzten Abend gesagt habe, ich kann private Gefühle und dienstliche Pflichten durchaus auseinanderhalten.«
    »Sagt der Bischof zur Schauspielerin«, erwiderte Dalziel. »Also, dieses Vier-Augen-Gespräch, das du mit mir wolltest – ich steck doch nicht in Schwierigkeiten, oder?«
    »Keine, aus denen du dich nicht wieder herausreden könntest«, sagte Pascoe, der stehen blieb und sich dem Dicken zuwandte. »Ich möchte, wenn du nichts dagegen hast, auf deine vereinbarte professionelle Beteiligung an den Ermittlungen zurückkommen. Vielleicht magst du mir erzählen, wie es bei der von dir freiwillig übernommenen Zeugenbefragung im Avalon gelaufen ist.«
    Dalziel verzog das Gesicht. »Bin ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, was? Die Macht der Gewohnheit. Die wird man – wie mich – so schnell nicht los. Von jetzt an halt ich mich an die Buchstaben des Gesetzes. Du bist der Boss.«
    »Das weiß ich«, sagte Pascoe. »Die Befragungen, Sir.«
    Dalziel lieferte ihm eine Zusammenfassung der Gespräche mit Sheldon und Feldenhammer.
    »Und deine Schlussfolgerungen?«
    »Einen Moment. Ich bin noch nicht fertig.«
    Es folgte der Bericht seines Besuchs im Kyoto-Haus. Pascoe stöhnte auf, als er von Minnie Parkers Beiträgen erzählte.
    »Großer Gott, Andy«, sagte er. »Uns hat schon Tom Parker die Hölle heißgemacht, weil Novello das Mädchen nicht im Beisein von Erziehungsberechtigten befragt hat. Wenn er dahinterkommt, dass du sie über Leute, die am Strand vögeln, ausgequetscht hast, dann steckst du in ziemlich großen Schwierigkeiten.«
    »So war es nicht«, protestierte Dalziel. »Sie hat von sich aus davon erzählt. Könnte ja alles einfach nur ein Produkt ihrer Phantasie sein.«
    »Glaube ich nicht«, sagte Pascoe und zog den Umschlag mit den Fotos heraus. »Kennst du da jemanden?«
    Dalziel betrachtete sie eine geraume Zeit. »Hoffentlich hat der gute Lester seinen Hintern mit Sonnencreme eingeschmiert.«
    »Lester? Dann ist das Dr. Feldenhammer?«
    »Oh aye. Kein Zweifel. Und das Mädel muss diese indische Lady sein, von der Minnie uns erzählt hat.«
    »Tatsächlich. Ich fürchte, wir werden noch einmal mit dem Mädchen reden müssen. Ich werde versuchen, nicht groß darauf herumzureiten, woher wir die Informationen haben, aber vielleicht legst du dir schon mal eine gute Erklärung zurecht, wie es dazu kam, dass du dich ohne Beisein eines Erziehungsberechtigten mit dem Mädchen unterhalten hast.«
    »Spar dir deine Predigten, Bursche, solange du dich noch nicht rasieren musst«, gab Dalziel zurück, der seinen Vorsatz, den Untergebenen zu spielen, ganz vergessen hatte. »Wie auch immer, Charley Heywood geht als Erziehungsberechtigte durch, und als eine intelligente noch dazu. Ich bin nicht der Einzige hier, der vom rechten Weg abgebogen ist. Wenn sie Beschwerde einreicht, weil

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